Weiß nicht mehr weiter...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Weiß nicht mehr weiter...

Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist etwa 2,5 und mitten in der Trotzphase. Meistens ingnoriere ich seine Wutausbrüche bis er sich wieder beruhigt hat, aber es gibt jetzt immer öfter Situationen wo ich meine er will mich mit aller Gewalt provozieren. Zum Beispiel wenn ich ihn bitte seine Schuhe aufzumachen. Er brüllt NEIN. Ich lasse ihn dann in Ruhe und ziehe mich eben erstmal selber aus. Schon steht er brüllend neben mir und sagt ich soll ihm seine Schuhe ausziehen. Egal ob es ums Trinken, Essen, Schlafen geht. Zuerst kommt auf meine Bitte oder Frage ein Nein und hinterher verlangt er hysterisch doch nachdem was ich gesagt oder gefragt habe. Wie soll ich da reagieren? Ich weiß es wirklich nicht mehr. Lasse ich sowas jedesmal (etwa 20 mal pro Tag) durchgehen, wird er mir sicher bald auf der Nase herumtanzen. Tagsüber will er auch nicht viel schmusen oder so, das fordert er nachts indem er zu uns ins Bett kommt. Hatte er einen sehr trotzigen Tag schläft er auch furchtbar schlecht und da bin ich dann gerne bereit ihm da durchzuhelfen, das heißt Hand halten, streicheln ect.Daran sehe ich schon daß er dran rumknabbert. In zwei Monaten wird er ein Geschwisterchen bekommen und dann habe ich weniger Zeit für ihn. Ein wenig Angst habe ich dann schon daß er noch "schwieriger" wird, zumal er sich nur von mir versorgen (wickeln, Bett bringen, Zähne putzen...) läßt. Eine andere Bezugsperson akzeptiert er nur ganz wenig. Haben sie ein paar Tips wie ich damit umgehen kann? Denn ehrlich gesagt fällt es mir in letzter Zeit immer schwerer ihn so toben zu lassen. Nicht daß ich Gewalt anwenden will oder so. Nein, es ist einfach nur noch nervend für mich. Und ich will schließlich nicht die ganze Zeit mit schimpfen. Denn ist er mal friedlich ist er wirklich ein süßes und goldiges Kind. Vielen Dank schonmal, Martina

Mitglied inaktiv - 11.02.2000, 21:26



Antwort auf: Weiß nicht mehr weiter...

Hallo Martina Ihr Sohn merkt, dass sich in Ihrer Familie etwas ändert. Sprechen Sie viel mit ihm, lassen Sie ihn möglichst viel an Ihrer Schwangerschaft teilhaben. Er kann Ihnen bei den Vorbereitungen für das Baby "helfen". Äußert er sich mit einem trotzigen Nein, bleiben Sie konsequent und halten sich auch daran. Das ist nicht immer einfach; aber nur so lernt Ihr Sohn, dass er an Grenzen stößt, die einzuhalten sind. Bevor Sie das Gefühl haben, mit den Nerven ganz am Ende zu sein und los zu schimpfen, singen Sie ein Lied, vielleicht sogar gemeinsam mit Ihrem Sohn? Das Wichtigste ist das Miteinander-Sprechen und Erklären um gegenseitiges Verständnis aufzubringen. Viel Glück!

von Christiane Schuster am 14.02.2000