Hallo, Ich selbst bin in der 36. Schwangerschaftswoche und meine erste Tochter ist nun 21 Monate alt. Ich stelle in meiner momentanen Situation natürlich fest, dass ich ihr körperlich nicht ganz gerecht werden kann (toben etc.), aber das akzeptiert sie recht gut, da der Papa es ausgleicht. Nun bin ich dennoch von einigen Dingen wirklich angestrengt und nicht sicher, ob ich richtig reagiere... 1. Wir wohnen in einer Großstadt und die kennt Autos; allerdings nimmt sie die Gefahr, die von diesen ausgehen kann, natürlich noch nicht wahr. Das Wort "Stop" nimmt sie z.B. auf dem Spielplatz (wenn sie sich zu weit entfernt) aber eher als Motivation wahr, noch schneller zu laufen. Ich hechte dann mit meinem dicken Bauch hinter ihr her, halte sie fest, gehe zu ihr runter und erkläre ihr, dass sie bei "Stop" stehenbleiben muss (währenddessen läuft in meinem Kopf schon ein Albtraumszenario ab, dass so eine Situation auch gefährlich sein kann, wenn wir gerade an einer Straße sind; und ich demnächst z.B. durch irgendeine Begebenheit mit dem Baby beschäftigt bin, sie sich losreißt,...) Gibt es andere Handlungsmöglichkeiten? Wir "üben" ja an ungefährlichen stellen, aber irgendwie versteht sie es nicht bzw. will es nicht verstehen. 2. Im Moment haben wir die Phase erreicht, in der sie auch mal gern das Gegenteil von dem macht, was wir gerade wollen (z.B. Jacke anziehen- sie läuft lachend weg. Meistens rufe ich dann noch zweimal aus dem Flur und dann kommt sie nach geraumer Zeit auch. Manchmal ist diese "geraume" Zeit aber nicht verfügbar und ich schnappe sie mir dann... Mache ich damit mein Konzept kaputt, dass ich sonst warte, bis sie hört und doch von allein kommt? Kann es sein, dass es dadurch umschlägt und sie sich demnächst deauf verlässt, immer geholt zu werden, wenn sie nicht kommt (das wäre für die natürlich das bequemste). 3. Selten aber dennoch manchmal kommt es vor, dass sie haut. Man merkt ihr sofort an, dass sie weiß, dass das nicht in Ordnung ist und einfach testen will, wie ich reagiere. Bei meinem Mann hat sie es auch schon getan, er hat das Hauen daraufhin ignoriert und sie mit etwas abgelenkt. Seitdem ist es ihm gegenüber nicht mehr vorgekommen. Es widerspricht aber absolut meiner pädagogischen Vorstellung ein Hauen meines Kindes zu ignorieren. Ich halte dann immer ihre Hand fest, sage deutlich "Nein, das tut mir weh!". Meistens versucht sie es dann ganz emsig nochmal und wie widerholen das Prozedere. Als würde es ihr Spaß machen. Ich habe mich dann auch schon mal abgewendet und den Raum verlassen; dann kam sie hinter mir her und stellte sich ganz dicht neben mich und sagte "Mama?". Da kamen mir fast die Tränen, weil ich dachte, mich völlig falsch verhalten zu haben. Oder ist es richtig, in dem Augenblick aus der Situation zu "flüchten" und sie kurz zu ignorieren? Dass sie lernt, dass man nicht hauen darf, ist mir im Hinblick auf das Baby sehr wichtig, da wir uns natürlich auf Eifersuchtsszenen einstellen müssen... Diese sollen aber möglichst ohne hauen ablaufen. Ähnlich ist es beim "Spucken" beim Zähneputzen (auch absolutes Testen "Wie reagiert Mama wohl?"); dies kann ich jedoch mit besserem Gewissen noch ignorieren. Jetzt habe ich sehr viel geschrieben und würde mich freuen, eine (wenn auch kurze) Antwort von Ihnen zu erhalten. Es ist toll, diese Möglichkeit einer objektiven professionellen Meinung zu haben! Danke dafür und beste Grüße!
von Flo_84 am 03.11.2015, 12:07