Hallo Frau Schuster und Ihr anderen Mütter! Ich muß Euch mal eben mein Leid klagen (und hoffe auf Trost und den Zuspruch, daß es trotzdem nicht falsch ist!) Gerade habe ich meinen Sohn (17 Monate) bei seiner Tagesmutter abgegeben. Wir sind noch ganz am Anfang der Eingewöhnungsphase. Als ich ging, weinte er und rief so traurig nach Mama. Er konnte überhaupt nicht verstehen, daß ich ihn alleine da ließ. Das war so schrecklich für mich und für ihn ja auch... Und jetzt sitze ich hier und heule. Mein Sohn ist bislang gar keinen Babysitter gewöhnt. Wir waren zwar oft unterwegs, aber immer gemeinsam. Und jetzt muß er allein bei der halbwegs fremden Frau bleiben... Sonst waren Mama und/oder Papa immer die Sicherheit im Hintergrund. Klar, wir sind überzeugt, daß es die richtige Tagesmutter ist, mein Sohn und ihr Sohn mögen sich, wenn ich auch da bin, fühlt er sich wohl. Und mir fällt auch auf die Dauer als "Nur"-Hausfrau-und-Mutter die Decke auf den Kopf. Aber wenn ich ihn dann so nach mir weinen höre, zerreißt es mir das Herz. Es ist das alte Dilemma: Ich will das Beste für mein Kind, brauche aber auch Freiräume ohne Kind und möchte halbtags arbeiten (weniger geht nicht). Was mich dann noch weiter verunsichert, ist eine Studie, die mit der Empfehlung endet, nicht im 2. Lebensjahr mit der Fremdbetreuung eines Kindes zu beginnen, sondern entweder vor dem ersten Geburtstag oder nach dem zweiten. (Das wird auch in dem Buch zitiert, das Sie empfehlen, Frau Schuster). Und unser Sohn ist nun mitten im 2. Lebensjahr und es überhaupt nicht gewohnt, allein bei anderen Leuten zu bleiben. Ich möchte nicht sein (Ur-)Vertrauen zerstören. Bislang ist er lebensfroh, glücklich, ausgeglichen und geht auch gerne auf andere Menschen zu. Ich möchte nicht, daß sich das ändert. Ach, ich finde das alles sooo schwer... Sabine
Mitglied inaktiv - 11.09.2000, 10:09