Was kann ich gegen die Schlafprobleme unternehmen?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Was kann ich gegen die Schlafprobleme unternehmen?

Hallo, Frau Schuster, ich schreibe Ihnen, weil ich große Probleme mit meiner Tochter Charlotte (10 Mon.) habe. Sie ist ein sog. Schreibaby, hat von Anfang an viel geweint und ließ sich nur an der Brust beruhigen und ist dort auch eingeschlafen, woraus sich das In-den-Schlaf-stillen entwickelt hat. Anfangs war das ok, aber im Laufe der Zeit haben sich daraus Probleme ergeben, weil sie alle 2 Stunden aufgewacht ist und die Brust gesucht hat. Also habe ich vor knapp 2 Monaten alles umgestellt, sie nicht mehr in den Schlaf gestillt und sie stattdessen an den Nuckel gewöhnt. Das war zwar hart, hat aber letztlich auch prima geklappt. Sie schläft nun ohne Brust und inzwischen auch relativ schnell gegen 19.00 Uhr ein. Nachts und generell zur Beruhigung wird sie nicht mehr gestillt, nur noch morgens und abends vor dem Schlafengehen. Mein Problem ist jetzt aber, dass sie nachts immer (!) gegen 23 Uhr aufwacht, wobei sie sich recht leicht mit einem kleinen Liedchen und ihrem Nuckel wieder in den Schlaf bringen lässt. Aber sie hat jede Nacht eine längere Wachphase – heute von 2.00 – 4.30 Uhr, wo einfach nichts zu machen ist. Sie ist dann sehr aufgeregt, hopst im Bett und weint, manchmal brüllt sie richtig. Es kommt mir so vor, als würde sie gerne schlafen, schafft es aber nicht und ist dann wütend darüber. Sie versucht dann, sich an mich zu kuscheln – sie schläft neben mir. Dabei wühlt sie mir ständig in den Haaren rum und reißt mehrmals mit großer Kraft ganze Haarbüschel aus. Das passiert ohne Vorwarnung und manchmal, wenn ich grad vielleicht mal kurz weggenickt bin, kommt es dann leider vor, dass ich vor Schmerz aufschreie und sie damit fürchterlich erschrecke. Dann weint sie bitterlich, was mir auch sehr leid tut. Wenn ich das Haareziehen zu unterbinden versuche, kneift sie mir in Wange, Hals oder was sie halt gerade zu packen bekommt. Das ist oft ein Kampf zwischen uns, aber irgendwann schläft sie dann ein. Der Tag ist dann aber entsprechend doof. Spätestens um 7.00 Uhr stehen wir auf, aber zwei Stunden später ist sie dann schon wieder quengelig und müde. Ich bekomme einfach keinen vernünftigen Tagesrhythmus hin. Sie geht ab August in die Kita, wo um 11.30 Uhr Mittag gegessen und von 12.00 – 14.00 Uhr geschlafen wird. Daran würde ich sie gerne gewöhnen, aber sie macht mir durch diese blöden Nächte ständig einen Strich durch die Rechnung. Ich war mir ihr schon in einem Schlaflabor und im SPZ – hauptsächlich wegen der vielen Schreierei, aber auch wegen der Schlafprobleme. Überall wird mir nur gesagt, dass sie extrem reif für ihr Alter und sehr weit in allen Entwicklungsbereichen wäre. Uns wurde geraten, so schnell wie möglich einen IQ-Test machen zu lassen, um sie entsprechend fördern zu können. Das alles hilft mir aber nicht weiter, wenn ich nachts mit einem Baby im Bett kämpfe, dass mir die Haare ausreißen und mich kneifen, kratzen und schlagen will. Ich bin schon am überlegen, ob ich versuchen sollte, ihr einfach einen Rhythmus aufzudrängen. Dann muss ich halt ein paar Tage die Schreierei am Vormittag ertragen, aber vielleicht würde das dann helfen. Was meinen Sie dazu? Vielen Dank schon mal und herzliche Grüße

von Sonnenperle am 12.06.2013, 09:16



Antwort auf: Was kann ich gegen die Schlafprobleme unternehmen?

Hallo Sonnenperle Ihre Tochter kann den Einsatz ihrer Kraft noch nicht kontrollieren. Sie möchte "nur" direkten Kontakt zu Ihnen aufnehmen und greift dann nach Dem, was sie zu fassen bekommt.- Bitte gewöhnen Sie Ihre Tochter an das Schlafen im eigenen Bett das zwar in Ihrem Schlafzimmer, aber etwas weiter weg von Ihrem Bett steht. Dort bieten Sie ihr ein nach Ihnen duftendes Schnuckeltuch an sodass sie Ihre Sicherheit vermittelnde Nähe spürt und riecht und keine Trennungsängste entwickeln kann. Sie werden sich dann aber (hoffentlich) durch die gegenseitigen Schlafbewegungen nicht wecken, die bei Kleinstkindern viel heftiger als bei Erwachsenen ausfallen. Wird Ihre Tochter abends ausschließlich gestillt überlegen Sie bitte einmal zuzufüttern, da Muttermilch bekanntlich sehr leicht verdaulich ist, aber nicht so lange vorhält. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 12.06.2013



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