Wie erreiche ich mein Kind?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wie erreiche ich mein Kind?

Hallo,mein Sohn ist 9 Jahre und besucht derzeit die 3.Klasse in einer Grundschule.Die 1.wie auch 2.Klasse hat er bestens gemeistert.Seitdem letzten Jahr hat er Epilepsie.Außerdem stehen ihm hin und wieder aufgrund angeborenen bds.Klumpffüßen Fußops bevor.Durch falsche Medikamentöse Einstellung ließ leider auch extrem die schulische Leistung nach.So wie es aussieht,scheint er die Klasse nochmal machen zu müssen,obwohl er dies nicht will.Geht es nach der Klassenlehrerin,sollte er lieber gestern als morgen eine Förderschule besuchen.Mein Sohn hat wohl ADS und seine Psychologin meinte,dass man dies medikamentös einstellen müßte,sonst hätte er auch dort keine Chance sich rein zu finden.Es ist nicht so,dass er es nicht kann,es fällt ihm nur schwer einen Anfang zu finden.Seine Mitschüler zeigen ihm mehr Verständnis als die Lehrerin.Manchmal führt sie ihn sogar der Klasse vor,sodaß er von einem Jungen besonders geärgert wird.Seinen Ärger kriegen dann natürlich alle ab.Er verweigert den Unterricht,sitzt seine Zeit ab.Im Hort wie auch zuhause macht er was er will.Strafen wie z.Bsp.1 Woche kein Fahrzeug fahren,nimmt er gelassen hin und meint:" Na und, in einer Woche kann ich eh wieder fahren.Obwohl er lieber draußen ist und diese sehr gern fährt.Drinnen hört er auch erst beim 5.Mal,evtl. auch erst beim sehr laut werden auf seine Anweisungen.Wie einem Kleinkind muß man ihm sagen,dass er sich z.Bsp.abends nach dem Essen bettfertig machen soll.Seine Wünsche sollen sofort erfüllt werden.Gespräche mit ihm scheitern immer.Entweder starrt er in eine Richtung und schweigt sich aus oder es kommen nur leere Versprechen.Selbst seine Verhaltenstherapeutin weiß sich keinen Rat mehr.Ich finanziere seine Leidenschaft das Schwimmen und er ist von sich aus Mitglied bei der FFW eingetreten und geht in beidem auf.Habe sogar in Briefen versucht an ihn heran zu kommen,weil er das Briefe schreiben so toll findet, aber es gelingt mir einfach nicht.Er beteuert mir jeden Tag aufs Neue wie lieb er mich bzw.uns(15 Monate alten Bruder-den er abgöttisch liebt und auch mit ihm spielt und meinen Freund).Ich habe ihn sogar auf die Warteliste in einer Kinderpsychiatrie setzen lassen,um alles erlebte verarbeiten zu können.Ich hatte leider einmal ne Beziehung wo wir psychische u.physische Gewalt erlebten.U.a.wurden wir bei Minusgraden und Schneegestöber vor der Tür gelassen,unsere Möbel wurden mutwillig zerstört,seine Spielsachen,unsere Kleidung etc.grundlos entsorgt oder veräußert.Jede Strafanzeige verlor ich trotz Beweismaterial sowie Zeugenaussagen.Dies war im Jahr 2004.Da nässte mein Sohn ne kurze Zeit auch wieder ein.In manchen Situationen sehe ich Paralelen,aber er kann es nicht wieder geben,weil er damals auch noch nicht sprach.Ich habe viel mit ihm darüber gesprochen und ihm erklärt,dass es uns dort sehr schlecht ging und dies alles nicht i.O.war.Danach lernte ich einen Mann kennen,der sich sehr liebevoll ihm annahm.Mit diesem war ich 4 Jahre zusammen.Er nannte ihn sogar schon Papa.Als ich allerdings von diesem schwanger wurde,lernte mein Kind plötzlich einen anderen "Papa" kennen.Einen,der sich absolut nicht fürs Baby interessierte,es strickt ablehnte.Die gesamte SS war ein Horror.Bei der Geburt allerdings dabei sein wollen und danach war der Kurze wieder Luft.Letztendlich trennte ich mich.Mein Großer leidet drunter,weil er ja in ihm die Vaterfigur sah.Obwohl er es nie verstand,weshalb er seinen Bruder nicht mag.Dennoch war er all die Jahre zu ihm ja gut.Weil dieser so crasse Unterschiede macht,wurde mir vom Psychologen geraten,dem gewünschten Kontakt zu meinem Großen nicht zu erlauben.Um ihn nicht noch weiter zu verunsichern.Bin wieder in einer Beziehung,den er anfangs als besten Kumpel sah und von sich aus ihn Papa nannte.Mein Freund gibt sich alle Mühe mit ihm,geht mit ihm angeln,macht ihn für die Schule fertig,ja begleitet ihn sogar dorthin-weil er es sich wünscht,dennoch provoziert er meinen Freund immer wieder aufs Neue,sofern er seinen Willen hatte.Bei mir ist dies auch mitlerweile nicht anders.Wo soll das noch hin führen?Ich fühl mich dem bald nicht mehr gewachsen,obwohl ich ihn liebe und es ihm auch sage. Bitte entschuldigen Sie meinen endlosen Roman! LG Christine

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 13:20



Antwort auf: Wie erreiche ich mein Kind?

