Frage: Verzweifelte Oma

Ich habe eine Frage als Oma von einem 2 Jahre und 9 Monaten altem Enkel. Mein Enkel ist ein aufgeweckter und pfiffiger kleiner Erdenbürger und hat nach meiner Meinung von Anfang an einen sehr stark ausgeprägten „eigenen Kopf“ (ich finde das gut, da ich denke, dass er sich später einmal durchsetzen kann und nicht alles über sich ergehen lässt). Das zeigt sich seit kurzem so, dass er, wenn er etwas nicht will oder verboten bekommt, lautstark beginnt zu schreien, zuhaut, spuckt, mit den Füßen tritt und alles was ihm im Wege steht oder was er gerade in der Hand hat, durch die Gegend wirft. Das macht er auch bei völlig fremden Personen. Es ist dann ein richtiger „Kampf“ ihn wieder runter zu bekommen. Allerdings hat er dieses Verhalten nicht in der Kita, das passiert nur außerhalb, also vorwiegend bei meiner Tochter. Meine Tochter ist von Anfang an Alleinerziehend und ist eine sehr liebevolle Mutti. Das wurde ihr jetzt auch in der Kita bestätigt, dass der Kleine äußerst aufmerksam und sozial schon sehr weit wäre. Er ist liebevoll und hilft anderen Kindern und er hat einen absoluten Ordnungssinn, der in der Kita schon auffällt (den hat er von meiner Tochter geerbt oder schon abgeschaut). Außerdem wurde ihr gesagt, dass er sehr gute Werte vermittelt bekommt. Darauf sind wir als Großeltern natürlich auch sehr stolz. Nun aber zu meiner eigentlichen Frage. Letzte Woche hatte meine Tochter Besuch von einem Bekannten. Dieser arbeitet als Erzieher in einer Kita, aber nicht dort, wo der kleine Mann untergebracht ist. Er war in den Nachmittags- bis Abendstunden zu Besuch und hat dann miterlebt, wie mein Enkel so einen, ich nenne es mal Anfall bekommen hat. Der Auslöser war, dass er sich übergeben hat im Bett und danach Brause trinken wollte. Das hat meine Tochter abgelehnt, er sollte Wasser trinken und dann kam es zu diesem „Vorfall“. Es war wie oben beschrieben und den Besucher (den er nur ganz selten sieht bzw. als er noch viel jünger war zuletzt gesehen hat) hat er ebenfalls mit gehauen. Das Wasser landete auf dem Boden. Dazu muss ich noch sagen, dass er zurzeit Antibiotika bekommt, da er sehr stark erkältet ist und auch Mittelohrentzündung hat. Das ging dann soweit, dass meine Tochter ihn immer wieder ins Bett gebracht hat (in der späteren Folge mit dem Bekannten zusammen) und er jedes Mal wieder aus seinem Zimmer gekommen ist, bis er völlig erschöpft eingeschlafen ist. Der Besuch hat dann gesagt, dass das kein normales Verhalten sei (mit dem Hauen und sogar einem Fremden gegenüber, es wäre nicht mehr nur bockiges Verhalten, sondern schon Wut). Es gäbe 4 Stufen im „auffälligen Verhalten“ und er wäre schon in Stufe 3. Stufe 4 wäre dann, dass er sich selbst verletzt und das würde nicht mehr lange dauern. Er hat meiner Tochter geraten, sich Hilfe zu holen, damit es nicht so weit kommt. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was das als Oma in mir ausgelöst hat. Ich persönlich glaube nämlich nicht, dass es so schlimm ist. Darum benötige ich dringend Ihren Rat, denn vielleicht ist mein Blick als Oma auch anders, also nicht objektiv, aber mein Gefühl sagt mir und auch was ich im Internet, wie auch auf Ihrer Seite hier gelesen habe, dass das Verhalten ganz normal ist in dem Alter?! Hinzufügen möchte ich vollständigkeitshalber noch, dass zu dem Papa des Kleinen ein guter Kontakt besteht. Vielen Danke schon im Voraus für Ihre Antwort Manuela

von Oma16 am 09.12.2019, 11:19



Antwort auf: Verzweifelte Oma

Liebe Manuela, Ihr Enkel testet seine Grenzen in seinem sicheren Hafen, sprich vornehmlich bei der engsten Bezugsperson, der Mama. Vom Grundsatz her darf Ihr Enkel trotzig oder auch wütend sein. Dennoch darf er lernen, dass Hauen und Spucken keine Lösung sind. Vielleicht mag Ihre Tochter mit ihrem Sohn üben, wie er in entsprechenden Situationen mit seiner Wut umgehen kann, wie, z.B. auf ein Wutkissen zu schlagen, boxen, treten oder zu beißen. Zudem kann Ihre Tochter versuchen, so manchen Wutanfall zu verhindern. Wenn Ihrem Enkel etwas verboten werden muss oder er einer Aufforderung nachkommen soll, kann ihm schon im Vorfeld eine Alternative oder einen Aufschub angeboten werden. "Du kannst jetzt keine Brause bekommen, aber morgen, wenn der Bauch wieder gesund ist, kannst du wieder eine Brause trinken." Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 10.12.2019



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