Trotzphase 3 Jähriger

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trotzphase 3 Jähriger

Liebe Fr. Schuster, ich schreibe Ihnen da ich mir nicht sicher bin, ob das Trotzverhalten unseres Sohnes noch im normalen Rahmen (falls es einen solchen überhaupt gibt) ist. Mirko ist im Januar 3 Jahre alt geworden. Im August letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Meine Tochter ist mit dem Down Syndrom auf die Welt gekommen, allerdings bekommt sie nicht mehr aufmerksamkeit deswegen, sie entwickelt sich noch altersgerecht. Mirko ist nicht sonderlich eifersüchtig, liebt seine Schwester über alles. Nun hatte Mirko vor 3 Wochen eine Magen-Darm-Grippe, seither steckt er in einer heftigen Trotzphase. Er provoziert voller Absicht, sagt z.B. "Hauen ist gut, Hauen muss man, ich muss die Katzen hauen", reagiert man nicht geht er zur Katze und haut sie. Sagt man dass er das lassen soll, dass es der Katze weh tut, gehen die Wiederworte los "doch! die Katze muss man hauen!" und er haut erneut. Wenn man ihn dann wegnimmt beginnt seine Zornattacke, er windet sich, er schreit sehr! laut... lässt man ihn dann los, oder hat ihn dann in ein anderes Zimmer gebracht, macht er weiter, er rennt wieder raus dem Zimmer, er schreit, provoziert, wiederspricht weiter. Er folgt nicht. Er ist ständig auf Konfrontation. Soweit wäre es ja das typische Trotz-Ein-Mal-Eins eines 3-Jährigen. Allerdings weiß ich nicht, ob es in diesen Ausmaßen überhaupt noch normal ist??! Es geht bei ihm schon morgens los,indem er provoziert und der weitere Ablauf wie beschrieben. Dann disskusionen beim Anzeihen für den KiGa (er leibt den KiGa, geht dort sehr gerne hin), hol ich ihn dann vom KiGa ab, schreit er sofort los dass ich gehen soll, dass er dort bleiben will, er zieht sich nciht an, rennt ständig davon, oder kommt gar nicht erst. Ziehe ich ihn an unter lautem Geschrei von ihm, rennt er anschließend weg, zieht sich komplett wieder aus und schmeißt mir die Sachen vor die Füße, rennt dann erneut weg und schreit weiter. Die fahrt heim wird gebrüllt und gezetert dabei der Sitz mit den Füßen maltretiert. Daheim dann provoziert er weiter, sagt dann zum Beispiel das Essen sei eklig, wiederspricht an einer Tour, ist ständig dabei Konflikte herbeizuschaffen. Nach dem Essen geht er dann in den Mittagsschlaf, oftmals auch noch unter Geschrei (er brauch den Schlaf Mittags noch dringend), ich muss ihn dann nach 1-1,5Std wieder wecken ansonsten würde er abends nicht mehr müde sein. Weck ich ihn dann, bekommt er sofort wieder eine heftige Zornattacke, er will weiterschlafen, ich soll weg... ansonsten schreit er eben recht grundlos herum, schlagt die Zimmertüre zu, schmeißt Spielsachen. Naja...und in dieser Massivität geht es eben weiter, den gesamten Tag, jeden Tag!, bis er dann wieder im Bett ist. Manchmal spinnt und zornt er dann sogar nachts herrum. Besonders wenn mein Mann ihn dann versorgen möchte (abends bettfertig machen, oder ihm beim Toilettengang helfen), da dreht er total durch! Er möchte eben die ganze Zeit bestimmen! Und er möchte am liebsten dass Mama alles macht. Und das versucht er (wie alles andere auch) sehr heftig durch zu setzen. Er war noch nie sehr leicht zu handhaben, begann mit 1 1/4 Jahren mit trotzen (Kopf auf Boden schlagen usw), hat schon immer Probleme mit einem "nein" gehabt. war schon immer sehr am austesten. Wir haben es schon mit mehreren "Erziehungsmaßnahmen" versucht. Mit ignorieren, Ablenken, Strafen (wie Zimmerpause oder Fernsehverbot, er darf sowieso nicht viel schauen und erst seit dem 2.LJ), auch haben wir eine Zeit gehabt, andem er auf den Po bekommen hat... das haben wir aber alsbald wieder sein gelassen, da auch dies keinen Erfolg hatte. Sein krasses Verhalten momentan, belastet doch schon sehr unseren Alltag. Meine Nerven liegen derzeit recht blank, schließlich habe ich auch noch ein Baby zu versorgen. Noch dazu möchte ich sagen dass Mirko schon mit 7 Monaten begann zu sprechen und sich sprachlich sehr gut ausdrücken kann. Derzeit wissen wir uns nicht mehr anders zu helfen, so dass wir ihn dann bei Eskalation in sein Zimmer "zerren" müssen. Kommt er nach ner Weile dort wieder raus, geht der Zirkus sofort! wieder los... Ist dieses Verhalten von ihm denn noch normal? Wir wissen grade nicht mehr weiter..... Ich hoffe sie haben einen Rat für uns. Danke, Abbey.

Mitglied inaktiv - 19.03.2010, 20:51



Antwort auf: Trotzphase 3 Jähriger

Hallo Abbey Haben Sie schon mal im Kiga nachgefragt? Verhält Mirko sich dort unauffällig, brauchen Sie sich keine allzu großen Sorgen zu machen. Ihr Sohn scheint dann verstärkt seine Grenzen und Ihre Reaktionen auszuprobieren. Gerade, nachdem er krank war und sicherlich sehr viel besondere Zuwendung erhalten hat, möchte er nun, dass Alles nach seinen Wünschen geht. Reagieren Sie bitte auf seine provozierenden Aussagen, wie z.B."Ich haue die Katzen" oder "Ich ziehe mich nicht an", betont gelassen mit einem Schulter-zuckenden: "Dann eben nicht; dann wirst du ohne dich anzuziehen mitkommen müssen und bestimmt krank werden/dich erkälten" oder "Die Katzen werden sich dann zu wehren wissen und dich kratzen oder beißen, da sie spüren, dass von dir eine Gefahr droht." Auf diese Weise zeigen Sie nicht die erwartete Reaktion (schimpfen; ins Zimmer schicken), sodass er bestimmt bald das Interesse an dieser Provokation verlieren wird. Wichtig ist dabei auch, dass Sie ggf. konsequent handeln und ihn ohne Jacke und ohne weitere Diskussion an die Hand nehmen und nach Hause gehen. Sollte Mirko sich im Kindergarten allerdings auch auffallend verhalten, rate ich Ihnen, mit dem behandelnden Kinderarzt zu sprechen, der eine vorübergehende, therapeutische Maßnahme empfehlen wird, wenn er es für notwendig hält. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 22.03.2010



Antwort auf: Trotzphase 3 Jähriger

Liebe Fr. Schuster, vielen Dank für Ihre Antwort. Im KiGa habe ich schon nachgefragt. Dort kommt ein solch extremes Austesten nicht vor. Viele Grüße, Abbey (die sich in mehr Gelassenheit üben wird in nächster Zeit)

Mitglied inaktiv - 22.03.2010, 13:32



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