Tagesmutter

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Tagesmutter

Hallo Frau Schuster und Ihr anderen Mütter! Ich muß Euch mal eben mein Leid klagen (und hoffe auf Trost und den Zuspruch, daß es trotzdem nicht falsch ist!) Gerade habe ich meinen Sohn (17 Monate) bei seiner Tagesmutter abgegeben. Wir sind noch ganz am Anfang der Eingewöhnungsphase. Als ich ging, weinte er und rief so traurig nach Mama. Er konnte überhaupt nicht verstehen, daß ich ihn alleine da ließ. Das war so schrecklich für mich und für ihn ja auch... Und jetzt sitze ich hier und heule. Mein Sohn ist bislang gar keinen Babysitter gewöhnt. Wir waren zwar oft unterwegs, aber immer gemeinsam. Und jetzt muß er allein bei der halbwegs fremden Frau bleiben... Sonst waren Mama und/oder Papa immer die Sicherheit im Hintergrund. Klar, wir sind überzeugt, daß es die richtige Tagesmutter ist, mein Sohn und ihr Sohn mögen sich, wenn ich auch da bin, fühlt er sich wohl. Und mir fällt auch auf die Dauer als "Nur"-Hausfrau-und-Mutter die Decke auf den Kopf. Aber wenn ich ihn dann so nach mir weinen höre, zerreißt es mir das Herz. Es ist das alte Dilemma: Ich will das Beste für mein Kind, brauche aber auch Freiräume ohne Kind und möchte halbtags arbeiten (weniger geht nicht). Was mich dann noch weiter verunsichert, ist eine Studie, die mit der Empfehlung endet, nicht im 2. Lebensjahr mit der Fremdbetreuung eines Kindes zu beginnen, sondern entweder vor dem ersten Geburtstag oder nach dem zweiten. (Das wird auch in dem Buch zitiert, das Sie empfehlen, Frau Schuster). Und unser Sohn ist nun mitten im 2. Lebensjahr und es überhaupt nicht gewohnt, allein bei anderen Leuten zu bleiben. Ich möchte nicht sein (Ur-)Vertrauen zerstören. Bislang ist er lebensfroh, glücklich, ausgeglichen und geht auch gerne auf andere Menschen zu. Ich möchte nicht, daß sich das ändert. Ach, ich finde das alles sooo schwer... Sabine

Mitglied inaktiv - 11.09.2000, 10:09



Antwort auf: Tagesmutter

Hallo Sabine Nicht nur Sie brauchen Freiräume auch Ihr Sohn und jeder andere Mensch! Sie werden sehen, dass es Ihrem Sohn und auch Ihnen heute schon viel besser geht und Sie beide sich an eine kurze Trennung voneinander gewöhnen werden. Da Sie sich bislang intensiv mit Ihrem Schatz beschäftigt haben und er seine Tagesmutter und dessen Sohn kennt, brauchen Sie keine Sorgen zu haben, dass sein Urvertrauen gestört wird. Freuen Sie sich darauf, sich gegenseitig das Erlebte erzählen zu können, wenn Sie wieder beieinander sind. Vielleicht kann Ihr Sohn bei der Tagesmutter ein Bild für Sie malen oder etwas Schönes basteln, und Sie können ihm auch etwas von Ihrer Tätigkeit mitbringen (und wenn`s nur ein Buntstift oder ein Pausensnack ist)? Haben Sie ihn gut auf diese neuen Fakten im Tagesablauf vorbereitet, wird er keinen Schaden nehmen und sich bald an die neuen Gegebenheiten gewöhnt haben. Sonst müssten in einigen Regionen fast alle Kinder einen Schaden haben, da es in manchen Gebieten zur Ausnahme gehört, dass nicht beide Elternteile arbeiten gehen. Machen Sie sich keine Sorgen; es wird sich bald alles normalisiert haben. Bis bald?

von Christiane Schuster am 12.09.2000



Antwort auf: Tagesmutter

Liebe Sabine, ich wollte dir nur mal einen solidarischen und mitfühlenden Gruß rüberwerfen. Ich sitze nämlich auch grad hier und weine (siehe meine Frage an Frau Schuster wg. Kita-Eingewöhnung). Ich fürchte, so ist das halt, wenn man seine Kinder liebt. Ich weiß zwar nichts über den geeigneten Zeitpunkt einer Trennung von Mutter und Kind, aber ich kann dir sagen, daß es mit 2 1/2 auch noch sehr sehr weh tut ... Bestimmt geht es uns in ein paar Tagen wieder besser, das hofft jedenfalls inständig Juliane

Mitglied inaktiv - 11.09.2000, 14:15



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