Frage: Permanentes einmischen

Hallo Frau Ubbens, Wenn ich mit meinem 5 jährigen Sohn bei meiner Mutter zu Besuch sind mischt sie sich in alle Kleinigkeiten ein! Ich hab schon alles versucht von freundlichem Hinweis dies doch bitte zu unterlassen bis zur forschen Zurechtweisung .. Es hilft leider gar nix. Es geht nur um Kleinigkeiten wie z. B ein Becher zu trinken... Ich stell ihm einen Becher hin, den er nicht so toll findet. Sie muss sich sofort einschalten und meint ich soll ihm einen anderen holen. Sie sagt sogar noch welchen ich nehmen soll... Ich frag mich was das soll? Zumal mein Sohn dabei ist und ich mir vorkomme wie ein Depp.Und wenn ich sag er soll ihn sich selber holen wird sie böse .. Sie würde ihn den ganzen Tag bespassen wenn er nicht in der Kita wäre ... Sie unterbricht sein Spiel mit ihren Ideen ... Ich werde langsam wahnsinnig und überlege ihn gar nicht mehr zu ihr zu geben .. Haben sie oder andere Mamas evtl Tips ..? Die verzweifelte Junima

von junima2011 am 05.05.2016, 08:44



Antwort auf: Permanentes einmischen

Liebe Junima, natürlich sind die Zurechtweisungen Ihrer Mutter im Beisein Ihres Sohnes nicht in Ordnung. Klären Sie in einem Gespräch Ihre Standpunkte, nehmen aber nur die Wichtigsten. Ein Punkt könnte sein, dass wenn Sie dabei sind, sich Ihre Mutter nicht einmischt. Sie sind die Mutter, Sie haben das Sagen. Mischt sich die Oma ein, Beispiel Becher, dann sagen Sie Ihrem Sohn, dass Sie nun nach Hause müssen. Sagen Sie Ihrer Mutter im entsprechenden Gespräch, dass Sie genauso handeln werden. Sind Sie nicht dabei, dann bestimmt die Oma, wie oft sie läuft, um den "richtigen" Becher zu holen usw. Auch das Einmischen ins Spiel wird sich Ihr Sohn nicht mehr lange "gefallen lassen". Er wird seiner Oma sagen, dass er lieber ... weiter spielen möchte usw. Dass sie ihn derzeit unterbricht, schadet ihm nicht. Er ist ja nicht ununterbrochen bei der Oma und hat dadurch zu Hause und in der Kita die Möglichkeit, seinen Spielideen ausgiebig nachzukommen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 06.05.2016



Antwort auf: Permanentes einmischen

Hallo, das Problem kenne ich leider auch, wobei es sich bei uns gebessert hat. Dies ging aber leider auch nicht ohne Reibereien. Prinzipiell haben meine Eltern schon große Freiheiten, aber es war dann bei uns leider so, dass mein Sohn, wenn sie ihn vom Kindergarten abholten, mit Süßigkeiten dermaßen vollgestopft wurde, dass er nicht mehr unter Kontrolle zu bringen war.Es gab von mir klare Vorschriften, ein kleiner Riegel Schokolade und nicht mehr am Tag. Da ich ja "sowieso keine Ahnung von Kindererziehung habe und sie selbst 3 Kinder groß gezogen haben", uferte es dann dermaßen aus, dass mein Sohn nach dem KIGA heimlich von der Oma nach dem Essen Pudding bekam, danach 3 Riegel Schokolade, Kekse und nebenbei noch Gummibärchen aß. Ich brauche glaube ich nicht zu erwähnen, wie sich ein Kind nach dem Zuckerdoping dann verhält ... Natürlich war lt. Oma dann der Kindergarten schuld und mein Sohn war aufgrund meiner Erziehung unmöglich. Nach ein paar Tagen fiel mir dann auf, dass er sich nur an den Tagen so verhält, wenn er bei Oma und Opa ist. Die Ursache war dann auch schnell gefunden. Ich hatte damals sehr klare Worte gefunden und mittlerweile haben sie allmählich mehr Verständnis entwickelt ... Es ist schwer, den richtigen Weg zu finden. Auf der einen Seite sind es liebevolle Großeltern, aber auf der anderen Seite will man sich bei gravierenden Dingen auch nicht das Zepter aus der Hand nehmen lassen. Ich würde es mit einem ruhigen Gespräch probieren, in dem Sie Ihren Standpunkt klar darlegen. LG

