Liebe Frau Schuster, unsere 5-jährige Tochter ist vorrangig eher schüchtern und brav, bei (oft nur subjektiv empfundenen) Mißerfolgen oder dem Gefühl, zu wenig beachtet oder gedrängt zu werden, kann sie jedoch völlig ausflippen und dies körperlich durch Strampeln / Stampfen und verbal durch Schreien / Kreischen ausdrücken. Sie hat eine kleinere Schwester, zu der sie manchmal zuckersüß, oft normal und manchmal ganz verletzend gemein ist. Tendenziell möchte sie über sie ebenso wie über uns Eltern (v.a.Mutter) bestimmen. In letzter Zeit häufen sich diese Ausbrüche (mehrmals täglich) und die Schwelle, wann sie ausgelöst werden, sinkt. Dies geht zu Lasten unseres gesamten Familienklimas. Ich bin selbst leider viel zu oft jähzornig und sonst bemühe ich mich um sie, gehe aber auch öfter mit der Versicherung, für sie da zu sein. Sie macht alles mit sich selbst aus. Wenn ich naschließend bei guter Stimmung frage, was denn los war, antwortet sie immer "weiß ich nicht" oder "will ich nicht sagen". Wenn ich sie dränge, weil mal wieder die Zeit drängt (so früh können wir nicht aufstehen, daß es nicht manchmal knapp wird. Ich plane ohnehin schon Träum-, Spiel- und Ablenkzeit ein), dann weise ich sie kurz und deutlich auf die Konsequenzen hin, die Trödeln oder Zuspätkommen dann hat. Ich ertappe mich dabei nur immer öfter beim Drohen. Wenn sie etwas nicht machen will, dann findet sie immer irgendwelche Szenarien, unter denen und nur unter denen sie es dann doch macht (z.B. "ich flöte aber nur unterm Tisch"). Meine älteste Schwester tyrannisierte die ganze Familie mit ihrer schlechten Laune. Alle tanzten um sie herum. Solch einen Eiertanz möchte ich nicht auch unserer Ältesten erlauben, ich will sie aber nicht "verstoßen", wenn sie mit irgendwas oder sich selbst nicht klarkommt. Was kann ich denn nur besser machen: sie weniger beachten? sie mehr in den Arm nehmen (lehnt sie ab!)? Bitte geben Sie mir einen Rat. Vielen Dank Michaela
Mitglied inaktiv - 22.03.2010, 09:50