was würden Sie tun?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: was würden Sie tun?

Hallo! Ich weiß nicht so recht, was ich machen soll, deshalb bitte ich um Ihre Meinung Ich habe die Möglichkeit, Marvin, fast 3, ab September täglich bis 13 Uhr in einen Kindergarten zu geben. Niklas, bald 2, könnte dort 3 mal die Woche zu einer Vorkindergartengruppe bis 12.30 Uhr gehen. In dieser Elterninitiative würde den Kindern spielerisch englisch vermittelt werden. Es ist in jeder Gruppe ein deutsch- und ein englischsprachiger Erzieher (native speaker). Nächstes Jahr könnten dort auch beide bis 15 Uhr bleiben. Diese Einrichtung ist allerdings nicht ganz "um die Ecke". Man müsste morgens 30-40 Minuten Fahrt (Stadtverkehr) einplanen, nachmittags ist man schon nach 20 Minuten daheim, weil nicht mehr so viel Berufsverkehr ist. Oder ich hätte hier, in der Nähe (5 min. mit dem Auto) einen Kindergartenplatz für Marvin. Allerdings ein "normaler" ohne Fremdsprache. Niklas bliebe dann bei mir daheim. Würden Sie mehrere Jahre täglich so viel mit den Kindern hin und her fahren, um ihnen das leichtere Erlernen einer Fremdsprache zu ermöglichen? Ich würde es schon machen, weiß aber nicht, ob es "möglich" ist, das 4 Jahre zu machen oder ob es dann alle nur noch nervt. Was ich vielleicht auch noch erwähnen muss, ist, dass ich noch keinen Arbeitgeber wieder habe, bei dem ich dann anfangen kann. Es kann also gut sein, dass ich dort in der Nähe einen Job finde. Was würden Sie machen? Ich selber kann ihnen kein Englisch vermitteln, da ich zwar recht gut englisch kann, mir aber viel zu viele Vokabeln fehlen ... Danke und lG

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 10:53



Antwort auf: was würden Sie tun?

Hallo Ratsuchende Da bei Ihnen zuhause Niemand mit den Kindern Englisch sprechen kann und ich grundsätzlich die Meinung von "Mama Frosch" teile -wenigstens, was das frühe Erlernen einer Fremdsprache betrifft:-)) - rate ich zum Anmelden in der wohnortnahen Einrichtung, wenn Ihnen das Konzept dort zusagt. Werden erst einmal die Grundvoraussetzungen zum Lernen geschaffen, sind die Kinder später auch motiviert genug eine weitere Sprache zu erlernen. Dazu gehört auch der korrekte Sprachgebrauch der Muttersprache, der meist eine zu geringe Berücksichtigung findet, da alles Neue ja erst einmal viel interessanter ist. Eine weite Anfahrt zum Kiga würden Sie übrigens nicht nur zum Bringen und Abholen einkalkulieren müssen. Hinzu kommen Elternabende, Ausflüge, Geburtstagseinladungen, Verabredungen zum privaten Spielen usw. Dieser Aspekt spielt bei 2 Kindern, einem Haushalt, Berufstätigkeit usw. eine nicht unerhebliche Rolle und sollte in jedem Fall in die Überlegungen mit einbezogen werden. Für eine richtige Entscheidung drücke ich Ihnen die Daumen! Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 11.05.2009



Antwort auf: was würden Sie tun?

hallo nino, für unseren kindergartenweg brauchen wir für eine strecke30 minuten. aufgrund des konzepts haben wir uns dafür entschieden, aber ganz ehrlich, diese fahrerei (öffentlicher nahverkehr) nervt mich gewaltig. da uns dieser kindergarten aber wichtig ist - aus vielerlei gründen - nehmen wir das in kauf. für einen zweisprachigen kindergarten würde ich das nicht tun, weil es mir persönlich nicht wichtig ist. und zwar deshalb nicht: die primären entwicklungsthemen von kindern im vorschulalter sind keine "bildungsthemen" im herkömmlichen sinne. wichtig in dem alter ist vorrangig das soziale und emotionale lernen und das durchschauen grundlegender lebensprinzipien (jahreszeiten, auseinandersetzung mit materialien, natur etc.). außerdem sind sie stark mit ihrer ich-findung beschäftigt. diese form der selbst-bildung begünstigt die später schulische bildung. wenn ein kind ausdauer lernt, seine leidenschaften entwickeln kann, sinnliche erfahrunge machen und die neugier auf die welt erhalten kann wird das das schulische lernen später unterstützen. ich sehe es kritisch, ob man kinder mit allem möglichen fördern muss. spielen können sie nur jetzt. fremdsprachen können sie auch später lernen. ps: ich habe mal gehört - ob es stimmt weiß ich nicht - dass frühenglisch nur dann einen sinn macht, wenn das kind auch zuhause kontakt mit der sprache hat (und sei es die oma in england o.ä.) summa summarum: mir persönlich wäre die zeitaufwändige fahrerei es nicht wert, dass mein kind möglicherweise eine fremdsprache später mal leichter erlernt.

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 11:26



Antwort auf: was würden Sie tun?

Hallo, noch eine Sache: deine Kinder lernen im KiGa wieder neue Kinder kennen, mit denen sie sich dann, vor allem wenn sie so vier, fünf Jahre alt sind, zunehmend treffen wollen. Ist das KiGa bei euch um die Ecke, ist anzunehmen, dass die neuen Freunde dann auch um die Ecke wohnen, die dann zu Fuß besucht werden könnten. Und: sie gehen mit den Freunden aus dem KiGa auch in die Schule, die meistens auch ganz in der Nähe ist... Du müsstest also deine Kids nicht nur zum KiGa fahren, sondern auch zu ihren Freunden, die dann u. U. noch weiter weg als der englische KiGa wohnen. Meine ganz persönliche Meinung zum Englisch lernen im KiGa: tolle Sache, aber Englisch lernen sie auch später noch gut in der Schule... Ich finde, es ist viel, viel Wert, mit Ruhe seine Kids durch Leben zu begleiten (und nicht z. B. täglich durch die Stadt zu stressen), dadurch gibt man ihnen sooo viel mit :o) Liebe Grüße von Petra

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 13:00