Hallo! Ich bin glückliche Mama von 2 Kindern: Mein Sohn Gabin, 3 Jahre alt, bald 4, und meine kleine Tochter, Ambre, 2,5 Jahre alt. Ausser den wohl in jeder Familie auftauchenden kleinen Alltagsproblemchen (ich will aber die blaue Gabel, nicht die rote! ...), habe ich ein Problem mit meinem Sohn, zu dem ich gerne Ihren Rat hätte: Wenn er etwas nicht so hinkriegt, wie er das gerne möchte, dann ist er manchmal so verzweifelt, dass er mir einfach Leid tut! Es gibt eben in seinem Alter noch soooo viele Dinge, die er nicht mal so eben wie die "Grossen" erledigen kann. Ich habe ihn eine Zeit lang wohl auch etwas überfordert, habe ihn angeregt, sich (zum Teil) selbst anzuziehen, zB. Ich habe ihn natürlich nie stundenlang mit seinen Strümpfen kämpfen lassen, sehe es aber nicht gerne, dass er ruckartig einmal seinen Fuss in Richtung Strumpf streckt, und dann weinerlich sagt: ich kann das nicht! Ich mache jetzt aber einen "Rückzieher", weil ich sehe, dass er manchmal einfach nur "Baby" sein will. Fordere ich zu viel? Anderes Beispiel: Gabin konnte schon mit 3 Fahrrad fahren. Heute habe ich ihn von der Schule abgeholt und ihm vorgeschlagen mit dem Fahrrad in den Wald zu fahren und dort zu Picknicken. Er hatte sich sehr gefreut, und ist auch den ganzen Weg stolz alleine gefahren. Den ersten Teil des Rückwegs ist er auch alleine gefahren, dann kam eine stetige Steigung bis zur Schule. Ich habe ihm vorgeschlagen, sein Fahrrad in meinen Fahrradanhänger zu tun, und er sollte sich dann auch mit in den Anhänger setzen, sich ein bisschen ausruhen. Damit war er einverstanden. Und an der Schule habe ich ihn gefragt, ob er jetzt wieder selber fahren wollte bis nach Hause, oder ob er lieber im Fahrradanhänger bleiben wollte. Er wollte gerne wieder fahren, hat sogar noch gefragt, ob wir einen anderen Weg fahren könnten (nicht den kürzesten), hat sich dann aber bei der Ankunft zu Hause totmüde ins Sofa gelegt (kann ich verstehen, ist so ungefähr 4 Kilometer gefahren, Waldwege, nicht einfach!). Ich habe ihn sehr gelobt, und ihm gesagt, dass ich ganz stolz auf ihn bin. Heute Abend beim Zubettbringen, habe ich ihn gefragt, ob ihm der Ausflug gefallen hätte, ob er noch mal wieder Picknick im Wald machen wollte, da hat er mir gesagt: Nein! Sehr erstaunt habe ich ihn gefragt, warum denn nicht? Seine Antwort: Weil ich doch den Berg nicht alleine raufkomme! Das hatte ich vom ihm auch nie erwartet! Hatte deswegen den Anhänger mitgenommen.! Ist meine überschwengliche Freude und mein Lob, wenn er etwas schafft, zu viel für ihn? Stachelt ihn das an, immer mehr schaffen zu wollen? Ich liebe ihn, so wie er ist, seine kleine Schwester auch! Pannen, das passiert immer mal, beim Pizzateigkneten fällt ein grosser Teigklumpen neben die Schüssel? Kein Weltuntergang! Kleine und grössere Misserfolge, da reite ich nicht drauf rum, es ist eben passiert, da kann man drauss lernen, das nächste Mal fängt man's anders an! Er braucht keine Höchstleitungen abgeben, damit ich ihn lieb habe, das weiss er auch, ich sage es ihm! Ich hab Dich lieb!!! Es ist auch nicht nur gesagt, ich hoffe er "fühlt" es auch! Warum also dieses Nörgeln? Ich habe festgestellt, dass es vor allen Dingen dann sehr heftig ist, wenn er müde ist. Normalerweise geht er um 20 Uhr zu Bett (wird manchmal etwas später, aber nicht viel), steht um 7 Uhr auf (ist schon wach bevor ich reinkomme zum Wecken) und schläft eine Stunde zu Mittag. Nicht genug Schlaf? Seine neuen Schuhe mit Klettverschluss: Noch ein Drama! Sie sind neu, gehen deshalb wohl noch etwas schwer anzuziehen. In die alten kam er ruck zuck rein. Die sind jetzt aber zu klein. Er braucht die Schuhe nur anzusehen, schon kriegt er einen Weinkrampf. Ich schaff das nicht! Er schiebt dann lustlos seinen Fuss in den Schuh, schafft es aber mit einer Hand nicht. Wenn ich ihm dann rate, sich mit beiden Händen zu helfen, kommen die nächsten Heultöne. Ich helfe ihm ja gerne, mag aber nicht dieses "ich schaff es ja doch nicht Verhalten". Ich zeige es ihm sehr ausdauernd und auf freundliche Weise immer wieder, und helfe ihm. Es nagt mir aber sehr an den Nerfen, und ich nehme an, das spürt er auch! Sollte das ein Trick sein, dass ich mehr Zeit mit ihm verbringe? Ich glaube nicht, dass er zu kurz kommt (im Vergleich zu seiner Schwester zB). Diese Schilderungen verschiedener Situationen haben ihnen vielleicht einen Einblick in unser Familienleben verschafft, und sie können uns vielleicht als aussenstehende Person einen Lichtblick erschaffen! Mit freundlichen Grüssen, Katja
von petiteutopie56 am 01.10.2013, 00:22