Verzweifelt über Verhalten 11 Jährigen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Verzweifelt über Verhalten 11 Jährigen

Ich bin ziemlich verzweifelt. Es geht um meinen Sohn, 11 1/2 Jahre alt, und offenbar schon pubertierend. Er hat zu gar nichts mehr Lust ausser rumhängen. Mault und meckert über alles und jeden und schiesst total gegen mich. Alles, aber auch wirklich alles was ich mache wird mit "genervten Aussagen oder genervten Blick" von ihm kommentiert. Er geht nun seit letzten Sommer ins Gymnasium. Wie ich das sehe, kommt er eigentich sehr gut dort mit. Wird auch von den Lehrern bestätigt. Er gehört ganz vorne zu den leistungsstarken Kindern. Auch für die Hausaufgaben braucht er "wenig Zeit". Aber er empfindet das alles ganz anders. Er kommt jeden Tag mit den Worten "was wir wieder alles aufhaben, so viel usw." aus der Schule. Ich werde schon an der Wohnungstür mit diesen Dingen beschissen. HInterher stellt sich raus, es war wie immer total übertrieben. Üben, geht gar nicht, da stellt er sich an, als ob ich unmenschliches von ihm verlangen. Was mir aber besonders auffällt und mich sehr beunruhigt, ist das er "null" Kontakt mehr in seiner Freizeit pflegt. Er hängt mir nur noch auf der Pelle, stöhnt das er keine Freizeit hat, macht aber gar nichts. Nun hat er gestern wieder mit mir gestritten. Ich sagte, geh halt mal Fahrrad fahren oder irgenwas anderes vor der Tür, nur stubenhocken geht nicht. 'Da sagte er "die anderen Kinder haben so ein Glück mit ihren Eltern, die müssen nie raus". Woher will er das wissen, er hat ja keinen Kontakt mehr und warum scheint er "offensichtlich so zu leiden wenn er raus soll". Er hat kaum noch Kondition, aber Abends wenn er ins Bett soll, dann ist er angeblich zu fit und kann nicht schlafen. OK viele seiner früheren Schulkameraden, bis auf seinen bis dahin besten Freund, besuchen andere Schule. Der Junge ist mit in seiner Klasse, aber über den ehemals besten Freund, wo wir Eltern auch mit den Eltern befreundet sind, wird nur noch abgelästert und zynische Kommentare abgelassen. Wenn ich sage "was ist den zwischen euch, dann wird agressiv geantwortet "nichts mann". Ich komme an den Jungen nicht ran, Ich sehe wie es mit ihm den Bach runtergeht. OK wir hatten ein sehr schlimmes Jahr. Oma sehr krank, oft gedacht es ist das Ende. Sie lebt nun im Pflegeheim. Es geht ihr mit 93 noch ganz gut, besser als zu erwarten gewesen wäre. Sonntags gehen wir dort zu Besuch. Aber das ist alles "was er noch freiwillig und gerne macht". Alles andere scheint eine Qual zu sein, oder er macht mir was vor. Die Kinder von früher, haben natürlich ihre neuen Kontakte. Er hat nieman den mehr. Dabei war er immer sehr beliebt und stark angefragt in der Grundschule. Allerdings wenn ich sein Verhalten sehe, immer agressiv, genervt und dieses "dämliche Gequatsche" von ihm, dann kann ich verstehen,daß er nicht mehr interessant für die anderen sind. Er ist halt auch sehr viel weiter, und interessiert sich nicht für die typischen Dinge wie "Fußball, Sport usw.". 'Alles was ich versucht habe, geht in die Hose. Geht dann einfach nicht hin oder sagt "dort sind nur Assis". Ich verstehe ihn nicht mehr. Auf mich wirkt er total traurig, aber erzählen was mit ihm ist oder was ihn bedrückt, daß tut er nicht. Er sagt "nerv mich nicht und ständig diese dummen Fragen von Dir". Was raten sie mir.

von fisch1010 am 22.04.2013, 10:07



Antwort auf: Verzweifelt über Verhalten 11 Jährigen

Hallo fisch1010 Damit Ihr Sohn spürt dass Sie ihm gerne helfen möchten statt ihn zu kritisieren empfehle ich Ihnen ihm erst einmal zu bestätigen dass er sehr viele Hausaufgaben zu erledigen hat, aber dass er ja auch weiterkommen und nicht zu den Schlechtesten in seiner Klasse gehören möchte. Geben Sie ihm dann den Tipp, wie Sie selbst zugesehen haben die Hausaufgaben schnell hinter sich zu bringen um dann noch Zeit zu haben für sich selbst, für Freunde und für Hobbies: zuerst das "Doofste" und dann Das, was einem Spaß macht, wenn Hausaufgaben überhaupt Spaß machen o.Ä.. Fragen Sie ihn dann einmal, was er denn gerne nachmittags machen möchte: vielleicht mag er in einen Schwimmverein gehen oder in die Jugendfeuerwehr oder in eine andere Jugendgruppe, damit er nicht nur bei Ihnen "rumhängen" muss? Weisen Sie ihn aber auch darauf hin dass er gerne einfach nur abhängen kann, wenn ihn die Schule zu sehr anstrengt. Warten Sie dann bitte, bis er von sich aus Wünsche äußert, da jeder Vorschlag von Ihnen nicht angenommen werden wird. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 22.04.2013



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