was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

Hallo, mich würde mal Ihre Meinung zu folgendem Problem interessieren. Unser Sohn ist 16 Monate alt, und mein Mann und ich haben uns entschieden, dass ich zu Hause bleibe. Wir sind der Ansicht, dass es doch nichts besseres für ein Kind - für eine Familie gibt als eine Mama die zu Hause sein kann, sich um alles kümmern kann und auch Zeit hat für die Kinder, einfach da ist. In jedem Alter finde ich es wichtig, auch wenn die Kinder schon älter sind, ich hab es selber so erlebt und es war einfach gut zu wissen, dass die Mama immer da war. Ich find es auch traurig wenn Kinder schon einen Tagesablauf haben wie Erwachsene, in der Früh außer Haus und abends oder am späten Nachmittag wieder zurück...im Kindergarten Mittagessen im Kindergarten schlafen etc....Wozu hat man dann noch Kinder?Ich will niemanden verurteilen, nur fällt mir auf dass in unserer Gesellschaft immer mehr die "Hausfrauen und Vollzeitmamas" kritisiert bzw. belächelt werden. Mein Mann ist Italiener und dort gibt es so gut wie keine Frauen die zu Hause bleiben, die Kinder gehen bereits mit 6 Monaten, oft auch schon früher, in den "asilo nido".. nun bekomm ich jedesmal zu hören, wie wichtig es doch für unseren Sohn wäre in eine Krabbelstube zu gehen, dort lernen sie viel mehr und werden gut "gefördert"! (wenn ich nur das Wort höre bekomm ich schon einen Schreikrampf....) Warum müssen Kinder heutzutage ständig "gefördert" werden? Ich bin 27, bei uns gabs damals nur "Mutter-Kind-Turnen" kein "Englisch für Kleinkinder" - keiner von uns dürfte es zu etwas gebracht haben.... Warum kann man sein Kind nicht einfach Kind sein lassen, es wird ständig etwas von ihnen erwartet und das vom ersten Lebenstag. Mich verunsichern aber auch die Meinungen meiner Verwandten, was halten sie davon?Ist es für unseren Sohn jetzt schon wichtig in eine Krabbelstube zu gehen? Wir würden ihn mit 4 Jahren Vormittags in den Kindergarten geben, vorher find ich es einfach nicht notwendig.Was halten Sie davon?(Wir gehen einmal Kinderturnen und sonst treffen wir ja auch Kinder, am Spielplatz etc...) Danke und liebe Grüße : )

Mitglied inaktiv - 30.07.2010, 00:04



Antwort auf: was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

Hallo Rena27 Gegen eine Vollzeitmama spricht meiner Meinung nach überhaupt nichts, solange die Mama es sich zutraut, ihrem Kind bewußt seine nächste Umgebung ohne Druck auszuüben nahezubringen. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass das Kind, die Mama und auch der Papa mit dieser Betreuungs-Lösung ein größt-mögliches Maß an Zufriedenheit finden und dass sie überzeugt davon sind, dass sie genau das Richtige tun, um ihr Kind in eine SICHERE Selbstständigkeit zu führen. Auf Grund der vielen Anforderungen, die heute an ein Kind und später an einen Erwachsenen gestellt werden, fühlen sich manche Eltern recht verunsichert, sodass sie sich nicht nur Hilfe von diversen Ratgebern in Büchern erhoffen, sondern auch ihr Kind von ausgebildeten Fachkräften betreuen lassen möchten. Unberücksichtigt lasse ich hier einmal die allerdings oft doch erheblichen, materiellen Gründe, die zumindest eine zeitweise Fremdbetreuung notwendig werden lassen. Einen seelischen Schaden erleidet ein Kind weder durch Fremdbetreuung, noch durch eine Rundumbetreuung im Elternhaus, wenn den Eltern bewußt ist, dass sie sich auf die individuellen Bedürfnisse eines Kindes einlassen müssen ohne sich selbst als Person, Ehepartner, Familienmitglied aufzugeben. Diese enorm große Verantwortung möchten in unserer heutigen (deutschen) Gesellschaft nur noch Wenige übernehmen, da sie der Meinung sind, mit sich selbst bereits genug zu tun zu haben. Dieses Thema kann ich hier in diesem Forum nur kurz anreißen, da es ein ganzes Buch füllen würde.- Das Wichtigste ist und wird auch immer bleiben, dass das Kind geliebt wird und bewußt erzogen wird, ebenso wie das Familienleben geliebt wird. Kinder bewußt in eine sichere Selbstständigkeit zu führen ist eine Lebensaufgabe, die man sowohl als Vollzeitmama, wie auch als Teilzeitmama lösen kann. Sie lesen also, dass es Ihrem Sohn voraussichtlich durchaus genügen wird, wenn er mit 4 Jahren eine Tageseinrichtung besucht, um zu lernen, seine individuelle Position auch in einer Gruppe finden und verteidigen zu können und sich angemessen sozial gegenüber seinen Mitmenschen zu verhalten. Genügt es ihm nicht, wird er es Ihnen mit seinem Verhalten schon mitteilen.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.07.2010



