Hallo,
Mein Sohn ist schon ein Früchtchen, nicht nur, das er gerne alles mögliche, auch sein Essen, durch die gegen schmeißt, Nein, er haut auch seinen Kopf auf den Boden, gegen Wände usw und auch gegen meinen Kopf (was mir anscheinend mehr weh tut als ihm), wenn etwas nicht so läuft wie er will. Gerade heute wieder, weil ich nicht wollte das er auf die Couch klettert und mir die fensterbänke abräumt. Bum, die Stirn landet mit voller Wucht auf den Boden, davor wurde geschrien und richtig gezetert. Ich versuche das zu ignorieren, aber wenn es so fest ist, oder die Stirn gegen unseren Glasvitrinenschrank geschlagen wird, geht das nicht. Was mich manchmal echt wütend macht, ist, das er mich vorher anschaut und ich versuche mir immer zu sagen, er macht das nicht aus bewusster Provokation, doch ich glaube da selbst nicht mehr dran. Ich glaube schon, das er wissen will, was ich dann mache. Ich hab schon soo viel ausprobiert. Nehme ich ihn z.B hoch, dann haut er mich - was mich immer wieder schockiert, denn manchmal ist hauen seine Alternative zum Kopf auf schlagen. Er kommt fann zu mir und schlägt zu. Ignoriere ich ihn, macht er ewig weiter (Hauen oder Kopf aufschlagen). Das einzige was halbwegs hilft, ist, wenn ich ihn in sein Bett bringe und zwei Minuten bei offener Tür alleine lasse. Dann ist ganz schnell alles wieder Ok, ohne großes gebrüll. Mir wurde aber gesagt, das es vollkommen falsch ist, weil ich ihn dann mit seinem Emotionschaos alleine lasse. Aber was soll ich tun, wenn meine Anwesenheit ihn provoziert??? Auch das hauen schockiert mich. Mein Mann hat ihm, obwohl wir da strickt dagegen sind und keiner von uns hat unseren 8 jährigen Sohn jemals gehauen) leicht auf die Finger zurück gehauen, doch das hat ihn gar nicht interessiert, er hat wieder geschlagen. Selbst mein Großer wird von ihm ohne Grund gehauen und ich hab ihm gesagt, das er nicht zurück hauen sondern gehen soll. Andersrum, dem Gegenzug zu seiner fast bei Null liegenden frustrationsgrenze, ist, das er, glaube ich, recht intelligent ist. Er ist unglaublich Welt offen, will alles sofort selbst probieren und spricht Wörter, die mich manchmal schon sehr überraschen. Neben den Standarts, wie Mama und Papa, sind da auch Worte wie, Lampe, Licht, Fenster, Deckel, Tschüss, Lappen, Teddy, Bye Bye, Propeller (noch leicht undeutlich) und er will unbedingt Staubsauger sagen (was nicht klappt und frustriert) usw dabei.... und er sagt sogar wenn er etwas will Bewusst Bitte und wenn er es bekommen hat, Danke. Ich weiß halt nicht, ob diese Dinge bei seinem Verhalten dicht beieinander liegen und ihn vielleicht überfordern.
Muss ich mir über sein Verhalten sorgen machen und wie geh ich am besten mir seinen Aggressionen und dem kopf aufschlagen um??? Ich bin damit tatsächlich überfordert u d hilflos und weiß leider nicht weiter.
Lg und schon mal Danke
von
Lilly050779
am 25.07.2018, 19:34
Antwort auf:
Sohn (13 Monate) haut immer wieder seinen Kopf irgendwo an
Liebe Lilly050779,
ich kann mich meiner Vorrednerin anschließen. Ich werde die Worte hier nicht wiederholen, sondern nur ein wenig ergänzen.
Das Kopfschlagen ist neben der Aufmerksamkeitserlangung für Ihren Sohn auch wichtig um seinen Frust abzulassen. Es ist sein Ventil. Er spürt den Schmerz nicht so stark wie Sie, da sein Schmerz, etwas nicht zu dürfen, größer ist.
