Mein Sohn (2 Jahre 4 Monate) leidet sehr unter seiner kleinen Schwester (2 Monate).
Er war bis vor einem halben Jahr ein absolutes Mamakind. Wir haben viel Zeit gemeinsam verbracht und langsam näherte er sich Papa an. Ob das ein natürliches Abnabeln oder bereits durch meine Schwangerschaft ausgelöst war, kann ich nicht sagen. Jedenfalls passiert es jetzt oft, dass er mich ablehnt - Mama weg (und mich schubst), lieber mit Papa schlafen geht und viele Dinge lieber mit Papa macht. Im Moment kommt mir vor er sieht Papa als seinen Elternteil und mich als verlorene Mama, die sich ein neues Kind gesucht hat. Das finde ich schrecklich, mein Mann aber kommt mit der Kleinen nicht so gut zurecht (oder will es nicht?) und natürlich braucht das Baby auch mehr Mama als Papa. Ist das eine bedenkliche oder eine natürliche Entwicklung?
Er geht manchmal auf seine Schwester zu und streichelt sie, im nächsten Moment ist er aber grob und tut ihr weh. Daher bin ich schon sobald er sich ihr nähert in Alarmbereitschaft und versuche ihn wegzulocken oder sage ihm, er solle sie in Ruhe lassen. Ist das der falsche Ansatz?
Ich versichere ihm oft wie lieb ich ihn habe und umarme ihn und kuschle, wenn er es zulässt. Ich lasse in letzter Zeit oft auch mal etwas durchgehen, das ich sonst nicht toleriert hätte. Ist das okay so, in dieser schwierigen Zeit? Oder wird mein Trotzkind dann darin bestärkt, dass es mit der "Eifersuchtsschiene" alles bekommt?
Er wacht nachts manchmal auf, bzw. schluchzt und weint im Halbschlaf. Er hört, wenn ich die Schwester füttere. Oder er träumt schlecht - auch erst, seit die Schwester da ist. Leider haben wir den Absprung ins eigene Zimmer nicht mehr geschafft. Und als das Baby da war, wollten wir ihn nicht mehr ausquartieren. Das Kinderzimmer ist leer und wir liegen zu viert im Elternschlafzimmer. Auf Papaseite der Große, auf meiner Seite die Kleine (früher lag er neben mir). Wann wäre ein guter Zeitpunkt ihn in sein Zimmer zu übersiedeln?
Bei all dem habe ich auch Angst, dass die Kleine leidet. Ich habe mich dem Großen soso viel gewidmet und mit ihm gespielt und gesprochen und später dann Kurse besucht und Sachen unternommen. Sie allerdings muss oft mal unter dem Mobile liegen oder hängt in der Trage vorne bei mir und ich mache Dinge im Haushalt oder mit dem Großen.
Vielleicht haben Sie einen Rat oder Tipps wie ich in der Situation allen helfen kann.
Danke
von
laempi
am 26.01.2017, 11:30
Antwort auf:
Wie kann ich meinem Zweijährigen mit seiner Eifersucht helfen?
Liebe laempi,
Ihr Sohn ist aufgrund seines Alters manchmal grob zu seiner Schwester. Er kann seine Kräfte noch nicht sehr gut einordnen und ist oftmals unbeabsichtigt grob zu seiner Schwester. Geht Ihr Sohn auf das Baby zu, dann lassen Sie es zu, dass er sie für einen Moment streichelt und locken ihn dann weg. So kommt es bestimmt öftersmal nicht dazu, dass er grob wird und vorallem Sie nicht schimpfen müssen.
Sie sollten die gleichen Regeln gelten lassen, wie noch vor der Geburt Ihrer Tochter. Feste Strukturen werden Ihrem Sohn Halt geben und alles was Sie jetzt zulassen, werden Sie ihm irgendwann wieder abgewöhnen müssen.
In ein paar Wochen wird Ihr Sohn auch wieder ruhiger schlafen. Im Moment ist alles noch so neu und er verabeitet die neuen Erfahrungen in der Nacht.
Ein guter Zeitpunkt, Ihren Sohn in sein Kinderzimmer umziehen zu lassen, ist, wenn Sie als Eltern es als richtig ansehen. Ihr Sohn muss spüren, dass Sie es wollen und hinter dem Entschluß stehen. Begleiten Sie oder der Papa ihn gerne in den Schlaf, wenn er umgezogen ist, damit er nicht das Gefühl bekommt, ausgeschlossen zu werden.
Ihr Baby leidet nicht darunter, dass sie anders groß wird als der große Bruder. Dies ist in der Geschwisterfolge immer unterschiedlich. Dem ersten Kind kann sich jede Mutter mit voller Aufmerksamkeit widmen, allen weiteren Kindern nicht mehr. Dafür bekommt Ihre Tochter aber zusätzlich zur Elternaufmerksamkeit die Aufmerksamkeit des Bruders. Ihr Sohn hat die Erfahrung mit anderen Kindern in Babykursen machen dürfen, Ihre Tochter darf diese Erfahrung zu Hause machen. Ihre Tochter leidet nicht darunter.
Sie schenken Ihrem Sohn immer wieder Aufmerksamkeit und Nähe. Das ist der beste Weg, damit sich Ihr Sohn in seiner neuen Rollen innerhalb der Familie wiederfindet.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 27.01.2017
Antwort auf:
Wie kann ich meinem Zweijährigen mit seiner Eifersucht helfen?
Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass das Baby sehr viel geschrien hat (Bauchweh) und dann sehr krank war, 8 Tage auch mit mir im Krankenhaus (als es 6 Wochen alt war). Wenn solche Schreianfälle waren, habe ich den "Großen" manchmal vor einem Video geparkt, zwar ausgewählte Kindervideos auf Youtube... doch leider fordert er das auch immer öfter ein (Mama, ich will Computer schon). Jetzt ist es etwas besser um die Kleine bestellt, aber sie ist immer noch am kränkeln. Und wenn es zwickt, dann brüllt sie wie am Spieß, leider versteht er das gar nicht. Uff. So das ist mir nur noch eingefallen.
von
laempi
am 26.01.2017, 13:04