Trotzverhalten mit einem Jahr

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Trotzverhalten mit einem Jahr

Liebe Frau Ubbens, Unser Sohn ist 16 Monate alt. Eigentlich ist er ein fröhliches und aktives Kind. Allerdings kann er mittlerweile schon ganz schön trotzig sein, vor allem dann, wenn mein Mann Zuhause ist. Da er weiter weg arbeitet, sehen wir ihn von Donnerstag Abend bis Sonntag Abend. Der kleine ist sehr verrückt nach Papa und man merkt, dass er sich schon Donnerstag auf ihn freut. Ruft immer Papa etc. Wenn wir dann aber zu dritt sind, trotzt er viel rum. Wirkt schnell unzufrieden, klammert dann an mir oder an meinem Mann. Am liebsten ist es ihm, wenn wir alle zusammen spielen oder im Wohnzimmer sind, damit er sich beschäftigen kann. Was allerdings schwer ist, ich muss auch mal in die Küche oder zur Toilette etc. Sind wir alleine klappt das viel besser. Woran kann das liegen bzw. was ist in einem kleinen Kopf gespeichert, Dass sein Verhalten so unterschiedlich ist? Was können wir machen, damit er nicht so schnell unzufrieden wird? Generell noch zum Trotzverhalten: wie reagiere ich richtig konsequent? Ignorieren? Trösten? Beispiel: wir sitzen am Tisch beim Essen, er möchte nicht essen, aber was anderes, was auf dem Tisch liegt, zb eine Gabel, ein Löffel etc. Oder: er meckert bzw weint dann dolle, wenn ich ihn der Küche was mache und nicht mit ihm spielen kann. Wie verhalte ich mich dann bei einem solchen Wutanfall? Vielen Dank und LG Gabriela

von GabrielaK am 28.03.2016, 19:41



Antwort auf: Trotzverhalten mit einem Jahr

Liebe Gabriela, Ihr Sohn weiß in Zeiten, in denen Sie zu Dritt sind, dass diese auch wieder vorbei gehen. Er kann aber noch nicht einschätzen, wann es soweit ist. Dieser Umstand macht in unruhig und zeitweise anhänglich. Je unruhiger, je unausgeglichener, je trotziger. Mit zunehmendem Alter wird sich Ihr Sohn an die Abwesenheit von Papa gewöhnen und kann auch einschätzen, wann es soweit ist und besser damit umgehen. Bis dahin möchte er weder Mama noch Papa missen. Gerne darf Ihr Sohn am Tisch einen Löffel oder einen anderen Gegenstand vom Tisch bekommen, während Sie noch essen, er selbst aber schon fertig ist. Zugucken ist schließlich langweilig. Haben Sie in der Küche etwas zu tun, dann setzen Sie Ihren Sohn im Hochstuhl neben sich und geben ihm etwas zu tun. Gerne wird er sich mit Küchenutensilien beschäftigen. Grundsätzlich dürfen Sie Ihren Sohn bei einem Wutanfall ablenken. Gehen Sie mit ihm in einen anderen Raum und bieten Ablenkung an. Vielleicht mag er gerne Familienfotos oder ein bestimmtes Bild im Wohnzimmer angucken oder aus dem Fenster gucken und kurz die vorbeifahrenden Autos beobachten?! Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 30.03.2016



Antwort auf: Trotzverhalten mit einem Jahr

hallo: zu den Situationen kann ich aus erfahrung sagen es ist immer gut die kleinen mit einzubeziehen. google mal "lernturm". ist ganz einfach zum selber bauen und deim kleiner kann beim kochen, putzen o.ä. mithelfen und du hast ihn immer im Auge. am tisch zum Beispiel: bei uns muss niemand zu den mahlzeiten essen (essen sowie trinken ist für alle jederzeit zugänglich, es darf gegessen/getrunken werden wann bedarf ist), dafur ist es uns wichtig dass am tisch gesessen wird bis alle fertig sind. da kann er auch ruhig mit dem Löffel spielen ;) euer sohn scheint die zeit zu dritt richtig doll zu vermissen und wenn es dann nicht so ist wie er sich das vorstellt kann es gut sein dass er unzufrieden wird. wie wäre es wenn ihr zeiten festlegt wo ihr alle drei gemeinsam etwas macht? zum beispiel Ausflüge am wochenende, spielevormittag/nachmittag etc. und in den zeiten wo was zu tun ist ihr euern sohn mit einbezieht oder der andere elternteil sich allein ums kind kümmert? vielleicht hilft das schon wenn euer sohn weis welche zeiten euch dreien gehören und wo es was zu tun gibt. wird sicher einige tage dauern aber evtl ist es ja ein versuch wert? LG

Mitglied inaktiv - 29.03.2016, 16:46