Frage: Verhalten Papa gegenüber

Hallo Frau Ubbens, seit einigen Wochen zeigt unsere Tochter ein komisches Verhalten ihrem Papa gegenüber. Sie ist jetzt 27 Monate alt. Ich bin seit ihrer Geburt in Elternzeit, ihr Vater arbeitet Vollzeit. Natürlich war ich als Mama schon immer in bestimmten Situationen eher bevorzugt, aber wenn Papa und Tochter alleine waren oder ich abends mal weg musste, haben sie sich super verstanden und auch zu Bett bringen und baden usw hat gut geklappt. Nun gibt es aber sehr oft Situationen, wo sie sich derzeit sehr ablehnend ihrem Vater gegenüber verhält. Kommt zB er morgens oder nach dem Mittagsschlaf in ihr Zimmer, wenn sie gerade aufgewacht ist und will ihr guten Morgen sagen oder knuddeln, wird sie sofort hysterisch und fängt an zu schreien undvweinen und strampelt ihn mit Händen und Füssen weg. Sie ruft dann, Papa weg, Papa nein, Mama usw. Wenn wir Essen wollen zu den Mahlzeiten kommt auch mal "Papa nicht mitessen" In anderen Situationen "Papa nicht mitkommen". Als er sie einmal Baden wollte, ich war auch zu Hause, hat sie von Anfang an protestiert und nach Mama gerufen und geweint. Dabei badet sie super gerne normalerweise. Mein Mann ist der Meinung das darf man ihr nicht durchgehen lassen, dass sie bestimmt, wer sie baden darf und hat das Badenbis zum Ende durchgezogen incl. Haareföhnen, während sie die komplette Zeit geweint und nach Mama gerufen hat. Es war kein bockiges Weinen, sondern eher bitterlich und verzweifelt. Ich sollte nicht reinkommen, weil er meinte, dann kriegt sie ihren Willen und ich falle ihm in den Rücken. Mir ist derweil draussen vor der Tür fast das Herz zerissen und mir liefen die Tränen. Als ich endlich zu ihr bin danach, schaute sie mich ganz traurig an, schluchste, nahm meine Hand und sagte Mama. Und war sofort sichtlich erleichtert. Ich bin der Meinung das das nicht richtig ist, so wie mein Mann das durchgezogen hat. Was sagen Sie dazu? Er fühlte sich richtig persönlich angegriffen von der Kleinen und hat sie dann auch angebrüllt, sie solle nicht immer nach Mama rufen, er wäre jetzt da. Klar, wenns ums Zähneputzen oder Windeln machen geht und sie brüllt bei Papa, bin ich auch der Meinung sie muss da durch. Aber in genannter Situation oder wenn sie krank ist oder Angst hat und ich bin da und sie mich als Hauptbezugsperson dann bevorzugt, finde ich es nicht richtig von meinem Mann zu sagen, er macht das jetzt, während sie weinend die Arme nach mir ausstreckt. Er hat überhaupt sehr wenig Feingefühl. Wenn er knuddeln oder spielen will mit ihr, nimmt er sie hoch und manchmal will sie grad garnicht und sagt dann halt "runter und strampelt" Dann ist er auch sofort wieder beleidigt und sagt zu ihr"Dann halt nicht, wenn du dich so bockig verhältst, hat der Papa keine Lust auf dich" und dann geht er einfach. Ich finde er vergisst oft, dass sie erst 2 Jahre alt ist. Als ich die letzten beiden Male abends zu meinen Chorproben gehen wollte und er sie ins Bett bringen sollte, hat sie als ich gehen wollte ganz furchtbar geweint. Papa solle sie nicht ins Bett bringen, nichtmal Sandmännchen wollte sie mit Papa schauen. Sie hat wohl, nachdem ich gegangen bin 1,5 Std nur geweint und nach mir gerufen. Das gab es bis dato nie. Da hatte immer alles gzt geklappt und wenn ich zur Tür raus war, waren die beiden ein Herz und eine Seele. Warum ist das jetzt mitmal so anders? Was hat sich verändert? Was ich dazu sagen muss, das Verhalten zeigt sie nur Papa gegenüber. Omas, Tanten, bei allen läuft alles problemlos, selbst wenn diese sie mal während des Babysittens abends ins Bett bringen. Die Omas dürfen auch sonst alles bei ihr machen. Auch Baden usw. Da ruft sie nie nach Mama. Sie war auch nie ein extremes Klammerkind. Sie ist eigentlich allen sehraufgeschlossen und freundlich gegenüber. Woran kann das mit Papa liegen? Wie soll ich mich verhalten?

von Lummerland1998 am 25.07.2016, 13:52



Antwort auf: Verhalten Papa gegenüber

Liebe Lummerland 1998, Ihre Tochter zeigt ein ganz normales Verhalten. Viele Kinder zeigen in dem Alter eine Zeit lang ein eher ablehnendes Verhalten einem Elternteil/einer engen Bezugsperson gegenüber. Für ein paar Wochen, manchmal wenige Monate, möchten sie nur eine Bezugsperson für sich haben. Der Papa wird dann nicht wirklich abgelehnt, wird aber als Konkurrenz zur Mama gesehen und das möchten die Kinder nicht. Sie möchten die Mama ganz für sich alleine haben. Manchmal ist es auch umgekehrt. In Fällen der Chorproben beispielsweise sollten Sie sich weiterhin verabschieden und der Papa sich um seine Tochter kümmern. Das Baden und ähnliches übernehmen bestenfalls Sie in den nächsten Wochen oder Sie sind für Ihre Tochter sichtbar nicht zu Hause. Bestenfalls findet Ihre Familie einen Kompromiss, wann Ihre Tochter es akzeptieren muss, dass der Papa bestimmte Dinge macht und in welchen Situationen Sie wie selbstverständlich z.B. das Baden übernehmen, damit es nicht zu einem Machtkampf kommt, sprich Ihre Tochter erst brüllt und sie dann ihren Willen bekommt. In Kürze wird sich Ihre Tochter dem Papa gegenüber wieder offener zeigen. Bis dahin sollte die ganze Familie ein wenig Geduld üben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 27.07.2016



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