Weiß mir langsam keinen Rat mehr

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Weiß mir langsam keinen Rat mehr

Liebe Fr. Schuster, vielleicht können sie mir ein paar nützliche Tips geben? Seit nun schon einigen Wochen erkenne ich meine Tochter kaum wieder... Sie wird jetzt bald 3 Jahre alt und war eigentlich immer ein liebes Kind. Klar, es gab immer wieder schwierige Phasen, aber nie so lange und heftig, daß es dermassen an den Nerven zerrt... Mein Mann und ich beschäftigen uns wirklich viel mit ihr, aber sobald etwas mal nicht nach ihrem Kopf geht wird sie wütend, schreit, schlägt oder läuft vor uns weg. Alles was wir von ihr möchten wird verweigert. Anziehen, gemeinsames aufräumen, wenn ich möchte, daß sie mir zuhört, schaltet sie auf "Durchzug". Schreien bringt natürlich gar nichts. Je mehr ich schimpfe, desto lustiger findet sie es. Aber manchmal ist sooo schwierig die Ruhe zu bewahren. Wenn ich sie motivieren will indem ich sage, sie ist doch schon groß, sagt sie : Nein, ich bin noch ein Baby. Sage ich: Dann bist du da wohl noch zu klein zu, antwortet sie natürlich: Ich bin doch schon groß. Sind wir draussen, darf ich sie nicht aus den Augen lassen, weil sie sich einen Spaß daraus macht weg zu laufen, denn sie weiß ja, daß sie das nicht darf. Ich werde dann, wie so oft, hartnäckig ignoriert. Mit dem androhen von Konseqenzen tue ich mich oft sehr schwer, da mir in vielen Situationen einfach keine logische Konsequenz einfällt und wenn ich mal sage: Ohne Kleider kannst du aber nicht zum Opa, dann ist ihr das auch reichlich egal und wird auch das mit viel geschrei ignoriert. Manchmal frage ich mich wirklich, was ich nur falsch gemacht habe... Mein Mann und ich haben uns auch schon zusammengesetzt und versucht herauszufinden was wir besser machen können, aber wir wissen uns langsam echt keinen Rat mehr. Mehr Gelassenheit ist sicherlich erforderlich. Daran arbeiten wir, aber einfach ist das oft nicht. Es gibt natürlich auch immer wieder Tage an denen läuft alles super, z. B. bei schönem Wetter, wenn wir drausssen sind und viel unternehmen können. Nur leider überwiegen z. Zt, die Tage, an denen es Streitereien gibt und das finde ich echt sehr Schade und würde liebend gern etwas dafür tun das zu ändern. Haben sie ein paar Ratschläge, wie wir in solchen Situattionen besser handeln können um sie somit einfach zu "entschärfen"? Ich wäre ihnen wirklich sehr dankbar. Gruß Christina

Mitglied inaktiv - 07.05.2009, 08:20



Antwort auf: Weiß mir langsam keinen Rat mehr

Hallo Christina Kann es evtl. sein, dass Sie sich zuviel mit Ihrer Tochter beschäftigen und sich allzu sehr nach ihren Wünschen richten? Soll es z.B. mal nach Ihren Wünschen gehen und wird Ihre Tochter dann wütend, sprechen Sie eine KURZE Begründung und weisen Sie auf den nächsten Zeitpunkt hin, wo sie wieder "der Bestimmer" sein darf, bevor Sie Ihre Tochter dann abzulenken versuchen. Richten Sie eine Bitte möglichst erst nach Aufnahme direkten Blickkontaktes an sie. Schreit sie dann immer noch, fassen Sie es mal als lustiges Spiel auf und schreien Sie zurück. Dann weisen Sie ganz ruhig darauf hin, dass ein richtiges Lied doch viel schöner klingt.- Wird Ihnen das Schreien zuviel, verlassen Sie selbst lieber den Raum mit kurzer Begründung, bevor Sie selbst auch lauter werden und schimpfen. Handeln Sie insgesamt bitte noch etwas konsequenter, damit Ihre Tochter sich sicher an vorgegebenen Grenzen und Regeln orientieren kann. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 07.05.2009