Verhalten meiner 3jährigen Tochter

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Verhalten meiner 3jährigen Tochter

Guten Tag! Ich habe Fragen zum Verhalten meiner Tochter. Sie ist kürzlich 3 Jahre alt geworden. Manchmal frage ich mich wirklich, was mit ihr los ist... :-) Ihr Verhalten ist manchmal so negativ und ich ärgere mich dann über ihr situationsbedingtes Verhalten. Liegt zum Beispiel ausnahmsweise irgendwo bei uns ein Stift rum, schnappt sie sich den sofort und kritzelt Möbel oder Wände an. Warum macht sie das? Sie weiß es bestimmt, dass es nicht richtig ist... So ist es mit vielen Sachen, Wasser ist auch oft ein Problem. Oder letztens hat sie bei meiner Oma eine Flasche Flüssigwaschmittel auf den Boden geleert. Ich war so fertig und habe erstmal eine halbe Stumde geweint... Warum macht sie so was? Ich habe das Gefühl, sie muss immer noch eins drauf setzen. Wenn beim Spielen irgendetwas nicht klappt, geht sie gleich weg und sagt, das Spielzeug ist "blöd"... Blöd Blöd alles ist blöd.... Ich kann es nicht mehr hören... Es nervt... Ich sage ihr dann die Sachen sind doch nicht blöd, sie spiele doch gerne damit... Aber dann ist sie schon bockig und beleidigt. Spielplatz ist auch so ein Problem... Ich habe schon regelrecht Horror vor Sandkästen, weil sie manchmal anderen Kindern Sand auf den Kopf wirft. Ich meide schon Spielplätze. Meist gehe ich ganz früh oder gegen Abend, wenn keine anderen Kinder da sind. Sie kommt nächste Woche in den Kindergarten. Ich mache mir so Sorgen, dass sie mit ihrem Verhalten keine Freunde finden wird. Sie war von 2 bis 3 einmal in der Woche in einem Waldorfkindergarten. Dachte es wäre gut für eine sanfte Eingewöhnung... Es hat ihr auch dort gefallen. Zum Schluss blieb sie dort auch ohne mich. Dort ist es allerdings auch vorgekommen, dass sie den anderen Kindern Sand auf den Kopf getan hat. Einmal, (als ich noch in der Einrichtung war) hat sie beim Backen einem Kind Mehl auf den Kopf getan. Mehl!!!! Au Mann... Als ich es gesehen habe, habe ich gesagt sie solle das nicht machen. Die Erzieherin hat gesagt, das Kind sei doch kein Teig; sie solle es nicht machen. Aber was macht sie: Sie verteilt auch noch das restliche Mehl auf dem Boden. Ich war fertig... Sie war in der Gruppe immer die, die Quatsch gemacht hat. Die anderen Kinder waren sooo lieb. Sie musste immer aus der Reihe tanzen... Was kann ich tun, dass sie im neuen Kindergarten nicht so durch bzw. aufdreht? Sie fängt jetzt in einem anderen Kindergarten an, das Waldorfkonzept passt nicht zu uns. Von daher denke ich, hat sie nun eine Chance neu anzufangen. Ich möchte nicht, dass sie gleich wieder zum Clown wird. Es tut mir leid, dass es so lange geworden ist. Aber ich musste jetzt mal einen Experten um Rat fragen. Die Erzieherin im Waldorfkindi sagte, dass meine Tochter die Sachen anstellt, weil ich sozusagen schon darauf warte, dass sie was anstellt. Was meinen Sie? Vielen Dank!

von AWZ am 25.08.2015, 15:50



Antwort auf: Verhalten meiner 3jährigen Tochter

Liebe AWZ, Ihre Tochter ist gespannt auf Ihre Reaktion. Versuchen Sie doch einmal, ganz anders zu reagieren, als Ihre Tochter erwartet. Sagen Sie z.B. mit ruhigen Worten: "Du darfst die Wand nicht anmalen." Nehmen die Stifte und legen Sie außer Reichweite Ihrer Tochter. Nehmen Sie dann ganz gelassen einen Lappen oder Radierer und (versuchen) die Malerei zu entfernen. Und alles ohne großes Aufhebens darum zu machen. Auf Dauer wird es Ihrer Tochter langweilig werden, wenn Mama immer so ruhig dabei bleibt. Ist etwas blöd, dann lassen Sie Ihre Tochter sich ausschimpfen und wenn sie sich beruhigt hat, räumen Sie gemeinsam das Spiel ein. Auch hier sollten Sie nicht auf das Blöd eingehen, um dem nicht so viel Gewicht zu geben. Auf dem Spielplatz sieht es etwas anders aus. Legt Ihre Tochter Sand auf die Köpfe anderer Kinder darf sie sich entschuldigen und sich für einige Minuten mit Ihnen an den Rand setzen, in denen sie nicht spielen kann. Im Kindergarten kennen die Erzieher Kinder und viele unterschiedliche Verhaltensweisen. Sie werden den richtigen Weg finden, damit Ihre Tochter dort nicht ununterbrochen den "Clown" mimt. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 27.08.2015



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