weh tun

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: weh tun

Hallo Frau Schuster, sie bekommen hier oft Fragen über unartige Kinderchen und jetzt gehört meine Tochter (19Monate)auch dazu! Sie hat schon ein paarmal gekratzt oder geschlagen, doch die letzten Tage wird es zu extrem. Wenn wir ein wildes Spiel machen passiert es dann schonmal, dass sie kratzt, aber dann weiss ich, sie tut es aus Aufregung. Trotzdem sage ich natürlich, dass sie nicht kratzen soll, weil es weh tut. In den letzten Tagen kratzt und schlägt sie aber um weh zu tun. Nachdem sie es getan hat, schaut sie provozierend und lacht. Ich erkläre ihr dann ganz deutlich, dass es weh tut und ich nicht möchte, dass sie sowas tut. Sie scheint trotzdem nicht reuemütig zu sein. Oft habe ich den Eindruck, dass sie es tut um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das kann ich irgendwie auch verstehen, doch die Sache ist, sie bekommt den ganzen Tag Aufmerksamkeit. Aber es gibt auch Momente, in denen ich kochen muss oder etwas anderes machen muss. Ich versuche ihr dann auch zu erklären, dass sie doch hunger hat und mal ein paar Minuten alleine spielen soll, damit ich das Essen machen kann. Doch das akzeptiert sie nicht. Was kann man tun? Oder geht das vorrüber? Vielen Dank für ihre Antwort Lucy

Mitglied inaktiv - 08.01.2001, 21:39



Antwort auf: weh tun

Hallo Lucy Ihre Tochter versucht herauszufinden, wo ihre Grenzen liegen. Dabei probiert sie alle Möglichkeiten des Handelns aus, die ihr zur Verfügung stehen.- Verhalten Sie sich möglichst konsequent und liebevoll. Haben Sie ihr erklärt, warum gewisse Dinge weder sinnvoll sind noch gemacht werden dürfen und sie hält sich nicht an Ihre Bitte, lassen Sie sie eine Folgerung spüren. Kratzt und schlägt sie, sagen Sie ihr, das dieses Handeln Schmerzen verursacht. Zeigen Sie ihr auch ein sehr trauriges Gesicht, evtl. weinen Sie ein wenig-. Fährt sie in ihrer Handlungsweise fort, wenden Sie sich ganz bewusst von ihr ab oder bringen Sie sogar in ein anderes Zimmer. So hat sie statt positiver Zuwendung eine Ablehnung erfahren, die ihr bestimmt zu denken geben wird. Nach einigen Wiederholungen, in denen Sie ebenfalls erst das Warum erklären und dann entsprechend konsequent handeln, wird Ihre Tochter erkannt haben, dass auf ein solches Verhalten nur negative Zuwendung erfolgt. Sie hat dann gelernt, dass es Grenzen und Regeln gibt, die eingehalten werden müssen. Starke Nerven und: bis bald?

von Christiane Schuster am 09.01.2001