Frage: Welche Erziehungmethode

Hallo Sylvia, mein Mann droht unseren dreijährigen Zwillingen meistens mit wenn.. dann. Beispiel :wenn ihr nicht brav seid, dann dürft ihr heute Abend eure Lieblingssendung nicht anschauen. Weiteres Beispiel: wenn ihr nicht aufesst, dürft ihr nicht zum Einkaufen mitfahren bzw. kriegt kein Eis. Wer nicht brav ist, darf nicht mehr zur Oma. Bisher durften sie aber trotzdem immer alles. Auch habe ich das Gefühl, dass mein Mann die Kinder ständig kritisiert und sie ihm nichts recht machen können. Mit widerstrebt dieser Erziehungsansatz sehr. Kann es meinem Mann aber nicht vermitteln. Zumal die Kinder bei mir auch nicht brav sind.. Bzw. brav sein eine Definitionsfrage und für Kinder sicher sehr abstrakt ist. Wie kann ich es mit meinem Mann gemeinsam besser machen?

von Rosmarie007 am 22.01.2019, 14:21



Antwort auf: Welche Erziehungmethode

Liebe Rosmarie007, meine Vorrednerin hat sehr gut geantwortet, so dass ich dem nichts mehr hinzufügen kann. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 23.01.2019



Antwort auf: Welche Erziehungmethode

Wenn/dann ist erst mal nicht grundsätzlich falsch oder schlecht. Manchmal ist es eben so: "wenn du jetzt nicht mit xy aufhörst, fahren wir sofort nach Hause". Aber: es muss Sinn machen. Sprich: eine Logische Konsequenz sein. Also zB "wenn du dich jetzt nicht umziehst, bleibt gleich weniger Zeit zum Vorlesen" (abends). Besser ist natürlich erst mal die Variante "wenn du dich jetzt schnell umziehst, haben wir gleich mehr Zeit zum Vorlesen". Es funktioniert meistens besser, etwas Positives aufzuzeigen als mit den negativen Konsequenzen zu "drohen". Das geht aber nicht immer und auch Eltern haben einfach manchmal den Kaffee auf und möchten, dass xy jetzt pronto gemacht wird, weil sie sonst keine Lust mehr haben auch noch vorzulesen :-) Ankündigungen die in keinerlei Zusammenhang zur Aktion stehen, sind eben die willkürlichen Strafen, die man heute eigentlich vermeidet. Kinder verstehen nicht, was das Aufessen mit dem Einkaufen zu tun haben soll - hat es ja auch nichts. Außerdem ist es zeitlich zu weit weg. Wenn ihr Einkaufen fahrt, ist für Kinder kein Zusammenhang mehr feststellbar, weswegen sie jetzt nicht mit dürfen. Bei einem Schulkind ist das schon anders: wenn ich unserem 6-jährigen sage, dass es erst mal keine Besuche mehr bei uns gibt, wenn er sich nicht xy benehmen kann, ist er schon in der Lage, den Zusammenhang zu sehen. Dennoch ist das eher etwas, was ich hinterher mit ihm bespreche - in der Situation selber würde ich auch eher sagen "jetzt ist Schluss, sonst muss xy eben sofort nach Hause gehen". Die allgemeine Aussage "brav sein" ist unverständlich. Was ist unter "brav" zu verstehen? Einem 3-jährigen muss man schon genau sagen, was man vom ihm erwartet. Also eben konkret "ich möchte, dass du jetzt aufhörst, mit dem Essen rumzumatschen. Ansonsten ist die Mahlzeit beendet." Und natürlich muss man diese Dinge dann auch wirklich umsetzen. Klar, dass die Kids das sonst nicht mehr ernst nehmen.

von cube am 22.01.2019, 14:38