Verzweifelt

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Verzweifelt

Zur Zeit geht es mir wegen meiner Tochter (2 Jahre 3 Monate) gar nicht gut. Ich habe das Gefühl, dass sie immer schlimmer wird. Sogar mein Mann, der eigentlich sehr geduldig und ruhig ist, stößt an seine Grenzen. Ich kann kaum noch zu Freundinnen gehen, weil sie die deren Kinder schubst, haut, Spielsachen mit Absicht wegnimmt, provoziert, Sachen schmeißt etc. Vor allem tut sie das bei kleineren Kindern. Eine Freundin trifft sich jetzt schon lieber mit einer anderen Freundin, weil es dann ruhiger zu geht. Meine Tochter ist wirklich das schlimmste Kind das ich kenne. Eine Freundin hat auch gesagt, dass sie außer ihrem Neffen kein Kind kennt, dass so temperamentvoll und anstrengend ist. Zu Hause, wenn ich mit ihr alleine bin, klappt es einigermaßen. Aber wenn wir z.B. auch in die Stadt gehen, dann läuft sie weg etc. Ich weiß nie wie ich mit solchen Sachen umgehen soll. Was soll ich machen, wenn sie wegläuft? Wenn sie etwas macht, was sie nicht darf, wie oft soll ich sie ermahnen? Was soll ich tun, wenn sie es dann immer noch nicht lässt? Z.B. spielt sie immer an der Waschmaschine, drückt die Knöpfe etc. aber ich möchte das nicht, sie hat uns auch schon den Dvd Player kaputt gemacht. Dann sag ich sie soll es lassen, aber sie macht immer weiter, manchmal schicke ich sie dann in ihr Zimmer (lass die Tür auf), weil ich so hilflos bin und nicht weiß was ich machen soll. Aber sie interessiert das auch nie, wenn ich sie z.B. aus dem Wohnzimmer raus schicke oder ins Zimmer...warum ist das so? Sie weiß ja z.B., dass sie nicht an die Waschmaschine darf oder an die elektrischen Rollos, wenn sie trotzdem dran geht, soll ich sie dann ermahnen oder soll es bei Dingen, die sie weiß, direkt Konsequenzen haben? Ich danke Ihnen schon mal für Ihre Antwort!!!

Mitglied inaktiv - 08.04.2010, 15:21



Antwort auf: Verzweifelt

Hallo Ratsuchende Auch mit gut 2 Jahren kann Ihre Tochter noch keine Gefahren richtig einschätzen und nicht an zwei Dinge gleichzeitig denken, hat aber einen sehr großen Erfahrungsdrang. Hat sie sich nun auf die Knöpfe an der Waschmaschine, auf die Funktion des DVD-Players o.Ä. konzentriert, wird sie Ihr Nein zwar akkustisch hören, aber nicht wirklich wahrnehmen. Da können Sie vorläufig nur mit einem "kurz" begründeten Nein reagieren, nachdem Sie direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu ihr aufgenommen haben. Gleichzeitig bieten Sie ihr eine ansprechende, geeignete Möglichkeit zum Experimentieren an. Berücksichtigen Sie bitte stets, dass Ihre Tochter Sie bereits sehr gut verstehen kann, aber von ihrer Entwicklung her noch ein Kleinkind und keine kleine Erwachsene ist. Bezüglich der extremen Unruhe sprechen Sie bitte einmal mit dem behandelnden Kinderarzt. Er wird medizinische Ursachen für beschriebenes Verhalten hoffentlich ausschließen können, aber auch Sie mit Ihrer Tochter an einen geeigneten, wohnortnahen Therapeuten weiter empfehlen, wenn er es für notwendig erachtet. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 09.04.2010



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