hallo, ich habe momentan extreme Probleme mit meiner 22 Monate alten Tochter. Sie hat teils extreme Trotzanfälle, bzw. schreit sie in einer ohrenbetäubenden Lautstärke, sobald sie nicht das bekommt was sie möchte. Sie hört damit auch nicht auf, lässt sich nicht ablenken und wenn dann nur kurz und dann geht es wieder von vorne los.
Z.b. möchte sie den ganzen Tag essen und wenn ich dann nein sage, weil sie gerade gegessen hat, geht das Geschrei los. Sie rennt z.b. aus Ärger zum Tisch und wackelt an den Stühlen und versucht sie umzuwerfen, beinahe hätte sie es schon einmal geschafft oder sie wirft irgendwelche Sachen rum, weil sie sich so ärgert, wie reagiere ich da richtig? Sie sieht auch oft Sachen die ihre große Schwester macht oder hat und möchte dies auch, aber das geht nun mal nicht immer. Ich bin froh, dass wir in keiner Wohnung leben, weil sich sonst die Nachbarn bestimmt schon längst über ihr Gekreische beschwert hätten. Ich habe schon Angst mit ihr irgendwohin zu gehen, weil es dann wieder losgeht. Sie möchte nicht im Wagen sitzen, aber auch nicht an der Hand gehen, sondern nur selber laufen, das geht aber an Straßen überhaupt nicht dann packe ich sie und sie schreit die ganze Zeit. Warum kann sie manche Dinge nicht einfach irgendwann akzeptieren? Sie läuft seit sie 10 Monate alt ist und in diesen 12 Monaten hätte sie ja mal verstehen können ,dass man an der Hand gehen muss....
von
FCB2011
am 07.09.2015, 12:25
Antwort auf:
Trotzphase- wie lernt Kind endlich ein Nein zu akzeptieren
Liebe FCB2011,
haben Sie noch ein wenig Geduld und versuchen, die Ruhe zu bewahren. Geben Sie Ihrer Tochter möglichst klare Strukturen vor, wie z.B., dass nur am Tisch gegessen wird, dass es zwischendurch keinen Keks auf die Hand gibt, denn wie sollte sie sonst verstehen, dass es mal einen Keks gibt und mal nicht? Spielsachen der Großen sollten möglichst hinter der geschlossenen Zimmertür der Großen liegen, so dass der Anreiz, danach zu schreien nicht so groß ist. Natürlich muss Ihre Tochter auch die Erfahrung machen, dass sie manche Dinge nun mal nicht haben kann, dennoch darf man es den Kindern in der Trotzphase etwas leichter machen, um nicht immer mit einem NEIN konfrontiert zu werden. Das schont nicht nur die Gemüter der Kinder, sondern auch die Nerven der Eltern.
An der Straße heißt es an gefährlichen Stellen "An die Hand", auch unter Protest. Auch, wenn es womöglich noch ein wenig dauert, bis Ihre Tochter diesen Umstand akzeptiert, lernt sie nur aus ständiger Wiederholung.
Müssen Sie ein NEIN aussprechen, dann handeln Sie, sobald Ihre Tochter nicht auf das erste NEIN reagiert. Nehmen Sie ihr das verbotene Spielzeug weg, nehmen Sie sie vom Sofa, das gerade zum Trampolin geworden ist usw. Nur so kann Ihre Tochter lernen, dass es Ihnen wichtig ist und sie nicht die Möglichkeit hat, auszutesten, wie lange sie doch noch springen kann etc., da Sie vielleicht 5x NEIN sagen, bevor sie vom Sofa genommen wird.
Wichtig ist, dass Sie versuchen, ruhig zu bleiben, damit sich Ihre Ruhe auch auf Ihre Tochter übertragen kann. Klare Regeln helfen ihr, gut durch die Trotzphase zu kommen. In ein paar Wochen, vielleicht Monaten, ist der stärkte Trotz vorbei.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 08.09.2015