Hallo Frau Schuster!
Vielleicht erinnern Sie sich an meinen Beitrag (Bestrafung in der Schule). So, nun haben wir Rücksprache gehalten mit dem Schuldirektor und der Klassenlehrerin. Sie finden beide das Verhalten meiner Tochter unmöglich, denn sie habe dieses Schuljahr schon mehrfach gelogen (wohlgemerkt: sie ist Ende November sechs Jahre alt geworden). Die Bestrafung (drei Tage lang vom Schulunterricht ausgeschlossen werden, kein Kontakt zu Schulkameraden, kein gemeinsames Mittagessen, etc.) finden sie vollkommen angebracht und ist der einzig richtige Weg. Sie sagen, dies würde in allen schulpsychologischen Büchern so drinstehen, und deshalb halten sie sich daran. Außerdem würde meine Tochter, das würden sie jetzt schon erkenne, später als Teenager große Probleme bereiten (es sei wiederholt gesagt werden: sie ist sechs Jahre alt!).
Mich würde nun Ihre Meinung interessieren. (Die zählt beim Direktor eh nicht, da Sie aus Deutschland kommen, und er nur den englischen Büchern glaubt. Wie gesagt, es handelt sich um eine Internationale Schule hier in Riga.)
Die Bestrafung wurde übrigens nun beendet (also nur ein Tag durchgezogen, nachdem wir uns so sehr aufgeregt haben). Aber meine Tochter wird für immer ein Dorn im Auge des Direktors bleiben (und der Lehrerin, zumindest bis zu den Sommerferien, dann wechselt der Lehrer).
Ich freue mich über eine Antwort von Ihnen und wünsche ein frohes Wochenende,
Monica :o)
Mitglied inaktiv - 07.03.2008, 09:21
Antwort auf:
Wg. Bestrafung nochmal
Hallo Monica
Für das Lügen eines 6-jährigen Kindes gibt es immer einen Grund, nach Dem gesucht werden sollte, um dem Kind zu HELFEN, in eine sichere Selbständigkeit zu gelangen. Probleme wird Ihre Tochter wie jedes andere Kind später dann bekommen, wenn es sich zu Unrecht bestraft fühlt und dann auch noch mit einer Strafe, die mit der Handlung in keinem Zusammenhang steht.
Vielleicht können Sie den Schuldirektor noch mal näher informieren über das sog. TrpleP, das NICHT aus Deutschland kommt, allerdings auch nicht -meiner Meinung nach- kritiklos angewandt werden sollte; aber wesentlich ERFOLG-versprechender in einer POSITIVEN Erziehung ist als Das, was dort scheinbar praktiziert wird:
http://www.auseinet.com/journal/vol2iss3/index.php
NATIONAL INSTITUTE FOR HEALTH AND CLINICAL EXCELLENCE & SOCIAL CARE INSTITUTE FOR EXCELLENCE (2005). Parent-training/education programmes in the management of children with conduct disorders.
Sanders, M.R. (1996). New directions in behavioural family intervention. In T. H. Ollendick & R. J. Prinz (eds.), Advances in Clinical Child Psychology (S. 283-330). New York: Plenum Press.
Sanders, M.R. (1999). The Triple P-Positive Parenting Program: Towards an empirically validated multi-level parenting and family support strategy for the prevention and treatment of child behaviour and emotional problems. Child and Family Psychology Review, 2, 71-90.
Sanders, M.R., Gravestock, F., Pidgeon, A., Connors, M.D. & Brown, S. (2002). Does parental attributional retraining and anger management enhance the effects of Triple P - Positive Parenting Program with parents at-risk of child maltreatment? Manuscript submitted for publication.
Sanders, M.R., Markie-Dadds, C., Tully, L. A. & Bor, W. (2000). The Triple P - Positive Parenting Program: A comparison of enhanced, standard, and self - directed behavioral family intervention for parents of children with early onset conduct problems. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 68, 624-640.
Sanders, M.R. & McFarland, M.L. (2000). The treatment of depressed mothers with disruptive children: A controlled evaluation of cognitive behavioral family intervention. Behavior therapy, (31), 89-112.
Sanders, M.R., Montgomery, D. T. & Brechman-Toussaint, M.L. (2000). The Mass Media and the Prevention of Child Behavior Problems: The Evaluation of a Television Series to Promote Positive Outcomes for Parents and Their Children. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 41 (7), 939-948.
Ob sich allerdings eine weitere Auseinandersetzung mit dieser Schule noch lohnt, möchte ich sehr in Frage stellen und mich damit "Mamaselio`s", bzw. Christianes Ratschlag des Schulwechsels anschließen.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 07.03.2008
Antwort auf:
Wg. Bestrafung nochmal
Hallo Frau Schuster!
Danke für Ihre prompte Antwort! Ich werde mich hier weiter mit Eltern beraten und das Thema beim nächsten board meeting ansprechen!
Viele Grüsse aus dem sonnigen Riga,
Monica
Mitglied inaktiv - 07.03.2008, 11:25