von Mohrhuhn am 05.05.2016, 16:44



Antwort auf: Permanentes einmischen

Viele Mütter haben ja große Probleme zu verstehen, dass ihre Tochter bereits eine erwachsene Frau ist. Auch Deine Mutter sieht Dich noch als Kind an, das sie nicht besonders ernst zu nehmen braucht, und das sie noch dominieren darf. Sie macht das ganz spontan, da ist noch keinerlei Respekt gegenüber der erwachsenen Frau, die Du jetzt bist. Von selbst wird Deine Mutter aus ihrer Mutter-Rolle nicht herauskommen können und wollen. Oft sind das Frauen, die wenig eigene Interessen und Hobbys haben. Sie definieren sich sehr über die Mutter- und Oma-Rolle. Deshalb wirst Du ein paar tüchtige Reibereien und Konflikte aushalten müssen, die jetzt zwangsläufig entstehen werden, wenn Du diese Rollenverteilung aushebelst und Dich ablöst. Deine Mutter gehört zu den Frauen, die erst sehr mühsam lernen müssen, sich zurückzunehmen - und das tut ihnen dann natürlich weh, weil es nicht freiwillig geschieht. Um Deiner Mutter Grenzen setzen zu können, musst Du selbst sehr klare Signale senden. DU bist die Mutter Deines Sohnes - deshalb entscheidest DU auch alles, was ihn betrifft und wichtig ist. Du bist der Boss, wenn es um Dein Kind geht, und niemand sonst. Wenn Du der Meinung bist, Dein Kind kann sich selbst einen Becher holen, dann ist das okay. Wenn Deine Mutter darüber böse wird, richtet sich die Aggression glasklar gegen Dich als Tochter - sie möchte weiterhin auch über Dich bestimmen und wird aggressiv, wenn das nicht klappt. Dein Sohn ist da eher zufällig der Anstoß. In Wirklichkeit geht es um Deine Abnabelung, und darum, dass Deine Mutter diese nicht zulassen will. Neben den klaren Ansagen, die Deine Mutter jetzt immer wieder brauchen wird, würde ich tatsächlich auch den Kontakt etwas reduzieren. Zu viel Enge zwischen Euch tut Dir im Moment nicht gut. Ihn abzubrechen ist aber unnötig, kleine Kinder profitieren sehr von ihren Großeltern. Und ich glaube, auch Du willst das nicht wirklich. Es wäre aber sicher gut, wenn Du nicht immer dabei bist, wenn Dein Sohn bei der Oma ist. Ist er allein bei ihr, darf sie ihn ruhig nach Strich und Faden verwöhnen, das ist das Privileg aller Omas, und Kinder genießen das. Sie kommen damit zurecht, dass zu Hause wieder andere Regeln gelten. Kinder sind von Natur aus darauf eingestellt, verschiedene Bezugspersonen zu haben und können sich umstellen. Ich würde also darauf bestehen, dass Du das Sagen hast, wenn Du anwesend bist. Ich würde aber auch zulassen, dass die Oma den Enkel nach ihrer Fasson betüddelt, wenn sie mit ihm allein ist. LG

von Windpferdchen am 09.05.2016, 11:23



Antwort auf: Permanentes einmischen

Vielen Dank für die wirklich sehr umfangreichen Antworten. Ich denke auch, das es eher ein Mutter Tochter Problem ist und ich habe nicht vor, ihr mein Kind vorzuenthalten. Wir haben jetzt einen Oma Tag eingeführt an dem sie ihn betüdeln darf wie sie sich das denkt-mit Ausnahmen einiger Regeln die sie von mir bereits bekommen hat. Ich selber möchte mit ihr keinen Kontakt mehr. Sie engt mich schon ein seit ich denken kann. Junima

von junima2011 am 11.05.2016, 19:12