Unsichtbarer Fremder wie verhalten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Unsichtbarer Fremder wie verhalten

Folgende Fragestellung: Unsere Tochter hat vor ca. 1 Woche begonnen über einen ominösen "Mann" zu sprechen. Sie nennt keinen Namen, sagt immer nur "der Mann". Unser ganzer Tagesablauf wird inzwischen von diesem "Mann" begleitet. - Sie macht im Bad die Türe zu, damit der Mann nicht reinkommen kann - Sie sperrt uns in der Küche ein, damit der Mann nicht reinkann - sie möchte beim wickeln nicht, dass der Mann sie ihm Intimbereich anfasst - sie möchte nicht, dass der Mann ihr Knie anschaut. - der Mann darf sich nicht da hinsetzen - Rick (Hund) will nach dem Mann sehen - der Mann soll weggehen - ich soll meine Brust verdecken, der Mann darf sie nicht sehen (sie darf noch an die Brust) - nachts beim einschlafen muß ich ihr die Decke manchmal über den Kopf ziehen, damit der Mann sie nicht sieht (sie schläft bei uns im Elternbett und mag normalerweise die Decke gar nicht) solches u. ähnliches begleitet uns den ganzen Tag. Auch bei der Schwiegermutter das gleiche Thema. Wir können uns nicht erklären, woher diese "Angst" kommt. Ich war die letzten 14 Tage zuhause, sie hatte außer zu einem Arzt keinen Kontakt zu fremden Männern. Mit diesem könnte ich einen Zusammenhang sehen, aber da sagt sie dann normalerweise schon Arzt wenn sie etwas erzählt. Gestern habe ich es nun so gemacht,als sie uns in der Küche eingesperrt hat, dass ich raus bin, die Haustüre aufgemacht habe und gerufen habe, er solle jetzt bitte gehen, den Hund rausgeschickt habe und ihr erklärt habe, dass ich den Mann verjagt habe und er nun nicht mehr kommt. Gleich darauf kam mein Mann heim, der dann gesagt hat, dass er ihn auf der Straße gesehen hat und ihm verboten hat noch einmal zu kommen. Dazu erklären wir ihr immer wieder wenn er zu sprache kommt, dass sie keine Angst haben muß, dass immer jemand da ist, der auf sie aufpasst und auch die Hunde auf sie aufpassen und bellen würden, wenn jemand kommt. Die Oma hat von sich aus genauso reagiert und auch so argumentiert. Können sie uns sagen, wie wir weiter mit dieser Kinderphantasie umgehen sollen. Einfach ganz normal mit ihr reden oder gar nicht mehr darauf eingehen oder wie jetzt am schluß immer wieder versichern, dass er nicht mehr kommt da wir ihm gesagt haben, dass er wegbleiben muß. Heute hat sie aber gesagt, Mann nicht wegjagen. Ich möchte ihr aber auch nicht sagen, es ist keiner da, wenn sie wohl meint er wäre da, sonst verliert sie vielleicht das Vertrauen in uns und traut sich nicht mehr von ihm zu erzählen - verstehen sie was ich meine? Wir sind einfach unsicher wie wir uns ihr gegenüber verhalten sollen, wenn sie von diesem Mann erzählt. Tina

von Tinax am 18.02.2014, 17:48



Antwort auf: Unsichtbarer Fremder wie verhalten

Liebe Tina, wie ist Ihre Tochter betreut, wenn Sie nicht da sind? Sie schreiben, dass sie die letzten 14 Tage zu Hause waren, wie ist es sonst? Manchmal kommen "Ängste" oder Fantasien erst später. Es kann einen Zusammenhang mit dem Arzt geben. War der Besuch dort für sie unangenehm. Ihre Tochter könnte die Tätigkeit des Arztes auf alle/einen Mann projezieren und hat nun "Angst", wieder zum Arzt zu müssen oder das der Arzt zu ihr kommt. Kinder haben oft unsichtbare "Freunde" oder "Monster" etc. um sich herum. Diese sollte man, wie Sie es schon tun, ernst nehmen. Jagen Sie den Mann weiterhin weg, wenn Ihre Tochter es möchte und machen Sie im Schlafzimmer das Licht an, um zu zeigen, dass er nicht da ist, wenn Sie sich fürchtet etc. Versuchen Sie trotzdem behutsam dahinter zu kommen, ob es evtl. einen konkreten Anlaß für die Angst vor genau diesem Mann gibt. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 19.02.2014



Antwort auf: Unsichtbarer Fremder wie verhalten

Hallo Tinax, unser Sohn hat von einem Mann und einer Frau erzählt, als er gerade ein wenig sprechen konnte. Er schaute mir abends beim ins Bettchengehen erst über die eine Schulter, dann über die andere und wieder über die erste Schulter. Als würde da jemand sein - und ja, die Kleinen können mehr wahrnehmen als wir Erwachsenen! Ich war immer im Gespräch mit meinem Sohn, ob die beiden "gut" wären oder böse, ob ich sie wegschicken soll etc. So, wie Sie das machen, ist es gut, stärkt das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrer Tochter. Bei uns war das Ganze nach genau 3 Wochen vorbei, dann hat er sie nicht mehr gesehen, bzw. waren sie nicht mehr da. Da ich selbst Heilerin bin, weiss ich, dass Kinder (und auch Erwachsene) von Zeit zu Zeit von "Wesenheiten" besucht und eine Weile begleitet werden. Meist ist dies harmlos, teilweise unterstützend, manchmal allerdings auch belastend. Fragen Sie Ihr Kind über diesen "Mann" aus (z.B. ob er sie wirklich beim Wickeln im Intimbereich anfassen will, ob er "gut" oder "böse" ist) und schicken Sie ihn mit festem Entschluss weg, wenn Ihre Tochter es möchte (falls es nicht funktioniert, bitten Sie einen Heiler, Schamanen o.Ä. um Hilfe). Wenn der "Mann" laut Ihrer Tochter dableiben soll, so hat er noch für Ihre Familie "seine Aufgabe zu erledigen" und geht dann von selbst. Manche Familien hatten schon eine Zeitlang ein Mitglied mehr, das sogar einen Teller auf dem Tisch gestellt bekam:-) Alles Gute! Marie

von marie35 am 20.02.2014, 21:13



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