Warum hat 2 Jähriger "unnormale" Trennungsangst beim Vater?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Warum hat 2 Jähriger "unnormale" Trennungsangst beim Vater?

Liebe Frau Schuster, unser Sohn Ben ist 2 Jahre alt. Als Baby wurde bei ihm eine ausgeprägte Regulierungsstörung festgestellt die sich seitdem in Schlafproblemen, Ängsten vor allem Neuen, mangelndes Selbstbewußtsein, viel Weinen, Kontaktscheu, Reizüberflutung, etc. bemerkbar macht. Ich konnte mit ihm bisher nie längere Zeit eine Spielgruppe, Kindergeburtstage etc. besuchen, da er dort und auch danach sehr gestresst war, nicht von mir weg wollte und viel weinte. Ich betreue ihn zu Hause, da ich ihn unter diesen Umständen in keine Kita geben wollte. Noch schwieriger gestaltet sich der Alltag wenn Bens Papa zu Hause ist. Er arbeitet oft in der Nacht, ist kaum zu den Mahlzeiten, Bettgehzeiten, etc. zu Hause. Er ist daher nur unregelmäßig zu Hause, es fehlt also ein für Ben nachvollziehbarer Rhythmus, an dem er seinen Papa verlässlich sieht. Wenn er dann da ist, dann wird er von Ben nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen, ich bin quasi nur störend. Das Hauptproblem ist aber, dass Ben noch weinerlicher, unselbständiger, abhängiger, unglücklicher ist als sonst. Er wirkt völlig durcheinander und überdreht. An ein normales Spielen oder essen ist kaum zu denken. Wir unternehmen als Familie immer seltener etwas, da diese gemeinsamen Tage immer sehr stressig und unbefriedigend für uns alle sind. Mein Freund ist ein sehr geduldiger und liebevoller Vater, sonst würden wir das alles sicher kaum durchstehen. Was ist das Problem dieser Vater-Sohn Beziehung, was können wir tun um einen zufriedeneren gemeinsamen Alltag zu leben, wie kommt unser Sohn aus dieser übermäßigen destruktiven Abhängigkeit vom Vater? Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort. Herzliche Grüße. Marion

von Maryful am 31.07.2012, 21:26



Antwort auf: Warum hat 2 Jähriger "unnormale" Trennungsangst beim Vater?

Hallo Marion Der selten anwesende Papa ist für Ben etwas Besonderes und: wer liebt nicht das Besondere?- Versuchen Sie, bzw. Ihr Freund einmal, zu Unternehmungen oder auch zu Hause möglichst oft ein weiteres, ca. gleichaltriges Kind (mit Bezugsperson?) mitzunehmen und dann beide Kinder konkret zu einer Aktivität anzuregen, an Der er sich anfangs ebenfalls beteiligt. Heben Sie die Stärken und auch die Selbstständigkeit Ihres Sohnes immer mal wieder lobend hervor. Ein Lob wird ihn zu weiterem, eigenständigen Tun und zum Lösen von seiner Bezugsperson anregen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 01.08.2012



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Starke Trennungsangst 2,5 Jähriger

Sehr geehrte Frau Ubbens, mein Sohn 2 Jahre und 8 Monate, Einzelkind, bisher nicht fremdbetreut, ist ein aufgeweckter Junge mit großer sprachlicher Fähigkeit. Soweit zu ihm. Seit letzte Woche ist meine Elternzeit zuende und ich muss wieder arbeiten. Alles versucht um ihn schon drauf vorzubereiten, spielerisch usw. Es sind nur 2 Tage und Oma passt ...


Kleinkind hat Trennungsangst?

Sehr geehrte Frau Ubbens, ich bin mir gerade nicht sicher ob meine Frage da hin gehört oder unter „Psychische Entwicklung von Kindern“. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Wir haben ein Problem, was uns nun wirklich belastet. Mein Kleiner (2,5 Jahre) will sich seit Kindergartenbeginn weder von Mama noch von Papa trennen. Es ist leider s...


