Hallo,
ich bin leider in vielen Dingen nicht glücklich mit dem Kiga meines Sohnes. Kinder sollen probieren und ihren Teller auf essen, es gibt 45 Minuten Schlummerzwang für alle Kinder auch die Vorschulkinder wo sie ruhig auf einer Matte liegen und ein Hörspiel hören müssen, bei der Besprechung mussen die Kinder still sitzen und ein kind muss immer vortragen an der Tafel, alle mussen mitsingen, Kinder dürfen beim vortragen nicht rumzappeln, an Haaren spielen usw wenn sie nervös sind, es herrscht generell eher ein strengerer genervter Ton, es wird nicht viel mit den Kindern gemacht und Kinder die gehauen werden und zuruckhauen werden bestraft. Es wird gewünscht, dass sie zu Erzieher gehen und sich Hilfe holen und nicht selbst tätig werden.
Mein Sohn kann sich nicht gut wehren und es wurde jetzt von den Erziehern gelobt, dass er wenn er geschubst wird, wenn Ihm jemand beim Legobauen einen Stein weg nimmt oder etwas kaputt macht immer zu den Erziehern geht und sich Hilfe holt....
Ich sehe das auch privat so, dass er sich gar nicht mehr durchsetzt. Er war vorher in einem anderen kiga wo die Erzieher gezielt mit ihm geübt hatten, sich z. B. Spielzeug wieder zu holen wenn es weggenommen wird!!! Ich habe die Befürchtung, dass diese Erziehung im Kindergarten meinem Kind nicht gut tut......Er muss doch darin bestärkt werden sich in einem gewissen Rahmen selbst zu helfen und Durchzusetzen oder? Er wird jetzt 4 Jahre...
Am liebsten würde ich ihn daraus holen aber es ist leider nicht einfach mit einem Platz und er soll ja nicht dauernd wechseln.... Schade ist auch, dass es in der Gruppe so wenige Jungen gibt und er daher nur 2 Freunde hat und wenn
die nicht da sind sich alleine fühlt.....
Ich bin mit der Situation sehr unglücklich. Zum Thema Essen habe ich mich durchgesetzt dass er nicht essen muss....
Wie sehen sie das Verhalten der Erzieher?
Danke. Gruss
von
Candy14
am 15.05.2018, 19:51
Antwort auf:
Unzufrieden mit Kindergarten
Liebe Candy14,
meist sehen Kinder die ganze Situation viel gelassener als die Eltern. Einen Probierlöffel aufessen, ist in den meisten Kindergärten ganz normal und schadet den Kindern auch nicht. Natürlich ist damit auch tatsächlich nur die Menge gemeint, die auf einen Löffel passt. Mehr sollten Kinder nicht probieren müssen.
Strenger Ton? Sehen Sie das so oder auch die Kinder? Bei bis zu 25 Kindern muss manchmal ein deutlicher Ton her, damit alle gut spielen, zuhören usw. können. Es ist alles eine Frage des Maßes. Und tatsächlich kann es sein, dass in Ihrem Kindergarten gefühlt zu oft ein strenger Ton angeschlagen wird.
Mittagspause? Gehört in vielen Kindergärten dazu und kann nur für alle Kinder gelten. Wird eine Ausnahme gemacht, wollen alle eine Ausnahme und schon funktioniert die Mittagspause nicht mehr. Immerhin müssen die Kinder nicht schlafen, sondern dürfen sich ein Hörspiel anhören. In einer Gruppe gelingt es Kindern aber sehr gut, sich darauf einzulassen, selbst wenn es zu Hause so nicht gelingen würde. Auch solch ein Päuschen schadet den Kindern nicht.
Nicht zurück hauen dürfen ist auch ganz normal. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn auch in dem jetzigen Kindergarten den Kindern gezeigt werden würde, wie sie sich bei Streitigkeiten wehren können, ohne die Erzieher um Hilfe bitten zu müssen. Dennoch ist der Weg, die Erzieher einzuschalten auf jeden Fall ein besserer, als zurück zu hauen.
Still sitzen? Kann fast jedes Kind für ein paar Minuten und darf auch gerne erwartet werden. Hier ist der richtige Ton der Erzieher gefragt, gerade wenn bei den jüngeren Kindern daran gearbeitet wird.
