Guten Tag, mit Beginn der zweiten Klasse werden wir mit einem großen Problem konfrontiert. Unser Sohn ist 8, das jüngste von drei Kindern (19m, 10w), bisher sehr fröhlich, neugierig, sozial eingestellt, zuverlässig, kreativ, in der Klasse beliebt und in der Freizeit vielseitig sportlich aktiv ... Das Lernen in der 1. Klasse gestaltete sich ohne Probleme, wir waren alle (auch die LehrerInnen) rundum zufrieden. Bereits nach 4 Ferienwochen fragte er, wann denn die Schule wieder beginnen würde und auch die Vorbereitungen auf den Start in die 2. Klasse gaben uns die Gewißheit, dass er sich auf die Schule / die 2. Klasse freut. Schon nach der ersten Schulwoche gab es den ersten Eintrag in das Mitteilungsheft, dass er die Teilnahme am Unterricht verweigert. Diese wiederholten sich in zweitägigen Rythmus bis hin zu einem verzweifelten Anruf der Klassenlehrerin an meinem Arbeitsplatz, dass sie nicht weiß, was sie tun soll. > Unser Sohn geht für die nächste Stunde nicht in die Klasse. Zwei Tage später wurden wir aufgefordert, SOFORT in die Schule zu kommen, da unser Sohn erneut den Unterricht verweigert/ stört. Für den Abend war ein Elterngespräch geplant. Wie stehen vor einem Rätsel - die Lehrer wohl auch. Es gibt keine Veränderungen im häuslichen Bereich, aus der eine Belastungssituation für unseren Sohn abgeleitet werden könnte. In der Klasse und Schule gilt er als beliebt unter den anderen Kindern. Mobbing u. ä. haben wir ebenfalls ausgeschlossen. Eingekreist haben wir die Situation, dass die Leistungen in der 2. Klasse benotet werden. In Mathematik und Deutsch hat er auch schon je eine 6 eingefahren :( In einem Moment der Öffnung hat er eine gewissen Frustration zum Unterrichtsgeschehen erkennen lassen: er würde sich immer melden, käme aber nie dran - die Verweigerung im Musikunterricht führt er darauf zurück, dass er lernen möchte, Cajon zu spielen, der Lehrer würde aber nichts zeigen. Da er die Unterrichtsaufgaben nicht erfüllt, sind die im häuslichen Umfeld nachzuholen, was nun auch zu Verweigerungen bei den Hausaufgaben führt ... Es galt ein Gedicht zu lernen, totale Verweigerung - für den Vortrag in der Schule bekommt er eine 1 (Lichtblick). Auf Basis einer Beobachtung der Klassenlehrerin haben wir eine neurologische Untersuchung angeregt und auf Grund der Gesamtsituation zeitgleich Kontakt zu einer Beratungsstelle aufgenommen. Wir hatten in den letzten Wochen ein 180°-verdrehtes Kind und alle gucken sich ratlos an. Eine Situation, die für uns alle schwer auszuhalten ist. Wir analysieren seine Zeichnungen, das Schriftbild, die Fehler, die Situation beim Aufstehen bis zum Schulweg, bei den Hauaufgaben und beim Zubettgehen ... und hätten gern das unbeschwerte Miteinander zurück. Uns ist bewusst, dass die Ursache für das Verhalten unseres Sohnes aus Elternsicht ziemlich banal sein kann. Wir nehmen die Problematik trotzdem sehr ernst und wollen unserem Sohn helfen, aber da er sich dbzgl. nicht mitteilt, fehlt uns irgendwie der Ansatz. Wie kann es uns gelingen, dass unserem Sohn das Lernen wieder Spass und Freude bringt? Liebe Grüße Anne
von anludile am 24.09.2013, 09:25