Hallo...
im Stammhirn ist ja der Selbsterhaltungstrieb in all seinen Facetten verankert. Bei der Erziehung meiner beiden Jungs (2 und 4) habe ich mich bislang immer an die heutigen "Normen" gehalten, d.h. es wird nicht gehauen, man kann alles ausdiskutieren, Gewalt ist keine Lösung und mit Waffen spielen oder kämpfen wollen wir nicht. So...nun ist der große 4,5 Jahre alt und seine Aufforderung zum "kämpfen" (rangeln/catchen/etc) und das schießen mit den Fingern ist jetzt ein ganz großes Thema. Auch verkleiden als Super- oder Actionheld kommt jetzt. Nun stellt sich mir die Frage, ob es wirklich nötig ist den Kindern/Jungs ihr "natürliches" Verhalten zu verbieten. Wir (bin 37) haben ja auch noch ganz anders gespielt, mit Stöcken gefochten und mit Spielzeugwaffen geschossen und ich bin kein Attentäter geworden. Ist es nicht vielleicht eher schädlich wenn man die Grundsteine der Evolution versucht zu unterdrücken? Es ist ja eigtl nur natürlich so wie schlafen, essen und später auch der Fortpflanzungtrieb...
VG
von
BobbyMarlene78
am 26.02.2015, 14:38
Antwort auf:
Stammhirn vs gesellschaftliche Zwänge
Liebe BobbyMarlene78,
grundsätzlich kann ich mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Verbieten Sie es den Jungs gänzlich, dann werden sie sich Wege suchen. Sie können versuchen, es im kleinen Rahmen zu halten und die Kinder immer wieder motivieren, auch andere Dinge zu spielen. Spielzeugwaffen (echt aussehende Plastikpistolen z.B.) müssen nicht sein, das Stockschwert kann aber zum Spielen dazu gehören, wenn es im Rahmen von Ritterturnieren o.ä. benutzt wird. Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass sich die Kinder mit den Stöcken nicht absichtlich verletzen. Rausgehen, den anderen "töten", sollte besser unterbunden werden.
An sich gibt es aber kein Richtig und kein Falsch. Es ist wichtig, dass den Kindern Werte vermittelt werden, zu denen Sie selbst auch stehen. Finden Sie es in Ordnung, dass die Kinder Polizei mit Pistole spielen, dann erlauben Sie es. Möchten Sie es nicht, dann erklären Sie Ihren Kindern, warum nicht, und es ist auch o.k..
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 28.02.2015
Antwort auf:
Stammhirn vs gesellschaftliche Zwänge
Hallo,
Hauen gibt es bei uns auch nicht. Ich schlage mein Kind nicht und dulde auch nicht dass sie mich irgendwie verletzt oder Sachen mutwillig kaputt macht.
Allerdings sehe ich das “Spiel“ etwas lockerer. Kinder werden in diesem Alter immer wieder mit Gewalt in verschiedenen Formen konfrontiert. Ich kaufe meinem Kind sicher kein Gewehr oder kleine Panzer, aber wenn sie Ritter spielen oder Cowboy gehört es dazu. Auch wenn man es nicht schön findet. Kinder sind kreativ, wie du schon gesehen hast, die nehmen die Finger als Pistole und Stöcke als Schwerter. Wichtig finde ich dem Kind zu erklären dass es sicher weiß dass es im Spiel ok ist aber man niemanden willentlich verletzen darf. Kämpfen deine Kinder mit Stöcken kann man zusehen dass sie nicht zu wild werden und sich überschätzen. Also zusehen dass sie sich nicht verletzen und es ein Spiel bleibt.
Wird daraus ein komplettes Tabu werden deine Kinder sich außerhalb verabreden wo du keine “Kontrolle“ hast.
Wichtig ist, dass die Kinder den Unterschied zwischen Spiel und Ernst kennen und im Streit wissen wie man sich verbal wehrt oder einfach geht.
Werden z b die Stöcke doch als Waffe benutzt kannst du sie ja z b eine Woche wegtun und den Kindern erklären warum.
Dann denke ich können sie sich später die richtigen Entscheidungen treffen.
Alles Gute!
von
Pünktchensmama
am 27.02.2015, 14:16