Strafen?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Strafen?

Guten Abend, ich habe einen 27 Mt. alten Sohn. Er ist ein sehr fröhliches und lebendiges Kind. Zu seiner kleinen Schwester ist er sehr führsorglich und auch zu anderen Kindern ist er immer sehr lieb. Leider akzeptiert er kein Nein. Wenn er z.B. auf den Esstisch klettert und dann aufsteht kommt er auf meine Bitte nicht herunter. Egal ob ich es ihm mit einem kurzen Nein verbiete, ob ich es im erkläre oder ob ich etwas lauter werde. Wenn ich ihn herunternehme protestiert er laut und klettert sofort wieder hoch. Er macht dann daraus ein Spiel. Meistens ignoriere ich ihn dann einfach. Mit der Zeit wird es dann uninteressant, aber es gibt Dinge die ich nicht einfach ignorieren kann, wenn er z.B. mit Stromkabeln spielt oder auch wenn wir auf Besuch od. in einem Geschäft sind. Leider lässt er sich auch nicht ablenken. Wenn er sich auf etwas „eingeschossen“ hat ist alles andere nicht spannend. Soll ich ihn bestrafen wenn er nicht hört und wenn ja wie? Im Moment sind die Tage mit ihm sehr anstrengend. Es braucht viel Energie um ihn einigermassen im Zaun zu halten. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich den ganzen Tag nur am schimpfen bin. Das finde ich sehr schade denn eigentlich macht es mit ihm sehr viel Spass. Besten Dank Rarawa

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 21:33



Antwort auf: Strafen?

Hallo Rarawa So, wie Sie das Verhalten Ihres Sohnes beschreiben, scheint er mir insgesamt unterfordert, sodass er Ihre helfende Aufmerksamkeit umgehend mit all` seinen bisherigen Erfahrungen einzufordern versucht. Strafen Sie ihn, hat er genau das Erwünschte erreicht; nämlich, dass Sie sich mit ihm beschäftigen.- Neben einer möglichst häufigen Anregung zu einer KONKRETEN Aktivität empfehle ich Ihnen, ihm möglichst viel Kontakt zu ca. Gleichaltrigen zu gönnen. Nehmen Sie z.B. mit ihm ( und seiner Schwester?) an einer Eltern-Kind-, bzw. Spiel-Gruppe teil, besuchen Sie mit ihm einen Schwimmkurs oder lassen Sie ihn stundenweise von einer Tagesmutter betreuen. Versuchen Sie, mit rechtzeitiger Anregung zu einer geeigneten Beschäftigung ein NEIN zu vermeiden. Lässt sich ein NEIN aber nicht vermeiden, wenn es z.B. um das Spielen/Untersuchen von Stromkabeln oder um andere Gefahrenzonen geht, nehmen Sie möglichst direkten Blick- und auch Körperkontakt zu ihm auf, begründen Sie ihr NEIN kurz, schlagen Sie eine Handlungs-Alternative vor oder lassen Sie ihn aus möglichst LOGISCHEN Folgen lernen. Nehmen Sie ihn z.B. mit zum Einkaufen, kann er zuvor verschiedene Waren aus Prospekten ausschneiden und aufkleben, um sie dann SELBER aus dem regal holen und in SEINEN Einkaufswagen legen zu dürfen. Bitte handeln Sie stets gelassen, aber auch begründet konsequent, wenn sich keine Kompromisse zwischen den Wünschen Ihres Sohnes und den eigenen Wünschen schließen lassen. Da Kleinkinder besonders viel durch Wiederholungen handeln, achten Sie bitte darauf, stets gleich zu handeln und haben Sie -wie immer- viel Geduld. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.10.2008



Antwort auf: Strafen?

Hm, bestrafen ist ja auch völlig sinnlos! Geht er auf den Tisch, immer wieder runter mit ihm. Auch wenn er es provoziert und dann noch lacht! Dabei eben ernst bleiben und nein sagen! Ansonsten würde ich ihn konsequent da wegholen und dann eben woanders parken oder ablenken oder oder oder - aus dem Raum nehmen eben! Bei Stromkablen würde ich nicht lange facken und wirklich absolut sauer sein! Denn da steckt Gefahr hinter! Also laut und völlig bestimmt nein rufen und sagen, ddaß es gefährlich ist! Und energisch ihn da weg holen! Das ist kein Spielchen! Im Gschäft? Ab in den Buggy und anschnallen oder in den Einkaufswagen - ohne Gnade! Wer 2x nicht hört hat eben Pech! Bei uns kappt es super!

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 21:44



Antwort auf: Strafen?

Hallo, Strafen ist immer so eine Sache. Ich würde konsequent handel und ihm kurz und klar sagen, was passiert, wenn er es wieder macht: Beispiel: wenn Du wieder auf den Tisch kletterst, muß ich Dich in Deinem Hochstuhl anschnallen. wenn Du wieder hinauf gehst, müsst Du den Raum verlassen udn wo anders spielen. Wenn er Stromkabel anfässt (ich würde die erstmal alle wegpacken, bzw. weitestgehend entsprechend mit Kabelbinder oder Kabelhalter festmachen oder unter Teppichleiste verschwinden lassen oder oder oder. Steckdosen entsprechend sichern.....) würde ich ihm klar sagen, daß es sehr weh tun kann, wenn er einen Schlag bekommt/es gefährlich ist. Und ihn konsequent dort wegnehmen. Geht er dort wieder hin, würde ich klar sagen "das ist kein Spiel - ich meine es ernst". Und dann mit ihm den Raum verlassen - notfalls Tür abschließen... Und ich würde immer wieder GLEICH reagieren, damit er sieht "Mama bleibt konsequent und bei ihrem Handeln". Das gibt ihm auch Sicherheit! Wenn es im Laden Theater gibt, wäre bei mri die Folge: im Einkaufswagen oder Karre festgeschnallt sitzen bleiben oder aber: alleine einkaufen gehen, soweit es machbar ist, daß Abends der Papa aufpasst. Oder aber sinnvoll beschäftigen. Ihm Aufgaben übertragen: eine Gurke holen, eine Banane.... so daß ihm während des Einkaufs nicht langweilig ist. Was auch immer gut fruchtete: die kleine durfte ein Rosinenbrötchen essen,w elches wir vorher beim Bäcker kauften. Da hatte sie auch was zu tun. Oder wir machten ein Spiel: hm, wo ist denn die Marmelade. Weißt Du wo sie ist? Und sie flitzte hin und zeigte s mir. So hatte sie Spaß und wir kamen schnell durch. Dieses Alter IST anstrengend, gebe ich zu... Aber es gehört zum Größerwerden dazu, daß sie das testen. Also: halte durch und sei konsequent! Mira

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 09:57