Frage: Was mache ich falsch?

Liebe Frau Ubbens, meine beiden Kinder haben sprachliche Probleme. Der Große hat mit dem R und manchen Wörtern Probleme. Wir sind schon seit einem halben Jahr beim Logopäden. Der Kleine ist noch viel schlimmer mit der Aussprache. Über Logopäden können wir uns erst bei der U8 unterhalten meinte der Kinderarzt. Beide Kinder sind motorisch sehr gut. Sind beide schon früh gelaufen. Die Sprache kam sehr spät. Bei dem Kleinen erst mit fast 2,5 Jahren. Aber ich verstehe nicht, warum beide solche Probleme haben? Wir lesen viel vor,korrigieren die Beiden....etc. Was mache ich falsch? Ich komme mir wie eine Versagerin vor. Von meinem Umfeld bekommme ich immer wieder gesagt:" oh menno, die sprechen aber schlecht ". Was kann ich noch tun,damit die Aussprache besser wird? Liebe Grüße Bejemopo

von bejemopo am 01.05.2019, 07:42



Antwort auf: Was mache ich falsch?

Liebe Bejemopo, Sie machen nichts falsch. Sie holen sich Unterstützung und sind mit dem Kinderarzt im Gespräch. Gerne sprechen Sie den Logopäden/die Logopädin an, ob und was Sie noch zusätzlich unterstützend zur Logopädie tun können. Vielleicht mag er/sie sich ja auch Ihr jüngeres Kind für ein paar Minuten anhören und dann auch hier ein paar unterstützende Tipps geben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 02.05.2019



Antwort auf: Was mache ich falsch?

Du machst nichts falsch. Ihr sprecht mit ihnen, lest vor, korrigiert. Wobei das korrigieren nicht als "das heißt xy" laufen sollte, sondern in dem du eine Antwort gibst, die das falsch gesprochene Wort in korrekter Form enthält. Bei unserem Schulkind weise ich auch schon explizit darauf hin, das xy eben "xxx" ausgesprochen wird - aber bei kleineren Kindern sollte man das Korrigieren eben wie og machen. Sonst haben die Kids schnell den Eindruck, sie können eben nicht richtig sprechen und tun sich dann noch schwerer damit. Manche Kinder tun sich eben schwer mit bestimmten Buchstaben, das hat nichts damit zu tun, dass ihr als Eltern etwas falsch macht! Logopädie ist auch kein Zaubermittel, bei dem die Kinder nach 5 Sitzungen es doch kapiert haben müssten. Das kann schnell gehen - kann aber eben auch viele Monate oder 1 Jahr dauern. Insbesondere, wenn es nicht nur 1,2 Buchstaben sind, sondern evt. mehrere Baustellen. Oder eben auch abhängig von der Ursache. Ein Kind, das zB über einen langen Zeitraum nicht richtig hören konnte, muss je erst mal auch mit dem nach zB OP oder Hörgeräten das für ihn ganz neue Hörerlebnis richtig einordnen können. Ein Kind, das Schwierigkeiten mit der Aussprache hat, weil die Mundmuskulatur zu schwach ausgeprägt ist, muss erst mal diese Schwäche auch mit Übungen trainieren, bevor das korrekte Sprechen geübt werden kann. Und dazu kommt: Kinder lernen die Buchstaben und Buchstaben-Kombinationen nicht gleichzeitig! So kommen zB die Zischlaute wie SCH, CH oder auch S kommen erst ganz zum Schluss. Auch die korrekte Aussprache von zB G/D oder K/T - die praktisch identisch gebildet werden mit dem einzigen Unterschied, dass bei einem Laut die Zunge oben ist, beim anderen unten - können viele Kinder eben erst mit 5. Ich gehe davon aus, die Hörfähigkeit ist bei beiden geprüft und da gibt es keine Beeinträchtigung? Dann würde ich auf den KIA vertrauen und erst mal die nächste U abwarten. Würde er echten bedarf an Logo jetzt schon sehen, dürfte er natürlich auch ein Rezept ausstellen. Aber offenbar sieht er das ganze noch nicht so dramatisch. Vielleicht, weil es sich eben um Laute handelt, die euer Kind noch nicht wirklich können muss?

von cube am 02.05.2019, 13:09