Liebe Frau Schuster, mein Sohn wird im Februar 2 Jahre alt. Er ist ein gesundes und aufgewecktes Kind. Ich bin noch im Erziehungsurlaub, das heißt also den ganzen Tag für ihn da. Seit seiner Geburt hatten mein Mann und ich gleich die Rollen verteilt. Ihm gehörte die Zeit abends, bevor der kleine zu bett gebracht wurde. Dazu gehörte auch das er ihn gebadet hat und dann ins bett brachte. Inzwischen ist es aber so, das der kleine nur von mir abends bettferige gemacht werden will. er läßt sich ohne probleme vom papa baden. Danach essen wir gemeinsam zu abend und dann wird er fürs bett fertig gemacht. sobald mein mann ihn ins bad bringt, fängt er an zu schreien und will nur zu mir. Ich habe es immer gern gemacht, da ich dann noch mit meinem Sohn gekuschelt habe und wir ein wenig rumgealbert haben. Aber seit es nun abend für abend das gleiche Theater ist, fühle ich mich schon richtig ausgelaugt. Ich kann nichts mehr ohne meinen Sohn machen. Er klebt an mir wie eine Klette. Wenn mein Mann zur Arbeit geht oder meine Mutter wieder nach hause muß, weint er schrecklich. aber da kann ich ihn schnell wieder beruhigen. Gehe ich aber aus der Tür, dann ist das Geschrei groß. Ich möchte auch mal wieder ein wenig Zeit für mich haben, mich mit meiner Freundin treffen (ihr sohn ist 6 Jahre alt und schon verständig) aber das ist kaum möglich, denn wenn ich immer erst den kleinen ins bett bringen muss, weil er sich nicht von anderen beruhigen läßt, ist der abend fast gelaufen. Es macht mir ein wenig Angst so unabkömmlich zu sein, obwohl ich nicht unabkömmlich bin. Ich möchte ja gern, aber mein Sohn schreit solange bis ich wieder da bin und da ist er klatschnass, denn er regt sich so derart auf, das er bis auf die kopfhaut durchgeschwitzt ist. Tagsüber hängt er mir nicht so sehr am Rockzipfel, da kann er auch mal allein spielen und der entdeckerdrang ist wohl größer als das er ständig bei mama hängt. wieso ist er aber generell so mutterbezogen? Schließlich sieht er mich täglich und rund um die uhr, aber der papa ist nur abends da. er fragt auch ständig nach dem papa und zeigt auf die tür, aber ist er dann da, ist er zufrienden und ich bin wieder interessanter. Momentan habe ich überhaupt keine Zeit mehr für mich selbst. Aber das kann doch kein Dauerzustand sein. vielleicht haben Sie ja einen guten Rat für mich. Ich bin Ihnen sehr verbunden. Vielen Dank Andrea
Mitglied inaktiv - 12.12.2000, 15:21