Trennungsangst

Guten Morgen Frau Ubbens Unser Sohn 22 Monate ist derzeit sehr sehr stark auf mich fixiert. Er geht seit 9 Monaten in den Kindergarten. Die Eingewöhnung hat super geklappt. Er ging immer gerne hin. Er wollte eher nicht mehr nach Hause. Jetzt war er 2 Wochen krank. Seither weint er schon am Morgen wenn wir die Schuhe anziehen. In der Kita will er n...


Trennungsangst trotz problemloser Kitazeit

Mein nun mittlerweile 22 Monate alter Sohn fängt sofort an zu schreien, wenn ich auch nur den Raum verlasse. Wenn ich noch in Sichtweite bin, rennt er mir sofort hinterher. Im Gegensatz dazu, macht ihm die Trennung in der Kita (mittlerweile) nichts mehr aus. Man muss sagen, dass er bis vor kurzer Zeit noch geweint hat beim Abschied in die Kita,...


Entwicklungsstagnation; Trennungsangst, Verweigerung Kindergarten - was tun?

Unsere jüngste Tochter (seit Oktober 3 Jahre alt) geht seit einem Jahr in einen Kindergarten, zusammen mit ihrem großen Bruder (6). Seit Anfang Dezember 2022 weigert sie sich hartnäckig, dort hin zu gehen bzw. versucht alles, um nicht in ihre Gruppe zu müssen. Sie sagt, sie hat Angst vor ihrer Bezugserzieherin und ein Kind würde sie ständig ärgern....


Trennungsangst

Unsre Tochter hatte beim Schikurs ein Trauma erlitten,weil sie uns nicht gesehen hat und jetzt leidet sie stark unter Trennungsangst,wenn sie mich nicht sieht, Tränen.Im Kiga zur Abholzeit Tränen.Heute hat sie mir erzählt dass sie immer an den Schikurs denken muss und nicht weiss wie das blöde Gefühl weggeht. Wie kann ich ihr da raushelfen? Was k...


Trennungsangst vor geburt

Hallo :) Mein Sohn ist 22 Monate und nächsten Monat kommt sein kleiner Bruder zur Welt. Aktuell Bzw schon seit 2 Monaten hängt er extrem an mir. Wir befinden uns gerade in der Krippen Eingewöhnung und sobald ich den Raum verlasse beginnt er zu weinen und schreien. So ist das auch wenn er bei Opa und Oma, die im selben Haus wohnen und wo er sehr ...


Trennungsangst in Kiga nach Eingewöhnung

Hallo. Mein kleiner Mann ( einziges Kind) ist mit 2 in die Kita gekommen ( Eingewöhnung war sanft und hat gut geklappt ) Er ist nun seit einem Jahr da und geht gerne hin. Er ist schon immer lieber zuhause geblieben aber es war ok, weil ich arbeiten musste. Vor ein paar wochen fing es an, dass er sich ungern getrennt hat ( mich festhalten, imm...


Trennungsangst mit 2,5 Jahren wie umgehen

Hallo, ich lebe von meiner Tochter bzw Frau getrennt über viele Kilometer. Das war notwendig geworden vor ungefähr 1 Jahr und einem Monat, da wir fast unentwegt laut und aggressiv gestritten haben. Meine Frau ist in die Nähe von ihren Eltern sowie Schwester mit Familie gezogen Mittlerweile sind wir meist in einen höflichen und informellen Kommu...


Eingewöhnung Kindergarten Trennungsangst

Liebe Frau Ubbens, wir haben Mitte September mit der Eingewöhnung unseres 3 jährigen Sohnes in den Kindergarten begonnen. Die erste Woche ist super verlaufen. Wir könnten sogar schon kurzzeitige Trennungen durchführen. Sowohl davor als auch danach war unser Sohn fröhlich. Dann hat unser Sohn leider eine Magen-Darm-Grippe bekommen und hat dadurc...