Hallo Frau Schuster! Ich hoffe, sie können mir nochmal einen Rat mit auf den Weg geben. Es geht um unseren Johannes, 2 1/2 Jahre alt, der uns große Sorgen macht. Er war seit jeher sehr auf mich fixiert, blieb auch nicht allein bei der Oma - noch nicht einmal stundenweise, obwohl wir sehr daraufhin gearbeitet haben (zweimal wöchentliche Besuche mit mir zusammen, attraktive Spielangebote von Oma, die er aber immer nur annehmen wollte, wenn Mama dabei war). Er ist kognitiv sehr weit, und ich hatte das Gefühl, dass er zuhause unterfordert ist. Also haben wir ihn mit 2 Jahren im KiGa angemeldet. Zum einen, damit er dort etwas Abwechslung hat, aber vor allem auch, damit er mehr Kontakt zu anderen Kindern bekommt und sich so vielleicht ein wenig von mir abnabelt. Nachdem es anfangs recht gut geklappt hat, (O.K. - die Eingewöhnung dauerte 3 Monate mit mir zusammen, aber ich war schon froh, dass es überhaupt funktionierte), hat sich die Situation, ohne dass man ein besonderes Ereignis anführen könnte, von einem Tag auf den anderen sehr verschärft. Seit ca. 8 Wochen ist der kleine Mann wieder extrem anhänglich, schläft schlecht, weint beim Hinbringen in den KiGa, lässt mich auch zu Hause nicht aus den Augen (das heißt, er läuft mir sogar zur Toilette hinterher), ist weinerlich und scheint sich an nichts mehr freuen zu können. Er sagt jeden (!!) Morgen: "Die Mama kommt mich niemals mehr abholen!" Dabei achte ich sehr darauf, immer pünktlich zu erscheinen, damit Johannes weiß, dass auf mich Verlass ist. Ich weiß langsam nicht mehr, ob es noch gut ist, ihn im KiGa zu lassen. Auf der anderen Seite wäre es aber doch auch wünschenswert, dass er sich ein wenig von mir abnabeln könnte. Was meinen Sie in solch einem Fall? Ist er noch nicht reif für den KiGa? Tagesmutter würde allerdings m.E. auch nicht funktionieren - Oma hat ja auch nicht geklappt, obwohl er sie liebt und gerne bei ihr ist (mit Mama zusammen, versteht sich). Seine Kindergärtnerin hält ihn für frühbegabt und meint, er würde mich "manipulieren", indem er mir durch sein morgendliches Weinen ein schlechtes Gewissen macht. Allerdings sagt sie auch, dass er im KiGa einen sehr unglücklichen Eindruck macht, sehr weinerlich ist und immer mehrmals nach der Mama fragt. Er habe eine sehr geringe Frustrationstoleranz, sei hypersensibel und mache sich über alles Gedanken wie ein Erwachsener, habe aber gleichzeitig die Ängste eines Kleinkinds. Er muss zu jeder Zeit von einer Kindergärtnerin betreut sein, weil er sonst gleich nach der Mama weint und kann mit den anderen Kindern noch nicht viel anfangen. Nun meine Frage: Welche Fördermöglichkeiten kennen Sie in solchen Fällen? An wen könnte ich mich wenden, um Johannes zu helfen (einen Verhaltensbericht vom KiGa habe ich bereits)? Leider nimmt der Kinderarzt die Sache nicht sehr ernst... Ist es ihrer Meinung nach sinnvoll, den KiGa weiter durchzuziehen - auch, wenn Johannes dort Trennungsängste zu haben scheint und sich offensichtlich sehr schwer tut? Ich entschuldige mich für den sehr langen Text, Frau Schuster. Ich weiß es sehr zu schätzen, wie viel Mühe Sie sich in diesem Forum immer machen und bedanke mich für ihre hilfreichen Ratschläge! Hanna
von Hanna79 am 22.03.2011, 09:55