Um nicht den Raum zu verlassen und Ihren Sohn in seiner Wut alleine zu lassen, können Sie ihn ein wenig auf Abstand setzen, wenn er Sie haut. Sprechen Sie ein deutliches Nein aus. Auch der Bruder soll ein Nein aussprechen, bevor er auf Abstand geht.
Gehen Sie gerne viel mit Ihrem Sohn nach draußen. Dort kann er sich ordentlich auspowern und muss seine Energie nicht so oft in Hauen umsetzen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 27.07.2018
Antwort auf:
Sohn (13 Monate) haut immer wieder seinen Kopf irgendwo an
Wollte auch gern etwas dazu sagen. Also, das Kopfschlagen machen ja viele Kleinkinder. Sie stellen einmal zufällig fest, dass Mama darauf sehr stark reagiert, herbeigelaufen kommt, tröstet, ermahnt usw. Danach nutzen es die Kinder dann immer weiter, um immer zuverlässig Mamas Aufmerksamkeit zu bekommen. Je mehr Du ermahnst, erklärst, tröstest, schimpfst, desto mehr verstärkst Du dieses unerwünschte Verhalten.
Gegen das Kopfschlagen hilft - auch wenn es schwerfällt - absolutes Ignorieren am besten. Du solltest also nicht nur wegsehen, wenn er das macht, sondern sogar das Zimmer verlassen. Also nicht schmollend oder strafend, sondern ganz beiläufig. So, als hättest Du sein Verhalten gar nicht bemerkt und müsstest nur schnell etwas erledigen in der Küche oder so. Wenn er es dann verstärkt, um Dich anzulocken, reagiere trotzdem nicht darauf. Es ist sehr wichtig, dass er dieses Verhalten als unwirksam erlebt. Er muss sehen, dass es keinen Erfolg hat. (Natürlich solltest Du gefährliche Stellen (Vitrine) vorher absichern, damit Du wirklich wegbleiben kannst und nicht angelaufen kommen musst, wenn er sich absichtlich irgendwo stößt).
Wenn Du es schaffst, sein Kopfschlagen zu übersehen und jedesmal die Situation zu verlassen, wird er dieses Verhalten aufgeben können. Einfach, weil es wirkungslos ist. Dies wird auch für ihn eine große Erleichterung sein, denn es tut ja am Kopf weh, wenn man immer dieses Mittel einsetzen muss, damit Mama angerannt kommt. Natürlich sollst Du ihm nicht Deine körperliche Nähe und Liebe entziehen. Knuddele ihn einfach in anderen Situationen ganz viel - aber eben nicht beim Kopfschlagen. Er bekommt dann genug Schmuse-Einheiten, ohne dass Du das Kopfschlagen mit Aufmerksamkeit belohnst.
Dass er generell aggressiv und unzufrieden wirkt, ist nicht so ungewöhnlich im sog. Selbständigkeitsalter, in dem er sich gerade befindet. Hier hilft es oft, wenn man die Kinder möglichst vieles selbst tun lässt. Gib ihm ständig kleine Aufgaben im Haushalt und bedanke Dich dann auch lobend für seine Hilfe. Kleine Kinder wollen wichtig und gebracht sein, sie wollen nicht nur ständig spielen. Wenn Du ihm auf diese Weise viel Lob und Aufmerksamkeit schenkst, hilft das ebenfalls, dass er das Kopfschlagen und Hauen nicht mehr nötig hat. Ein Kind, das sich „groß“ und hilfreich fühlt, ist so zufrieden, dass es Trotzverhalten nicht mehr braucht. Bei uns half das sehr.
Ich würde also zweierlei machen: Das Kopfschlagen komplett ignorieren. Und viel Aufmerksamkeit schenken, wenn er etwas Gutes macht, mithilft, dir etwas anreicht. Sei kreativ: Er kann auf dem Staubsauger „reiten“, darf beim Wäschesortieren helfen, beim Einkauf Dinge in den Einkaufswagen legen oder sie festhalten. Er kann sich selbst Shampoo auf den Kopf tun, ein wenig abbrausen usw.
LG
von
Jorinde17
am 26.07.2018, 09:23