Tochter (6) vergrault und beleidigt Freunde und Erwachsene

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Tochter (6) vergrault und beleidigt Freunde und Erwachsene

Liebe Frau Schuster, ich weiß wirklich nicht wie ich mich nun verhalten soll: Meine Tochter Lea (6) ist am Dienstag eingeschult worden; ihre beste Freundin Anna muss noch ein weiteres Jahr im Kindergarten bleiben. Während Lea sehr selbstbewusst und direkt ist, ist Anna eher sensibel und Vor ein paar Wochen haben sich die beiden verkracht. Die eine wollte drinnen spielen, die andere draußen, beide waren sehr nörgelig und als Anna den Nintendo DS vor Ärger in die Toilette geworfen hat, habe ich die Mutter angerufen und sie abholen lassen. Die Verabredung endete also damit, dass mein Tochter zu ihrer Freundin "Blöde Kuh, ich spiele nicht mehr mit dir" sagte. Ich habe das als Streit unter Kindern abgetan und hatten eben beide einen schlechten Tag. Gehört haben wir von Anna seit dem nichts mehr - keine Entschuldigung wegen des DS oder sonst was, aber na gut. Da meine Tochter Anna vermisste, rief ich die Mutter gestern an und die beiden durften sich heute zum Spielen bei uns treffen. Schon zur Begründung bekam ich zu hören, dass das Verhalten meiner Tochter einen bleibenden Eindruck bei Anna hinterlassen hätte und ich solle dafür sorgen, dass kein böses Wort fällt. So ganz verstanden habe ich diese Reaktion nicht, da m.E. an dem Streit beide Schuld hatten. Aber ich sagte dazu gar nichts. Das ganze Theater ging aber heute weiter. Anna kam ständig an "Lea hat aus dem Wasserhahn getrunken", "Lea hat im Garten eine Blume umgeknickt", "Lea ha sich einfach einen Apfel geholt" usw. Nach gut zwei Stunden und viel Zureden auf meine Tochter brachten wir den Mittag hinter uns. Als Anna abgeholt wurde, sagte meine Tochter zu ihrer Mutter "Anna ist eine Petze. Darum ist sie bestimmt auch nicht in die Schule gekommen". Die Mutter "Das ist aber kein schönes Benehmen. So will keiner mit dir spielen!" Meine Tochter schneidet darauf hin eine Fratze und nimmt Anna einen Puzzelball (der in der Schultüte war) weg, den sie gerade in den Teich werfen wollte. Die Mutter nimmt ihr Kind und verlässt völlig beleidigt mit den Worten "Mit so einer Familie wollen wir nichts zu tun haben" die Wohnung. Tja und nun? Ich habe meine Tochter ins Bett geschickt, da ich auch finde, dass man gegenüber Erwachsenen so ein Benehmen (Fratzen schneiden, beleidigende Äußerungen) nicht an den Tag legt, aber andererseits hat sie auch recht! Sollte sie sich trotzdem bei der Mutter entschuldigen? Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich nun reagieren soll! Gruß Sophie

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 22:20



Antwort auf: Tochter (6) vergrault und beleidigt Freunde und Erwachsene

Hallo Sophie Bitte stellen Sie zunächst gegenüber Ihrer Tochter klar, dass Sie verstehen können, warum sie über Anna`s Petzerei usw. verärgert war. Informieren Sie gleichzeitig darüber, dass sie mit Beschimpfung ihrer Freundin oder gar deren Mutter aber überhaupt nichts erreichen wird -höchstens noch mehr Ärger- und überlegen Sie dann gemeinsam mit ihr, ob es Sinn macht, an dieser Freundschaft festzuhalten oder sich lieber neue Freundinnen zu suchen. Lea als Zurechtweisung ins Bett zu schicken, halte ich für keine geeignete Lösung, da sie sich doch "nur" verteidigen wollte. Ist Anna`s Mutter nicht in der Lage, über dieses nahezu bedeutungslose Fehlverhalten BEIDER Kinder großzügig hinwegzusehen, stellt sich wirklich die Frage nach dem Wert dieser Freundschaft.- Mein Rat: Halten Sie sich möglichst zurück und warten Sie, bis Anna oder deren Mutter wieder auf Lea oder Sie zukommt. Alles Andere wäre ein Schuld-Eingeständnis Ihrerseits, obwohl Sie sich keiner Schuld bewußt zu sein brauchen. Wiederholt sich die Situation, dass gepetzt wird, stellen Sie eine Rückfrage, wie z.B.: "Und was hast du gemacht?"- Lea lernt in Ihrer Klasse noch so viele nette Kinder kennen und Freundschaften wechseln während der kindl. Entwicklung noch so häufig, dass Sie und Lea diesen Vorfall einfach vergessen und nach vorne schauen sollten. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 14.08.2008



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