Tochter (12 Monate) zwickt ständig - was tun?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Tochter (12 Monate) zwickt ständig - was tun?

Hallo liebe Sylvia, unsere Tochter (12 Monate alt) hat seit ca. 2-3 Wochen eine Phase, in der sie oft aus heiterem Himmel anfängt zu zwicken. Es tut oft sehr weh und sie lässt dann auch von alleine nicht los. Gestern Abend habe ich davon zwei Streifen am Hals bekommen, als würde man von einer Katze gekratzt. Heute Morgen hat sie schon das erste Mal den Versuch gemacht zu zwicken, als wir noch zusammen im Bett lagen. Erst bei mir, dann bei meinem Mann – unvermittelt aus heiterem Himmel. Wir hatten überlegt, ob es in der Situation kommt, wenn sie einschlafen soll oder wenn ihr Kuscheln zu viel wird und sie keine Nähe mehr will. Aber es lässt sich aktuell an keiner Situation festmachen. Wir haben schon öfter versucht, ihre Hand festzuhalten und energisch und etwas lauter „Nein“ zu sagen, aber auch das hilft nicht. Sie grinst einen an oder manchmal kneift sie auch vor dem Zwicken ihr Gesichtchen und Augen zusammen, als ob sie wüsste, dass es gleich ein energisches „nein“ gibt. Wir haben auch schon versucht, sie dann in den Laufstall zu setzen, das wird gleich mit Heulen quittiert. Jedoch möchte ich auch nicht, dass sie den Laufstall als Strafe sieht. Vor ein paar Wochen hat sie bei einem Nein, ins Gesicht gehauen, was sie aber dann relativ schnell wieder gelassen hat. Woher kommt solch ein Verhalten? Bei uns geht es immer harmonisch zu. Wie bekommen wir diese Unart mit dem Zwicken in Griff? Sonst war sie immer ein ausgeglichenes und liebes Kind. Freue mich über Ihre Nachricht. Herzlichen Dank vorab und beste Grüße.

von SnowWhite80 am 24.11.2020, 11:47



Antwort auf: Tochter (12 Monate) zwickt ständig - was tun?

Liebe SnowWhite80, meine Vorrednerin hat schon gut und richtig geantwortet. Ihre Tochter hat gemerkt, dass sie durch das Zwicken eine Reaktion hervorruft. Für sie ist es ein Spiel zu testen, wie die Reaktion der Eltern ist. Wie meine Vorrednerin auch schon geschrieben hat, muss der Laufstall nicht die "Strafzone" sein. Ein ein wenig Auf-Abstand-Setzen genügt schon, um mit der Zeit Ihrer Tochter bewusst zu machen, das möchte ich nicht, demnach muss ich scheinbar etwas an meinem Verhalten ändern. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 24.11.2020



Antwort auf: Tochter (12 Monate) zwickt ständig - was tun?

Hallo, das Zwicken/Schlagen o.ä. in diesem Alter ist nicht boshaft, sondern die Kinder haben erkannt: Ich tue etwas und es passiert etwas. Da in dem Alter noch keine Perspektivübernahme besteht, können die Kinder gar nicht wissen, dass das dem anderen weh tut. Für sie ist es ein Spiel. Dazu kommt, dass in diesem Alter ausprobiert wird, wie stabil so ein "nein" ist. Wann gilt es, wie lange gilt es, gilt es immer noch? Bleibt konsequent mit eurem Nein, damit sie es lernt. Sag ruhig dazu "das tut weh", damit sie das auf Dauer versteht. Ich verstehe, dass Du sie nicht in den Laufstall setzen willst - einfaches Runtersetzen auf den Boden ist genauso hilfreich, wie ich bei meinem Sohn feststellen konnte. Viele Grüße

von Mamamaike am 24.11.2020, 14:36