Frage: Stimmt da was nicht?

Hallo Frau Ubbens, Ich habe eine Frage zu meiner Tochter. Sie wird im März 3 Jahre alt. Sie war gegenüber Fremden schon immer sehr schüchtern und zurückhaltend und braucht recht lange, um Vertrauen zu fassen. Mit Erwachsenen und größeren Kindern wird sie dabei schneller warm - mit ihrer Cousine, 9 Jahre alt, spielt sie Rollenspiele und hält gut mit ihr Blickkontakt. Gleichaltrigen gegenüber verhält sie sich aber total scheu, richtig ängstlich. Sobald am Spielplatz andere Kinder sind, will sie weg. Ein einziges Kind, wir treffen uns mittlerweile ein Mal pro Woche mindestens, bezeichnet sie selbst als ihre Freundin und will gerne zu ihr, allerdings muss, wenn wir bei ihr sind, ich immer mitkommen, egal, was sie macht. Und: ich muss praktisch für meine Tochter mit dem anderen Kind kommunizieren - sie schaut, wenn das andere Kind sie etwas fragt, mich an und antwortet mir, damit ich dem Kind antworte. Oder sie sagt mir (ohne Aufforderung, von sich aus) , ich solle dem Kind ihr Kuscheltier geben, alleine traut sie sich nicht. Sie kann dem Kind auch nicht in die Augen schauen, Erwachsenen oder der großen Cousine aber schon. Ich mache mir langsam Sorgen, dass irgendwas nicht stimmt. Bei Google lese ich beim. Stichwort "Kind spielt nicht mit anderen" immer wieder von Asperger. Kann es sowas sein oder mache ich mir zu viele Sorgen? Beste Grüße!

von Mama117 am 29.01.2020, 12:51



Antwort auf: Stimmt da was nicht?

Liebe Mama117, ich schließe mich der Antwort meiner Vorrednerin an. Ein Asperger-Kind ist Ihre Tochter sicherlich nicht. Vielmehr sind kleine Kinder "unberechenbar" für Ihre Tochter. Sie kann deren Handlungen und deren Gesagtes nicht einschätzen. Aus dem Grund tritt sie so zurückhaltend auf. Sie braucht noch ein wenig Zeit, um unbefangen auf Gleichaltrige zuzugehen. Es wird sich aber geben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 30.01.2020



Antwort auf: Stimmt da was nicht?

Nein, vergiss das bitte. Das scheint Mode geworden sein, jedem Kind das nicht freudig auf andere zurennt und sich total wohl in Gruppen fühlt eine autismusähnliche Störung anzudichten. Dein Kind scheint einfach sehr schüchtern zu sein und benötigt Zeit, um mit anderen warm zu werden. Das sie dann nicht mit einem Mädchen, das sie von sich aus besuchen wollte, spricht, ist eher in Richtung "selektiver Mutismus" zu sehen. Also die Scheu oder Hemmung, mit fremden Menschen zu sprechen. "Fremd" kann dabei auch jemand sein, den man eben nicht täglich sieht oder der nicht zur Familie gehört - auch wenn man ihn regelmäßig sieht. Oder ganz übergeordnet "soziale Ängste", bei der es dann eben auch dazu kommt, das man sich nicht traut, offen zu kommunizieren. Es hört sich so an, als wenn sie nicht in den Kiga geht und bisher hauptsächlich Kontakt zu älteren Kindern (Cousine) oder Erwachsenen hatte? Und mit denen klappt es ja ganz gut. Nur mit den Gleichaltrigen eben nicht, zu denen sie bisher auch wenig Kontakt hatte?

von cube am 29.01.2020, 15:38



Antwort auf: Stimmt da was nicht?

Ja genau, sie ist noch nicht im Kindergarten. Konderkontakt hatte sie in den ersten 1,5 Jahren eher wenig, jetzt besuchen wir wöchentlich eine Spielgruppe (mit Mamas), aber auch da muss ich immer mitspielen, alleine in der Kindergruppe geht gar nix...

von Mama117 am 30.01.2020, 08:37



Antwort auf: Stimmt da was nicht?

Gib ihr etwas Zeit. Wenn sie bisher eher wenig Kontakt zu Gleichaltrigen hatte, hat sie darin noch wenig Übung. Und ältere Kinder oder Erwachsene gehen natürlich mehr auf sie ein, als das Gleichaltrige tun. Da sie eh schüchtern ist, wird es sie vermutlich auch verunsichern, dass andere Kinder ihres Alters eben auch mal ruppig sind, das Spielzeug nicht hergeben etc. Das sie also in der Turngruppe noch deine Begleitung braucht, ist normal. Vielleicht kannst du sie bis zum Kiga noch etwas öfter unter Kinder bringen? Nicht jeden Tag, aber vielleicht noch Mutter-Kind-Schwimmen oder sowas. Wo du auch dabei sein kannst, sie aber mehr Kontakt zu Gleichaltrigen bekommt.

von cube am 30.01.2020, 10:11