Trotz

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trotz

Hallo Frau Schuster, unser Sohn ist jetzt 26 Monate alt. Er ist sehr aufgeweckt, schlau und ein freundlicher Kerl, trotzdem war er auch eigentlich immer ein eher schüchtener und zurückhaltender Junge. Seit einiger Zeit trotzt er aber teilweise extrem, was nicht immer einfach für mich ist. Den ganzen Tag muß ich ablenken, überreden,... Aber auch das ist kaum noch möglich. Jetzt hat er angefangen Sachen durch die Gegend zu schmeissen, bei jeder Kleinigkeit zu schreien und zu brüllen, wird teilweise aggressiv. Wenn ich ruhig mit ihm reden will, mit Blickkontakt und Körperkontakt, wie sie es empfehlen, dann schmeisst er den Kopf nach hinten, lässt sich fallen, reisst sich los, etc. So kenn ich ihn gar nicht. Er schläft auch nur noch wenig. Will abends nicht ins Bett und steht um 5 auf. Er hat schon Ringe unter den Augen und ist eigentlich todmüde. Auch hört er überhaupt nicht. Rennt beim Spazierengehen einfach los, bzw. weg. Teilweise auf die Strasse. Wenn ich ihn rufe reagiert er überhaupt nicht mehr. Ist das noch normales Trotzen? Bin etwas hilflos im Moment. Gebe mir wirklich viel Mühe ihn ruhig und liebevoll zu erziehen und ihm durch gewisse Strukturen und Regeln Halt und Sicherheit zu geben. Doch im Moment weis ich nicht mehr ob das richtig ist. Was kann ich Tun? Und wenn er so einen Weinanfall bekommt. soll ich ihn dann alleine lassen oder bei ihm bleiben? Soll ich versuchen ihn zu trösten oder warten, bis er von alleine zu mir kommt? Ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe.

Mitglied inaktiv - 13.12.2010, 08:48



Antwort auf: Trotz

Hallo papillon74 In diesem Alter benötigen die Kleinen nicht nur das konsequente Setzen und Einhalten von begründeten Grenzen und Regeln. Ihr Sohn befindet sich in einer Phase der Ich-Findung, sodass er auch dann das Gegenteil von Dem macht, wenn er eigentlich weiß, dass er sich SO nicht verhalten soll. Helfen Sie ihm, indem Sie bewußt nach Kompromissen zwischen Ihren und seinen Wünschen suchen, sich aber auch ohne Wenn und Aber und ohne lange Diskussion konsequent durchsetzen. Wird er wütend, schreit, wirft mit Gegenständen, zeigen Sie Verständnis für seine Wut, während Sie ihm gleichzeitig eine geeignete Möglichkeit anbieten, seine verärgerte Stimmung zu zeigen, bzw. seine Wut rauszulassen. So kann er ein Kissen, einen Boxsack, einen Sitzsack, eine Trommel bearbeiten, während Sie mit einer eigenen Aktivität sich in seiner Nähe aufhalten. Sobald er sich beruhigt hat, bieten Sie ihm an getröstet zu werden. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 13.12.2010



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