Hallo Christine Da Ihr Sohn schon sehr, sehr viel mitmachen mußte, wird er jetzt bei der geringsten Enttäuschung seine "Ohren auf Durchzug" stellen als reinen Selbstschutz und sich verweigern, wenn erneut Anforderungen gestellt werden, die er meint nicht leisten zu können. Da er auf Grund seiner kognitiven Entwicklung durchaus altersgerechte Leistungen erbringen kann, der große Vorteil der Förderschulen darin liegt, dass die Klassen sehr viel kleiner sind, sodass viel individueller auf die Schüler eingegangen werden kann, sprechen Sie doch bitte mal mit den behandelnden Therapeuten über die unterschiedlichen Schultypen, die evtl. in Frage kommen (Waldorf-, Montessori-Schule,...). Einen kurzen Überblick können Sie sich bereits selbst auf nachfolgend genannter Seite unseres Magazins verschaffen: http://www.rund-ums-baby.de/schule/montessori.htm Erhält Ihr Sohn in der Schule Anerkennung und viel emotionale, positive Zuwendung, wird er nicht nur dort sondern auch zuhause viel zufriedener und ausgeglichener werden können. Das Familienleben wird sich wieder zunehmend harmonischer gestalten. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 14.06.2010



Antwort auf: Wie erreiche ich mein Kind?

Hallo und tausend dank für Ihre nette Antwort.Das denke ich auch und ich würde ihm so gerne zur Seite stehen,denn ich bin schließlich schuld an der Misere.Mein Vater hat sich als ich 3 Jahre war das Leben genommen.Mein Bruder und ich hatten ihn hängen sehen.Ich bin ohne Vater groß geworden und selbst nie gelernt wie das Familienleben mit Mama und Papa ist.Jahre später wurde ich von meinem Cousin mißbraucht.Als ich mein Schweigen nach 5 Jahren brach,ließ meine Mutter mich im Stich und nicht nur sie,die gesamte Verwandschaft stellte mich als Lügnerin dar.Nur durch den Halt meiner Hündin und Psychologin schaffte ich es zu überleben.Durch meine Anzeige wurde die Drohung wahr gemacht und die Hündin wurde kurz vor Prozess getötet.Meine Psychologin sagte damals,dass ich dadurch nie gelernt habe,einen gesunden Blick zu Männern zu haben.Durch meine Sehnsucht nach ein glückliches Familienleben mit Mutter,Vater,Kind,habe ich mehr kaputt gemacht als gewonnen.Umsomehr bin ich es meinem Kind schuldig,ihm bestmöglich zur Seite zu stehen.Bei uns auf Rügen gibt es leider nur die DFK-Förderschule.Welche ich bisher als Versagerschule ansah und auch noch sehe.Da diesen Kindern ein Weg zurück auf eine "normale" Schule nicht gewährt wird.Und da Patrick nicht wirklich Probleme mit den Aufgaben an sich hat,tue ich mich da ganz ehrlich schwer,dem zu zu stimmen.Lieber versuche ich vorerst ihn 1 Jahr zurück setzen zu lassen und mit ADS-Medikamenten evtl.zu unterstützen.Außerdem will er unbedingt in seiner Klasse bzw.Schule bleiben.Das sagt er immer wieder und ist jedesmal bei diesem Thema unendlich traurig.Ich habe ihn auch gefragt ob ihm die Schule evtl.zu schwer wird,aber dies verneint er.Ich möchte doch nur das Beste für meinen Großen und habe angst wieder ne falsche Entscheidung zu treffen. LG Christine

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 15:46



Antwort auf: Wie erreiche ich mein Kind?

Wann liegt ein sonderpädagogischer Förderbedarf vor? Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben nicht nur Schwierigkeiten im Erlernendes Lesens, Schreibens und Rechnens, sondern können auch Probleme in der Grob- und Feinmotorik, in der Sprachentwicklung, in der Konzentration und Ausdauer, im Arbeitsverhalten und im sozial-emotionalen Bereich haben.

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 17:08



Antwort auf: Wie erreiche ich mein Kind?

Hallo.Mein Sohn erhielt aufgrund seiner Verzögerung was die Sprachentwicklung u.a.anging bereits im Kiga Ergotherapie wie auch Logopädie.Dies hat ihm ganz gut geholfen.In die Wege geleitet wurde es vom SPZ,nachdem er ausführlich untersucht wurde.In der Schule nimmt er den Förderunterricht in Anspruch sowie Verhaltenstherapie.

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 18:59