so schüchtern...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: so schüchtern...

Hallo Frau Schuster! Mein 23 MOnate alter Sohn ist zuhause ein richtiger kleiner Frechdachs. Aber kaum, daß wir das Haus verlassen und woanders hingehen, wird er so schüchtern, daß ich ihn gar nicht wiedererkenne. Beispiel Wartezimmer beim Kinderarzt: Es ist voll. Alle Kinder spielen mit dem vorhandenen Spielzeug. Egal, in welchem Alter. Mein Sohn traut sich aber erst von meinem Schoß, als bis auf ein Kind alle weg sind. Er geht stolz in die Spielhütte und grinst mich ganz verlegen an. Kaum sieht das letzte "vorhandene" Kind (vielleicht 3 oder 4 J.) meinen Sohn in der Spielhütte, geht es auch hinein, nimmt meinem Sohn die Sachen weg und "wirft" ihn hinaus. Er wehrt sich nicht, sondern flüchtet sich mit großen Augen wieder auf meinen Schoß. Beispiel Wartezimmer anderer ARzt: Wir sind allein im Wartezimmer, er zankt lautstark mit mir, weil er meine Tasche ausräumen möchte und nicht darf. Ein Erwachsener betritt das Wartezimmer. Mein Sohn stellt sich mit dem Gesicht zur Wand(!) in die Ecke und kommt nicht wieder hervor, bevor der andere das Wartezimmer verlassen hat. Das sind nur zwei kleine Beispiele. Er ist woanders immer so. Auch wenn wir in fremder Umgebung allein sind, ist er unheimlich verlegen. Und sind noch andere Kinder da, läßt er sich schubsen, rauswerfen, sein Spielzeug wegnehmen, ohne daß er sich wehrt. Manchmal schaut er mich wohl empört an und schreit kurz, gibt dann aber widerstandslos nach. Auf der einen Seite finde ich ja gut, daß er nicht den gewaltsamen Weg geht, wie die meisten seiner Altersgenossen. Andererseits mache ich mir schon große Sorgen, wie er denn später mal "seinen Mann stehen" will, und ob seine kleine Seele durch diese erduldeten Fiesheiten der anderen nicht Schaden nimmt. Mir jedenfalls zieht sich in den oben beschriebenen Situationen stets vor Mitleid das Herz zusammen. Anfangs bin ich nicht eingeschritten, wenn meinem Sohn wieder einmal sein Spielzeug weggenommen wurde, weil ich dachte, die Kinder müssen das unter sich ausmachen. Doch mittlerweile schreite ich schon ein, da ich denke, er ist ja noch zu klein, um mit Argumenten zu kommen. Er kann ja kaum sprechen. Also, liebe Frau Schuster, was raten Sie mir? Kann und soll ich etwas tun, und wenn ja, was? Ist sein Verhalten normal? Besorgte Grüße, Dagi

Mitglied inaktiv - 09.02.2000, 19:42



Antwort auf: so schüchtern...

Hallo Dagi Ihrem Sohn scheint das Ablösen von seiner Kernfamilie: Mutter-Vater-Kind recht schwer zu fallen. Er braucht dafür noch etwas Zeit, die Sie ihm ohne Sorgen gönnen können. Da er sonst ein gesundes, aufgewecktes Kerlchen zu sein scheint, wird er auch bald lernen, wie er zur Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse kommt. Schreiten Sie möglichst nicht ein, wenn Ihr Sohn mit anderen Kindern zusammenkommt. Er muß und wird lernen sich selbst behaupten zu können. Diese Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen wird unter Anderem auch seine Sprachentwicklung fördern. Sorgen Sie sich nicht allzu sehr!

von Christiane Schuster am 10.02.2000



Antwort auf: so schüchtern...

Hi Dagi, falls Du das noch liest, bitte melde Dich doch mal oder gib Deine email-Adresse an. Meine Tochter ist mit 25 Monaten genau so schüchtern, wie Dein Kleiner. In der Krabbelgruppe läßt sie sich auch alles wegnehmen und auf dem Spielplatz traut sie sich nur auf die Rutsche, wenn kein anderes Kind da ist. Sie spricht schon fast fließend und trotzdem mault sie dann nur mir die Ohren voll und beschwert sich nicht bei den anderen Kindern. Allerdings gibt es einen Jungen, den sie sehr in ihr Herz geschlossen hat, der hat ihr noch nie was weggenommen und sie noch nie geärgert. Zu dem hat sie Vertrauen und wir gehen daher oft hin. Vielleicht findest Du einen Spielkamerad für Deinen Sohn, mit dem er spielen kann. Alles Gute Kathrin

Mitglied inaktiv - 18.02.2000, 08:52



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