Wie bekomme ich seine Stimmungsschwankungen in den Griff?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie bekomme ich seine Stimmungsschwankungen in den Griff?

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn 3,5 ist seit Geburt an eigentlich schon immer sehr grimmig, und hat einen Dickschädel hoch zehn, wenn ihm was nicht passt wird er richtig heftig wütend, als er s robben lernte, krabbeln, laufen, sprechen, alle diese Phasen, waren extrem anstrengend, man konnte ihn nicht zufrieden stellen, auch dazwischen, bei kleinigkeiten rastet er aus. Ich selbst bin Kinderpflegerin und hab ja schon einiges erlebt, aber so war noch keines der Kinder. Das er mal schlechte laune hat, o.k. ist halt so, aber wir haben immer wieder Wochen da gehts mir absolut an die Reserven, diese Woche z.B. er hat schlechte laune, weiß aber nicht warum, ich versuche ihn aufzumuntern, keine Chance, ich versuch was mit ihm zu machen, keine Chance, aber in ruhe soll ich ihn auch nicht lassen, einfach nur Kuscheln würde gehen, aber ich hab noch einen weiteren Sohn 6 Monate, wann immer es klappt nehm ich den großen auf die Seite und schenke ihm Zuwendung wenn er es denn zulässt und will, aber es gibt einfach Situationen da kann ich nicht. Mir ist klar, das er durch sein Grantig sein evtl. auch Zuwendung einfordert, ich kenn das alles, hab s ja gelernt, aber wie soll ich das denn unter einen Hut bringen? Gestern ist die Situation dann derb eskaliert, so das mir am Ende die Hand ausgerutscht ist, wofür ich mich sehr schäme. Es ging eigentlich nur um zwei Bücher die der große aufräumen sollte, wir räumen jeden Abend das Zimmer gemeinsam auf, doch schon in der letzten Woche lief es so, dass ich alleine aufgeräumt habe, wärend er eher noch gespielt hat und nur durch ermahnen oder Strafe androhen (dann gibt es keine Gutenachtgeschichte) hat er dann mit geplärre mal ein Trum weggeräumt. Gestern sagte ich dann "Gut, dann geh ich jetzt und wenn Du fertig bist mit aufräumen dann komm ich wieder." Fazit geplärre geschreie etc. Ich brachte ihn ins Kinderzimmer und sagte daraufhin "Wenn Du fertig bist mit Grantig sein, darfst Du gerne wieder kommen." Er warf Dinge durch die Gegend, und letzten endes nach etwa 10 Minuten hämmerte er gegen die Scheibe der Kinderzimmertür (sie war nicht verschlossen!!!) das hat mir dann den letzten Stich verpasst. Wir haben uns danach wieder vertragen und uns gegenseitig entschuldigt und über die Situation geredet. Aber letzten endes kommt sowas immer wieder vor und er provoziert dann auch. Also selbst wenn er dann nicht mehr wütend ist, will er nicht darüber reden, gut kann ich nicht ändern, es wäre denke ich falsch das zu erzwingen, letzten endes weiß er was schief gelaufen ist. Und was mich richtig fertig macht, wenn ich mich dann wirklich anstrenge ruhig zu bleiben, macht er so lange weiter bis ich dann doch schimpfe, das kann 30 Minuten oder länger gehen. Oder bis ich da sitzte und einfach nichts mehr sage, dann kommt er plötzlich mit bester Laune. Also wenn meine Laune den Bach runter ist. Ich pflaum ihn dann nicht an oder so, aber ich bin energielos. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, auch wenn er schlecht drauf ist oder schimpft oder so, versuch cih ihn abzulenken oder aus der Situation rauszuholen, also nach dem Motto komm doch mal her und jetzt sag mir mal was los ist. Nichts funktioniert. Ich weiß nicht mehr weiter.

von alpha-clasch am 08.03.2018, 10:51



Antwort auf: Wie bekomme ich seine Stimmungsschwankungen in den Griff?

Liebe alpha-clasch, schaffen Sie einen Ausgleich, in dem Sie viel mit Ihrem Sohn nach draußen gehen. I.d.R. sind Kinder dort wesentlich ausgeglichener. Ihr Sohn soll sich ordentlich austoben können. Danach kann er entspannter mit den meist ruhigeren Aktivitäten im Haus umgehen und wird vermutlich nicht so sehr in schlechte Laune verfallen bzw. nicht genau wissen, was er möchte. Ihr Sohn kann noch nicht verstehen, dass Sie ihn alleine lassen, weil er nicht aufräumt. Er kann es noch nicht alleine. Viele Kinder mögen in dem Alter noch nicht gerne aufräumen. Aus dem Grund sollten Sie Geduld haben und etwas mehr Zeit einplanen. Verlassen Sie nicht das Zimmer, wenn Ihr Sohn nicht hilft. Besser bleiben Sie geduldig im Raum und erklären in ruhigem Ton, dass Sie weiter aufräumen, wenn er selbst seine Aufräumaufgabe, wie z.B. die Bücher wegzustellen, erledigt hat. Sie achten darauf, dass er nicht spielt. Loben Sie ihn, wenn es ohne Gezeter geklappt hat. Ähnlich in anderen Situationen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 09.03.2018