Urvertrauen und wieder arbeiten

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Urvertrauen und wieder arbeiten

Hallo, meine Tochter ist 26 Wochen alt und ein sehr aufgewecktest fröhliches Kind, leider muss ich wieder arbeiten gehen- mir bliebe ansonsten nur ALG II und meine Arbeit (ist eine Honorartätigkeit und es gibt dadurch keine bezahlte Elternzeit)würde ich verlieren- das hat mir mein Arbitgeber klar so gesagt. Ich habe mich entschlossen 2 Tage in der Woche zu arbeiten, da ich aber keinen Kitaplatz für die Kelien bekommen konnte, wird sie während dieser Zeit von meinen Eltern sehr liebevoll und sehr gut betreut. Sie bleibt 2 Nächte und 1,5 Tage bei ihnen. Das geht leider nicht anders, weil es eine größere räumliche Entfernung zwischen meinem Wohn- und Arbeitsort und dem meiner Eltern gibt. Ich bin ansonsten allein mit der Kleinen. Bisher hatte ich das Gefühl, dass ihr die Trennung nicht zu schaffen macht, sie ist mir immer offen und fröhlich begegnet, wenn ich von Arbeit zu meinen Eltern kam und sie endlich wieder haben konnte und wir gemeinsam wieder in unser Zuhause gefahren sind. Ich muss dazu sagen, ich bin sehr unglücklich mit dieser Situation,es gibt aber keine andere Möglichkeit. Heute nun hat sie mich gar nicht angeschaut- den ganzen Abend nicht. Ich mache mir Sorgen, dass die Trennung doch Spuren hinterläßt und sie mich nicht als eine zuverlässige Bezugsperson erlebt, so wie es sein möchte. Ein Kitaplatz steht erst für August in Aussicht. Welche Folgen kann das haben? Gibt es Möglichkeiten zu intervenieren? Ich liebe meine Tochter über alles und wünsche mir ine sichere Bindung. Sollte ich doch aufhören zu arbeiten? Vielen Dank für die Antwort und viele Grüße

Mitglied inaktiv - 11.04.2008, 20:11



Antwort auf: Urvertrauen und wieder arbeiten

Hallo Ratsuchende Bitte hören Sie nicht auf zu arbeiten. Andauernder Geldmangel und eine unzufriedene Mama richten einen viel größeren Schaden an als die Betreuung Ihrer Tochter durch Ihre Eltern, die sie schon als vertrauenswerte Bezugspersonen anerkannt hat. Mit zunehmender Entwicklung nimmt Ihre Tochter die Unterschiedlichkeit ihrer Bezugspersonen auch zunehmend wahr und es fällt ihr -wie allen Kleinkindern- schwer, sich von einer (Betreuungs-)Situation auf die Nächste umzustellen. Das heißt aber überhaupt nicht, dass Sie von ihr nicht geliebt und nicht akzeptiert werden und dass sie keine sichere Bindung zu Ihnen aufbauen kann! Nehmen Sie es möglichst als Gegeben, freuen Sie sich über die wenige, gemeinsame Zeit mit Ihrer Tochter und zeigen Sie ihr möglichst nicht, wie schwer Ihnen selbst diese zeitweise Trennung fällt. Ihre Stimmung wird sich auf Ihre Tochter übertragen.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 12.04.2008



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