Wenige Jungen? Er hat zwei Freunde, die haben viele Kinder mit noch nicht einmal vier Jahren nicht. Auch das ist ganz in Ordnung so. Ist Ihr Sohn ein wenig älter, wird er sicherlich auch mit anderen Kindern/Jungs aus den anderen Gruppen spielen, so dass sich der Freundeskreis erweitern kann, was im Kindergartenalter aber noch gar nicht sein muss.
Bzgl. des Umgangs mit Streitereien können Sie als Vorbild fungieren. Sicherlich gehen Sie ab und zu mit Ihrem Sohn auf einen Spielplatz oder treffen sich so mit anderen Kindern. Auch beim Sport kann gegenseitige Rücksichtnahme, warten müssen usw. gut gelernt werden.
Sie müssen wissen, wie sehr Sie die Situation stört. Überlegen Sie gut, was Sie von einem Kindergarten erwarten und fragen genau nach, bevor Sie sich für eine andere Einrichtung entscheiden. Fragen Sie nach, ob Sie einen Tag hospitieren können, bevor Sie sich entscheiden. Es wird immer so sein, dass es Dinge gibt, die einem nicht gefallen. Viele Eltern werden es gut finden, dass es die Mittagspause gibt, einigen Eltern nicht. Genauso gefällt es vielen Eltern, dass die Kinder probieren müssen, einigen Eltern nicht. Usw..
Überlegen Sie, wie zufrieden Ihr Sohn in den Kindergarten geht (ohne ihn ständig auszufragen) und ob aus Sicht eines Kindes ein Wechsel sinnvoll ist. Kommen Sie für sich zu dem Schluss, dass Sie sich für Ihren Sohn etwas anderes wünschen, dann halten Sie gerne nach einer anderen Einrichtung Ausschau.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 16.05.2018
Antwort auf:
Unzufrieden mit Kindergarten
Hi. Strenger Ton, wenig mit den Kindern machen und Teller aufessen müssen hört sich natürlich nicht so gut an. Aber grundsätzlich sind die anderen von dir genannten Dinge nichts, was nicht auch in anderen Kiga´s üblich ist.
Vom Essen probieren, bevor man sagt "schmeckt nicht" ist eigentlich üblich.
Eine Ruhepause auch für die Vorschulkinder kenne ich auch als üblich. Hat etwas mit Rücksichtnahme zu tun. Die Jüngeren benötigen die Pause und die Älteren sollen eben aus Rücksicht zumindest leise spielen bzw. das Hörspiel mit anhören.
Das auf Stillsitzen bzw nicht rumzappeln etc während des Morgenkreises geachtet wird, ist doch auch normal. Natürlich tun die Kinder das anfangs und die Erzieherinnen wissen natürlich - es geht aber darum, zu üben (auch im Hinblick auf Schule), das während andere reden, man eben zuhört und nicht stört.
Hauen und/oder Zurückhauen wird ganz sicher in keinem KiGa geduldet. Die Kids sollen natürlich lernen, sich mit Worten zur Wehr zu setzen bzw. ihr Anliegen zu äußern - klappt das nicht, holen sie eine Erzieherin zu Hilfe.
Wenige Jungen - ja, das kann vorkommen. ist aber nicht zwangsläufig die Schul des KiGa. Die können sich die gleichmäßige Anzahl an Jungs/Mädchen auch nicht backen. Und wer sagt denn, das Jungs nur mit Jungs befreundet sein können?
Das alles sollte natürlich in eher nettem Ton geschehen und vielleicht ist es der von dir erwähnte strenge Ton, der dem ganzen eben so einen negativen Anstrich gibt. Aber ehrlich - das was du an Dingen aufzählst, ist grundsätzlich nichts, was den KiGa als schlecht qualifiziert.
Ein, zwei Dinge kann man sicher mit den Erzieherinnen besprechen - aber Du wirst vermutlich eher nicht den kompletten KiGa umstrukturieren können; ganz egal, welche Antwort Frau Ubbens dir dazu geben wird.
Wenn er dir so wenig gefällt (das ist dein gutes Recht), dann wirst du nicht darum herum kommen, einen anderen zu suchen.
von
cube
am 16.05.2018, 09:00