Frage: Wie helfe ich?

Hallo ich weiß, dass sich hier mit Sicherheit einige Mütter/Väter einen Kopf unnötigerweise machen, aber trotzdem muss ich etwas nachfragen bzw nachhaken. Ich möchte unsere Tochter (Ende Februar 3 Jahre) und ihren aktuellen Entwicklungsstand einfach besser verstehen und besser reagieren. Ich fang einfach mal von vorne an. Johanna kam als Frühchen zur Welt. War ein aufgewecktes Kind. Da sie alle 2 Stunden die ersten Monaten und über 10 Monate nachts mehrmals wach wurde war ich mit meinen Kräften am Ende. Wir besuchten Keine Spielgruppe, Kein Baby-Schwimmen und auch sonst kam sie eigentlich nie mit anderen Kindern in Kontakt. (Bin sehr jung Mutter geworden, keiner aus meinem Freundeskreis denkt auch jetzt noch nicht mal an Kinder). Mit 1,5 Jahren fingen wir mit der Eingewöhnung an und es lief super. Sie „ignorierte“ mich komplett schon am ersten Tag und wollte gar nicht mehr weg. Sie geht jetzt immernoch in die KiTa und erst ab September in den Kindergarten. Sie hat also immernoch sehr viel Kontakt zu weitaus kleineren Kindern. Und dennoch, ein jüngeres Kind darf ihr nicht zu nahe kommen. Sie wird schnell aggressiv, schubst, haut. Sie bekommt Panik wenn ein jüngeres Kind zu mir her kommt . Sie schubst es weg . schreit. Ältere Kinder sind gar kein Problem. Die dürfen alles mit mir machen und mit ihr. Sie läuft zu ihnen, spielt mit ihnen . Überhaupt kein Problem. Zudem spricht sie sehr schlecht. sehr sehr schlecht wie ich finde. Man versteht sie kaum. Mein Mann und ich wissen meist was sie meint, aber auch nicht immer. Sie verschluckt die Wörter. Steht oft da und weiß nicht was sie zu anderen Kindern sagen soll. Zuhause äußert sie sich schon, wenn sie etwas haben möchte. Andere Kinder verstehen sie fast nie , das macht mich sehr traurig zu sehen. Ich würde ihr sogerne helfen. Spreche die Wörter immer laut und deutlich nach, aber es wird nicht besser. Auch das mit den jüngeren Kindern ist jedes mal eine tortour. Sie wird jähzornig und aggressiv. Das kleine Kind muss gar nichts gemacht haben und ich sehe ihre Blicke und ihre Wut in den Augen. Was ist das für eine Phase? Wie reagiere ich am besten? Wie kann ich ihr helfen? Sie ist weder einfühlsam noch sentimental. Die hasst kuscheln und wird schnell aggressiv. Wenn ich andere Kinder beobachte wie sie miteinander spielen, sich umarmen und sogar küssen. Das wird bei uns so schnell nicht passieren. Auch vor einem „Geschwisterkind“ habe ich einfach nur Angst. Ich hätte gerne noch ein Baby, doch mir gehen Bilder von Eifersucht und purer Hass und Wut nicht aus dem Kopf . Ich weiß nicht, ob ich ihre Welt damit nicht komplett zerstöre :-( Ich bin total überfordert. Bitte um Hilfe !!

von Mutti0109 am 22.01.2018, 08:11



Antwort auf: Wie helfe ich?

Liebe Mutti0109, hatte Ihre Tochter schon die U7a? Sprechen Sie den Kinderarzt auf Ihre Beobachtungen an und fragen nach, wie dieser vor allem den Sprachstand sieht. Suchen Sie ebenso das Gespräch mit den Erziehern. Zeigt Ihre Tochter immer das Verhalten kleineren Kindern gegenüber oder nur in bestimmten Situationen? Wie schätzen diese das Verhalten ein? Ist alles noch im normalen Rahmen oder auffällig? Haben die Erzieher Ideen, wie Sie Ihre Tochter unterstützen können? Ihre Tochter könnte mit der "Unbeholfenheit" von kleineren Kindern überfordert sein. Zeigt Ihre Tochter, wenn sie mit Ihnen alleine ist, ein ganz normales Verhalten? Kann sie sich mit Ihnen zusammen ein Buch angucken oder mit Lego bauen usw.? Gespräche mit den Erziehern und dem Kinderarzt werden zeigen, ob Handlungsbedarf besteht oder Sie einfach noch ein wenig Geduld haben müssen und Ihre Tochter ein wenig verständiger wird. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 22.01.2018



Antwort auf: Wie helfe ich?

Hallo, vielleicht darf ich mit dir meine Erfahrung bezüglich des Spracherwerb teilen. Meine große Tochter hat bis zu ihrem 3. Geburtstag auch sehr sehr undeutlich gesprochen, andere haben sie meist nicht verstanden. Das hat sich aber innerhalb von ein paar Monaten nach ihrem 3. Geburtstag gebessert. Jetzt, nach 9 Monaten, merke ich keinen Unterschied mehr zu gleichaltrigen Kindern. Im Gegenteil, manchmal wäre ich froh sie wäre mal kurz ruhig :-). Kann nur empfehlen viel mit ihr zu sprechen, zu singen, vorzulesen, sie allgemein zum Reden zu motivieren. Und nicht ihre "Aussprache" verbessern, sondern eher richtig wiederholen. Uns wurde bei der U7a zum 3. Lebensjahr gesagt, das der Spracherwerb noch bis zum 4. Lebensjahr andauern kann und man vorher im allgemeinen noch nicht von einer Sprachstörung spricht.

von die_ente_macht_nagnag am 22.01.2018, 10:14



Antwort auf: Wie helfe ich?

Hallo! Ich meine, bei den U´s prüft/achtet der KiA doch auch das Sprachvermögen - hat er sich dazu geäußert? Wie schätzt der KiA -- und auch die Erzieherinnen - ihr Verhalten ein? Bzgl. Kuscheln, Umarmen - nicht jedes Kind mag das. Meine Nachbarin hat 2 Töchter - die eine war nie der Kuscheltyp, die andere dafür umso mehr. Mag sie nur Kuscheln nicht oder vermeidet sie Körperkontakt generell? Bzgl. mit anderen Kindern spielen - es gibt viele Kinder, die sich eher an Ältere halten und mit Gleichaltrigen oder Jüngeren nicht viel anfangen können. Aber wie schon gesagt - es wäre sicher wichtig zu wissen, wie KiA und Erzieherinnen ihr Verhalten einschätzen. Oftmals wird dadurch das eigen Bild relativiert. Du scheinst dir viele Sorgen zu machen und hast womöglich ein Bild von einem Kind im Kopf, dem deine Tochter einfach nicht entspricht - ganz ohne dass sie irgendwelche grundsätzlichen Probleme hat.Das wiederum würde sie aber merken und es würde verwirren bzw. unsicher machen. Was sich eben auch in aggressiverem Verhalten äußern kann. Versteh mich nicht falsch - ich will damit auf keinen Fall sagen, du machst etwas falsch oder deine Sorgen wären unbegründet. Aber manchmal ist wirklich nichts - aber man hat sich darauf schon versteift, dass man einfach extrem unsicher und unentspannt wird.

von cube am 22.01.2018, 17:02