Ständig quengelig

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ständig quengelig

Liebe Frau Schuster! Schon mit einigen guten Tipps haben Sie mir weitergeholfen. Daher wende ich mich heute erneut an Sie. Noah ist jetzt knapp 6 Monate und beginnt ein wenige zu robben. Er liegt dann auf dem Bauch und stößt sich mit den Füßen ab, kommt aber noch nicht so richtig vom Fleck, so dass er gleich zu knatschen anfängt. Dann gehe ich hin und versuche, ihn abzulenken. Da das aber andauernd der Fall ist, könnte ich eigentlich den ganzen Tag sprungbereit neben ihm stehen, weil er sonst direkt anfängt, zu brüllen. Auch in anderen Spielsituationen ist es ähnlich. Er verliert schnell die Lust und brüllt los. Ich komme zu nichts mehr, weder zum kochen noch zu irgendetwas anderem. Ich müsste jeden Tag saugen, weil wir einen Hund haben, aber kaum entfernde ich mich und stehe vielleicht mal 5 Minuten nicht zu seiner Verfügung, schreit er heftig los. Ist das normal? Ich komme mir schon wie sein persönlicher Entertainer vor. Ich bringe es dann nicht übers Herz, ihn schreien zu lassen. Im Prinzip bin ich den ganzen Tag nur dabei, ihn abzulenken, ihm ständig etwas in die Hand zu drücken oder ihn zu einem anderen Platz zu tragen. Er war eigentlich seit seiner Geburt schon so anspruchsvoll und wollte immer unterhalten werden. Es ist nur zur Zeit noch ein wenig stärker, wegen den unermüdlichen Krabbelversuchen,die ja noch nicht so erfolgreich sind. Haben Sie auch diesmal einen Tipp für mich? Danke, Anja

Mitglied inaktiv - 23.07.2000, 13:11



Antwort auf: Ständig quengelig

Hallo Anja Sicherlich möchten auch Sie, dass Ihr Sohn möglichst sicher und zufrieden in die Selbständigkeit geführt wird? Helfen Sie ihm, sich selbst zu helfen. Nehmen Sie ihn nicht gleich hoch, wenn er vor lauter Wut, weil er etwas nicht schafft, anfängt zu weinen. Reden Sie verständisvoll mit ihm und bieten Sie ihm mit Worten eine alternative Spielmöglichkeit an. Sind Sie verhindert mitzuspielen, sagen Sie ihm das. Er wird an Ihrem Tonfall, an Ihrer Gestik und Mimik schnell erkennen können, was Sie meinen. Haben Sie das Gefühl, er kommt ohne Sie auf gar keinen Fall zurecht, sagen Sie ihm das und bieten ihm direkt ein Spielzeug an. In diesem Alter beobachten Kleinkinder sehr viel und holen sich dadurch Anregungen für ihr eigenes Handeln. Nehmen Sie Ihren Sohn deshalb möglichst immer mit zu den Orten an denen Sie beschäftigt sind. Legen Sie ihn in eine Wippe, sodass er neben den entspannenden Schaukelbewegungen auch die Gelegenheit hat neue Dinge mit den Augen zu erfassen. So hat er etwas zu tun und wird das unzufriedene Quengeln für eine Weile vergessen. Viel Erfolg und: bis bald?

von Christiane Schuster am 24.07.2000



Antwort auf: Ständig quengelig

Liebe Anja! Wir haben ein Baby das ist 5 Monate alt und bei uns ist es genauso. Zum Glück schläft sie am Tag 2x und nachts auch. Wenn sie wach ist will sie beschäftigt sein, daß ist aber normal. Aber die Kleinen brauchen auch ihre Grenzen sonst wird das nämlich nicht besser, daß geht dann immer so weiter und je älter sie werden desto größer werden auch die Ansprüche der "Animation". Das alles hat zur Folge das das Kind nicht lernt sich alleine zu beschäftigen und somit auch unselbstständig wird. Ich mache es so: wenn ich meinen Haushalt mache lege ich sie in den Kinderwagen ( auf der Krabbeldecke müßte ich sie ja dauernd umdrehen, sie rollt sich auf den Bauch und kommt noch nicht alleine zurück ) mit ein Paar Rasseln und wenn sie quengelt unterhalte ich mich viel mit ihr so das sie merkt das sie nicht alleine ist. Sie quengelt dann darum. Irgendwann hört sie auf und spielt dann. Irgendwann müssen sie halt lernen sich wenigstens ein Paar Minuten zu beschäftigen. Man will ja auch nicht den ganzen Tag der Pausenclown sein,oder? Ciao Christina

Mitglied inaktiv - 23.07.2000, 17:23