Antwort auf: was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

Hallo, ich sehe den Standpunkt der Kinderbetreuung ganz gegensätzlich. Meine Tochter geht seit dem Sie 1 Jahr ist zur TM und ich gehe seit dem wieder arbeiten. Auch wenn unsere Meinungen zu diesem Thema völlig unterschiedlich sind, möchte ich dich darin bestärken, dir kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen. Solltest DU als Mama der Meinung sein, dass es so das Beste für dein Kind ist, dann ist das doch eigentlich in Ordnung so. Du gehst mit ihm in eine Krabbelgruppe und auf den Spielplatz, dein Sohn kann also Kontakt zu anderen Kindern herstellen. Ich finde das eigentlich immer das wichtigste, ob es nun in einer Tageseinrichtung ist oder durch deine Tagesgestaltung ist doch dann völlig egal. Also hör auf deinen Bauch, ich habe es auch getan (wenn auch in der komplett anderen Richtung) und bin damit für meine Tochter und mich sehr gut gefahrn. Alles Gute Euch Sandra

Mitglied inaktiv - 30.07.2010, 11:03



Antwort auf: was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

Ich kann mich Stupsimaus nur anschließen, hör auf dein Bauchgefühl und mach es so, wie ihr es für richtig haltet. Es ist auch völlig egal, für welchen Weg du dich entscheidest, falsch ist es immer ;-) , es werden sich nämlich immer Leute finden, die dir erzählen, dass du es grundverkehrt angehst und damit deinem Kind schadest. Also entweder bist du eine Rabenmutter, weil du mit dem Kind zu Hause bleibst und es ohne Rundumförderung total verblödet, oder du bist eine Rabenmutter, weil du es schon viel zu früh fremdbetreuen lässt und es deshalb emotional verkrüppelt... Unser Sohn ist mit knapp zwei in die Krippe gekommen, weil es aus beruflichen Gründen notwendig war. Er ist allerdings auch der Typ dafür; als wir nach einem Jahr umgezogen sind, hat er sich zu Hause richtig gelangweilt. Er ist dann schnell in den Kindergarten gekommen, also mit gerade drei, und fühlt sich dort pudelwohl. Aber das ist meiner Meinung nach eine Charakterfrage, ihm tut es gut,andere Kinder mögen mit 4 noch nicht den ganzen Vormittag in der Gruppe sein...

Mitglied inaktiv - 30.07.2010, 11:24



Antwort auf: was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

Nichts - genauso wenig, wie etwas gegen eine Vollzeit-arbeitende Mutter spricht! "Gefoerdert" werden muessen die Kleinen in dem Alter noch gar nicht - spielen und noch mehr spielen und Mama und Papa helfen reicht in dem Alter voellig aus. Allerdings finde ich es nicht schlecht, wenn die Kleinen so ab einem Jahr eine Krabbelgruppe besuchen - dann lernen sie mit anderen Kindern umzugehen, und haben es spaeter im KiGa leichter. Meine Tochter ist 2, und ich arbeite seit sie 6 Monate alt ist, wieder Vollzeit - sie ging zuerst zur Kita, jetzt zur TaMu, und sie geniesst es, mit Gleichaltrigen zusammen zu sein. Meine Schwester arbeitet, seit sie Kids hat, nur Teilzeit (Oma und Opa kommen zur Kinderbetreuung), sie hat sie aber auch mit 1 Jahr fuer zwei Tage in die Kita geschickt, damit sie mit anderen Kids zusammen kommen, LG Connie

