Hallo Frau Ubbens, ich mache mir Gedanken um das Verhalten meiner Tochter (sie wird im April 3 Jahre alt) im Kindergarten. Diesen besucht sie seit September letzten Jahres. Wir hatten Startschwierigkeiten mit ihr, weil sie sich nicht von uns trennen wollte. Nach einem Monat war dann soweit alles ok, sie frühstückte mit, aß zu Mittag und schlief dort ohne Probleme. In ihrer Gruppe sind außer ihr noch 3 andere Kinder unter 3 Jahre (2 Jungs, 1 Mädchen). Mit dem Mädchen führte sie sehr schnell eine innige Kameradschaft, die zwei waren sozusagen ein Herz und eine Seele, da auch das andere Mädchen ein paar Anlaufschwierigkeiten hatte. Bis Dezember war dann auch alles soweit gut. Sie spielt mit ihrer „Freundin“, auf Aufforderung durch die größeren Kinder auch mit diesen, aber nicht mit den Jungs aus U3 ihrer Gruppe. Auch gut. Sie beobachtet viel und gerne. Es ist nicht so, dass sie jedes Mal strahlend in den Kindergarten lief, aber sobald sie ihre Freundin sah oder ihre Erzieherin war ein Abschied sehr unproblematisch und sie hatte Spaß. Dann ist sie kurz vor Weihnachten krank geworden und mit den anschließenden Weihnachtsferien von 2 Wochen war sie insgesamt gut 3 Wochen nicht mehr in der Kita. Dass es also etwas holprig werden würde, war zu erwarten. Einigermaßen gut haben wir die erste Woche also rum bekommen. Als ich sie gestern früh bringen wollte, sagte sie direkt, dass sie den Kindergarten nicht mag. Und auch ihre Freundin nicht mag. Habe ich erst einmal nichts gegeben. Im Kindergarten selbst brachte ich sie in die Gruppe mit dem Hinweis, dass ihre Freundin ja da sei und sie spielen könnten. Sagt meine Tochter: „Ich mag XY nicht!“ Die Erzieherin sagte mir dann, dass unsere Tochter derzeit sehr auf Abstand zu allen Kindern gehen würde und entweder mit den Erzieherinnen oder alleine spielen würde. Die Aufforderungen der anderen Kinder mitzuspielen würde sie ablehnen. Beim Abholen ergänzte sie dann, dass sie sehr bestimmend gewesen sei und die anderen natürlich keine Lust drauf hatten. Ihre Freundin würde gerne mit ihr spielen, sie lehne aber ab. Die drei anderen würden ganz toll miteinander spielen – aber sie will nicht mitspielen. Nach Aufforderung durch die Erzieherinnen hat sie dann mal 20 Minuten mit zwei größeren Mädchen gespielt und dann ihr eigenes Ding gemacht. Geschlafen habe sie mittags auch nicht. Zu Hause sagte sie mir auch, dass sie weder die zwei Jungs noch ihre Freundin mag. Und sie alleine spielen wolle und nicht mit den anderen Kindern. Die Mädchen A und B möge sie, als ich ihr dann vorgeschlagen habe, sie könnte doch die dann mal fragen ob sie mit ihr spielen, das wollte sie aber nicht. Ich vermute, sie kann mit den zwei Jungs nichts anfangen (die sind sprachlich auch lange nicht so weit, wie die Freundin und unsere Tochter) und will nicht, dass ihre Freundin mit denen spielt und spielt dann lieber mit keinem. Die Erzieherin meinte, das sei nur eine Phase und nicht beunruhigend. Mir ist klar, dass sie lernen muss, dass es 1. nicht immer nur nach ihrer Nase gehen kann 2. ihre Freundin auch mit anderen spielen darf und sie dabei trotzdem immer noch mag 3. man eben mit mehreren Kindern spielen kann und auch gleichzeitig unterschiedliche Kinder gernhaben kann und natürlich ist es wichtig, auch Frustration und den Umgang damit zu erlernen. Ich finde das aber trotzdem alles sehr seltsam und möchte natürlich nicht, dass sie gar nicht gerne in den Kindergarten geht oder sogar zur Außenseiterin wird. Sie war nie der Typ, der in Gruppen direkt jubelnd mit allen Kindern spielt und Kontakt sucht. Oftmals möchte sie, dass ich dann mitkomme oder frage. Bei Treffen mit einzelnen Kindern klappt es nach einer gewissen Aufwärmphase immer gut und sie möchte dann gar nicht mehr gehen. Kann ich meine Tochter irgendwie unterstützen? Ist das Verhalten von ihr noch normal? Vielen Dank! Estepona
von Estepona am 14.01.2020, 09:24