Verhalten in bestimmten Situationen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Verhalten in bestimmten Situationen

Hallo! Ich habe eine 2 und eine 5 jährige Tochter, die mich zur Zeit etwas nervlich strapazieren. Vielleicht können Sie mir einen Tip geben, wie ich bestimmte Situationen besser lösen kann. Situation 1: Ihr sagt etwas wie z.B. zieh jetzt bitte deine Hose an zu der Großen, sie sagt: Nein mach ich nicht. Das Spielchen geht dann ein bisschen hin und her (doch, wir wollen pünktlich im Kiga sein, sei so lieb, etc., irgandwann werde ich böse und drohe z.B. wenn du nicht, dann z.B. keine Süßigkeiten, TV, oder ähnl. und sie heult dann. Ich bin sauer und fühle mich dann irgendwie schlecht, weil es wohl nur ein Machtkampf ist der nicht optimal gelöst wird. Allerdings habe ich mal gelesen, man solle die Kinder nicht "erpressen". Erklärt habe ich ihr ja, wieso sie die Hose anziehen soll (ist ja auch nicht so überraschend, jeden Morgen das Gleiche) und für das Mary-Poppins-Prinzip (mit einem Löffelchen voll Zucker....) habe ich nach einer schlechten, kurzen Nacht und zwei sich schon nach dem Aufstehen streitenden und konkurrierenden Kindern (ich will zuerst....) einfach keinen Nerv mehr. Situation 2: Die Kleine läuft eigentlich immer den Weg zum Kiga (Erwachsenenzeit 10 Minuten), will das auch und den Kinderwagen haben wir nur als Einkaufswagen dabei. Dann bleibt sie immer wieder stehen und trödelt und ist nicht dazu zu bewegen schneller zu laufen oder überhaupt zu laufen. Ich versuche es erst freundlich, aber wir sind meist eh schon etwas später als geplant dran und dann muss es halt einfach mal vorwärts gehen. Früher loskommen wir zur Zeit einfach nicht, auch wenn ich schon früher aufstehe. Im schlimmsten Fall setze ich sie dann in den Wagen, was für sie eine schlimme Strafe ist aber an Ihrem Verhalten auch nicht wirklich was ändert. Ich empfinde das von ihr auch als Machtspiel, da sie manchmal bewusst stehenbleibt und "bockt". Wir nehmen uns auch durchaus die Zeit mal einen Bagger, Regenwurm oder sonstiges zu beobachten, das ist nicht das Thema, sondern das Spiel ich mach mal langsam und gucke was die Mama macht.... Ich fühle mich dadurch so ausgebremst und bin dann schneller sauer als ich möchte. Einfacher wäre es natürlich das Auto zu nehmen, aber ich will ja das sie sich bewegen und an der Luft sind. Situation 3: Es regnet, die Kinder bekommen Regenhose, Gummistiefel, Regencape und Schirm (was natürlich Zeit extra kostet und unseren Zeitplan wieder mal über den Haufen schmeisst) und wir laufen los. Naja, die Große 3 m vorne weg, die Kleine 2m hinten dran und ich in der Mitte immer vorne/hinten gucken damit keiner Quatsch macht, an der Strasse oder an gefährlichen Ecken stehen bleibt, etc. Auch hier wieder das Problem: Einfacher wäre es ins Auto, rein, hin und fertig. Aber ich weiss das die Kinder es lieben mit Gummistiefel etc. zu laufen und will ihnen das auch gönnen. Aber ich bin nach so einem Spaziergang dann total platt. Dadurch das wir in der Stadt wohnen, muss man auf unseren Wegen immer sehr auf Autos, Radfahrer (Radweg, den die Kinder natürlich auch mal betreten und die Radfahrer ja auch von der falschen Seite kommen, was eigentlich verboten ist aber auch keiner weiss) und Idioten (verkehrsberuhigte Zone durchschüren) etc. achten. Ich wünschte mir 2 kg mehr Nerven und das ich manches ruhiger angehen könnte und hoffe von Ihnen einige Tipps zu bekommen. Viele liebe Grüße Marion

Mitglied inaktiv - 02.12.2008, 13:14



Antwort auf: Verhalten in bestimmten Situationen

Hallo Marion Fragen Sie doch mal Ihre "Große", ob sie wohl schon so groß und selbstständig ist, dass sie sich die Hose alleine anziehen kann oder ob Sie ihr doch noch helfen müssen. Wecken Sie auf diese Weise ihren Ehrgeiz. Allerdings sollten Sie dann auf ihren Wunsch hin ggf. auch helfen.- Regen Sie Ihre Tochter auf dem Weg zum Kiga zu einem lustigen Hüpfe-Spiel an oder lassen Sie sie selbst die Karre mit einer Puppe drin schieben. Ihr Tochter wird dann vermutlich gar nicht erst auf die Idee kommen ihre Grenzen und Ihre Reaktionen auszuprobieren. Beide Kinder werden es lieben, mit Ihnen gemeinsam (Jede an einer Hand) über oder auch mal in eine Pfütze zu springen.:-) Vermeiden Sie es bitte insgesamt, sowohl die Kinder als auch sich selbst unter Druck zu setzen. Auch wenn es anfangs etwas mühsam ist: Sie werden bald merken, wie Sie UND die Kinder zunehmend kreativer werden und Spaß statt Frust miteinander haben. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.12.2008



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