Mitglied inaktiv - 30.07.2010, 12:12



Antwort auf: was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

Hallo, ich habe die Beiträge zu diesem Thema sehr interessiert gelesen :D Ich denke aber auch, dass die Kinder zeigen werden, was und wie sie es wollen. Mein Sohn liebt andere Kinder und obwohl er entwicklungsverzögert ist, haben wir uns entschieden, ihn nächstes Jahr mit 3 in den Kindergarten zu schicken. Er wird dann eine zusätzliche Fachkraft zur Seite bekommen, die ihm hilft, sich dort einzuleben, mit anderen Kindern zurecht zu kommen. Für mich war es nie ein Thema, mein Kind früher in die Kita zu stecken. Finde es aber auch wichtig, dass es zeitig lernt, sich gegenüber anderen kindern zum einen zu behaupten, zum anderen aber auch, mit anderen zu spielen. LG Ina

Mitglied inaktiv - 30.07.2010, 14:38



Antwort auf: was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

Hallo, ich finde es super, dass du uneingeschränkt für dein Kind da sein willst und dass dein Partner dich dabei unterstützt ist wirklich Gold wert. Ich habe meine Tochter erst mit 3 3/4 in den Kindergarten gegeben, früher wollte ich einfach nicht. Die Entscheidung war richtig und ich würde es immer wieder so machen. Ich hatte es auch nicht leicht. Ich komme aus den neuen Bundesländern und hier ist es völlig normal sein Kind sehr früh abzugeben. Das ist in den Menschen durch die ehem.DDR noch so verankert, dass sie einen anschauen, als käme man von anderen Stern, wenn man länger als 1 Jahr zu Hause ist. Ich verurteile niemanden, der sich anders entscheidet. Leider ist es ja auch so, dass viele gezwungen sind, wieder früh zu arbeiten und das finde ich traurig. Lass dir von niemanden reinreden. Du machst das toll. Lg sannie

Mitglied inaktiv - 31.07.2010, 18:35



Antwort auf: was spricht gegen eine Vollzeitmama...?

ich finde es auch ok nur würde ich ihn mit 3 in den kiga tun, ich hab die erfahrung gemacht um so älter die kinder sind um so weniger sie es kennen um so schwieriger ist es für sie. ich würde auch gern zuhause bleiben aber es geht nicht so kommt mein sohn mit 2 in den kiga . ich finde es ab 2 ein perfektes alter sie beginnen mit anderen zu spielen und viele kindern wir auch zuhause langweilig. kinder lieben es mit anderen kindern zusammen zu sein und die meißten haben es mit 1 jahr leichter als ein dreijähriges kind aber alle kinder sind auch anders. wenn du merkst für dein sohn ist es so ok dann mach wie es für euch gut ist. ich wäre gern eine vollzeitmama aber mit 3 würde er in den kiga kommen weil mir die sozielen erfahrungen und das spielen der kinder sehr wichtig ist. für was hat man kinder wenn die kinder ine in kita gehen ist eine harte aussage aber ich hab es auch schon gedacht vorallem wenn es sich um einen 11 stunden kita tag handelt.aber bei manchen geht es nicht anders und dann ist das die beste lösung ! aber ist es ein tag von ca 9 uhr bis 14.30 ist es doch völlig ok und das kind hatte spass mit den anderen kindern zu spielen und mittag zu essen hat geschlafen und kann frisch ausgeschlafen noch den nachmittag mit mama verbringen so sieht für mich ein perfekter kita tag aus kann auch 1 stunde früher oder später sein. in einer kita wo geschlafen und gegessen wird sind es meißt auch weniger kinder und eine ruhigere familiärere umgebung. ein kiga mit 28 kids und 2 erzieher ist da heftiger. lg

Mitglied inaktiv - 31.07.2010, 23:41



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