Sehr geehrte Frau Ubbens, meine Tochter ist im November 3 geworden und geht seit Januar in den Kindergarten. In ihrer Gruppe ist ein Junge, der eine mäßig schwere geistige Behinderung hat und verhaltensauffällig ist. Meine Tochter hat sich in ihrer Zeit vor dem Kindergarten bei der Tagesmutter immer sehr sozial verhalten und sich auch sehr lieb und freundlich jüngeren Kindern gegenüber verhalten. Eigentlich ist sie immer sehr gut mit anderen Kindern zurecht gekommen, egal ob jünger oder älter und spielt und teilt mit allen meistens sehr gut. Mit diesem Jungen im Kindergarten kommt sie jedoch nicht zurecht. Sie bezeichnet ihn als doof und findet das auch trotz unserer Erklärungsversuche gar nicht schlimm ("aber er lacht doch wenn man das sagt"). Wir haben versucht ihr zu erklären, dass er nicht doof ist, sondern einige Dinge nicht gut kann und dass er sicher traurig ist, wenn man ihn als doof bezeichnet, auch wenn er erstmal lacht. Das kommt jedoch gar nicht bei ihr an. Die Erzieherinnen haben mir auf Nachfrage gesagt, dass ihnen das durchaus aufgefallen ist, sie der Sache aber zunächst keine Bühne bieten wollen. Meine Tochter ist sprachlich und intellektuell sehr weit und orientiert sich eher an den älteren Kindern und ist dort wohl auch durchaus tonangebend - sie will das kranke Kind scheinbar nicht in ihrer direkten Gruppe haben. Mich macht das traurig weil ich so ein Verhalten ganz schlimm finde. Kann ich etwas tun oder erwarte ich zu viel von ihr in dem Alter?
von Firena am 05.02.2019, 18:58