Hallo Frau Schuster, unsere Tochter wird nächsten Monat 2 Jahre und geht seit Sept. in die Kinderkrippe. Dort hat sie sich super eingewöhnt und es läuft alles ganz toll. Sie ist ein aufgeschlossenes Mädchen mit viel Interesse, bei Kindern und Erziehern sehr beliebt und wird vermisst, wenn sie mal nicht da ist. Beim Elterngespräch diese Woche gab es von Seiten der Erzieherinnen nur positives zu berichten. Soweit sogut und wir sind auch über all das sehr glücklich. Leider läuft es bei uns zu Hause und mit uns überhaupt nicht so reibungslos und mein Mann und ich fühlen uns teilweise echt hilflos bis manchmal überfordert. Wenn ich sie nachmittags 16:30 Uhr von der Kita hole, spielt sie dort ganz lieb mit anderen Kindern, fährt Dreirad oder oder oder. Sie kommt angerannt, sobald sie mich sieht und freut sich, dass ich da bin. Doch sobald wir aus der Einrichtung raus sind, ist sie wie ausgewechselt. Sie will nicht laufen, schmeißt sich auf den Gehweg und schreit. Manchmal lass ich mich breitschlagen und trage sie dann, aber sie wird ja mittlerweile schwer und ich hab noch weiteres Gepäck... Die Autofahrt nach Hause ist jeden nachmittag ein Kampf. Sie brüllt die ganze Zeit im Auto. Wenn wir aussteigen, weiß das ganze Viertel, dass wir nach Hause kommen. Im Hausflur will sie keine Treppensteigen. Bis wir bei uns in der oberen Etage angekommen sind, gehen manchmal mehrere Türen auf... Das interessiert die Kleine alles gar nicht. Beim Essen, egal ob Frühstück, Mittag oder abends sagt sie erst, dass sie z. B. Käseschnitte möchte. Wenn sie auf ihrem Teller liegt, will sie plötzlich Wurst. Wenn wir sagen "du wolltest doch Käse" und sie schon wieder wütend wird, nimmt sie das Essen und schmeißt es absichtlich auf den Boden. Wg. allem müssen wir Kämpfe mit ihr ausfechten. Ob es das Anziehen morgens, das Zähneputzen, das Treppensteigen oder Essen ist... Und im Kindergarten läuft alles reibungslos. Die Erzieherinnen können sich gar nicht vorstellen, dass sie so "anders" sein kann. Wir waren jetzt 14 Tage im Urlaub. Die gemeinsame Zeit mit ihr haben wir sehr genossen, haben viel mit ihr unternommen und sind auf ihre Bedürfnisse eingegangen. Wir waren in entspannter Atmosphäre (nicht wie zu Hause, wo es doch oft unter Zeitdruck hektisch zugeht) und trotzdem, konnten wir es ihr fast nie recht machen. Viell. ist genau das das Problem? Tanzen wir zu sehr nach Ihrer Pfeife? Wir sind sehr konsequente, aber liebevolle Eltern (z. B. wenn das Essen absichtlich runtergeschmissen wird, gibt es nix mehr und sie muss vom Tisch) und sind uns auch einig, in dem, was wir tun. Aber sie schafft es einfach, uns an den Rand der Verzeiflung zu bringen. Erwähnen möchte ich noch, dass sie unser einziges Kind ist und wir sehr lang auf sie gewartet haben. Deshalb sind wir auch keine 20 mehr. Mit unseren 45 und 37 Jahren stehen wir beide voll im Leben und lassen uns eigentlich nicht die Butter vom Brot nehmen. Aber bei unseren kleinen 82 cm sind wir manchmal einfach hilflos. Viell. können Sie uns ein paar Tipps geben. Vielen Dank. Diana
Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 14:41