Wie bringe ich meiner Tochter bei, dass Nein Nein heißt

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wie bringe ich meiner Tochter bei, dass Nein Nein heißt

Guten Tag! Meine Tochter ist 18 Monate alt. Sie ist sehr an ihrer Umgebung interessiert und hat einen starken Willen, was ich durchaus als sehr positiv sehe. Nur geraten wir dabei auch mal aneinander, was ich auch als normal ansehe, wenn da nicht die eine Sache wäre... Seit dem sie sich selnbstständig fortbewegen kann, ca fast 1 Jahr, hört sie auch von mir schon mal ein Nein. So kindgerecht die Wohung auch eingerichtet ist, gibt es dennoch Dinge, an die sie nicht gehen darf (Beispiel Steckdosen). Wenn sie da ran geht, sage ich ihr im bestimmten Ton Nein und erkläre in kurzen Sätzen warum. Meine Tochter allerdings sieht dieses als Aufforderung und geht noch einmal da ran und grinst mich dabei an. ICh habe es auch schon mit einem scharfen lauten NEin versucht - die gleiche Reaktion. Mit wegholen und NEin sagen - die gleiche Reaktion. Mein Eindruck ist, dass meine Tochter das Ganze als Spiel sieht und es toll findet, wenn ihre Mama so reagiert, wenn sie etwas Verbotenes macht. Ich habe auch überlegt, ob es eine Art von negativer Aufmerksamkeit ist, konnte es aber schnell verwerfen, da sie das auch aus unserem gemeinsamen Spiel heraus macht. Nun kommt noch hinzu, dass meine Tochter ausprobiert mich zu Hauen. Ich bin ein Gegner von Gewalt in der Erziehung, dazu gehört für mich auch der kleine KLapps auf Hände und Po. Wenn sie nach mir schlägt, sage ich weiderum Nein und erkläre ihr, dass ich das nicht möchte. Nun findet meine Tochter auch dieses lustig und es geht fröhlich weiter. Irgendwann werde auch ich sauer, weiß aber keine Handlungsalternative, als das was ich wie beschrieben mache. Habe sie da noch einen Tipp? Ihr Blick von Außen kann da vielleicht noch mal meine Handlungsperspektive erweitern. Vielen Dank!

von Bage77 am 13.11.2012, 11:06



Antwort auf: Wie bringe ich meiner Tochter bei, dass Nein Nein heißt

Hallo Bage77 Um zunächst auf Ihren Nachtrag einzugehen: Kennen Sie die Ratgeber: "Lieben statt verwöhnen", Monika Hoffmann-Kunz; "Alles über Ihr Kind", Simone Lüpertz ( bes. 6. Kapitel)? Da Ihre Tochter mit 18 Mon. noch keine Gefahren erkennen kann, die z.B. von einer Steckdose ausgehen, versteht sie Ihr Nein nicht und fühlt sich mit diesem Nein besonders angeregt Entsprechendes zu untersuchen. Sprechen Sie bitte dennoch ein KURZ begründetes Nein um Ihrer Tochter ein kontinuierliches Lernen zu ermöglichen, während Sie sie gleichzeitig mit einer geeigneten Aktivität abzulenken versuchen. Je mehr Sie schimpfen umso angeregter fühlt sie sich Erfahrungen zu sammeln.- Da Ihrer Tochter vermutlich das Hauen an sich als eine weitere Erfahrung Spaß macht ohne sich über die Folgen im KLaren zu sein, empfehle ich Ihnen auch weiterhin ein KURZ begründetes Nein zum Hauen, während Sie gleichzeitig zu einem (gemeinsamen) fröhlichen Klatschen-Spiel anregen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 13.11.2012



Antwort auf: Wie bringe ich meiner Tochter bei, dass Nein Nein heißt

Ich habe noch weiter darüber nach gedachtme und möchte ergänzen. Eine weitere Hypothese ist, dass meine Tochter Grenzen austesten möchte. Zumal, es oft die gleichen Dinge ran geht, vorweg mit einem Grinsen, da sie ja schon weiß, dass sie es nicht darf. Was durchaus ein normales verhalten ist, denke ich. Nur fühle ich mich so hilflos und machtlos (mein Mann auch!) und ich denke, dass weiß meine Tochter. Eine weitere Überlegung ist, dass ihr Grenzen austesten etwas damit zu tun hat, dass sie sich spüren will?! Ich finde Erzihung wichtig und ist mit einer der schwersten Aufgaben, die es gibt. Ich möchte meiner Tochter einen angemessenen Rahmen bieten, in dem sie sich ausprobieren kann und gleichzeitig, muss sie Grenzen kennen lernen - ihre und die der andren auch. Gut, dass war´s, was mich noch bewegte. Vielen Dank für´s viele Lesen.

von Bage77 am 13.11.2012, 11:36