Hallo Frau Ubbens, ich hoffe Sie haben für mich/uns einen passenden Ratschlag. Mein Partner hat 2 wunderbare Kinder aus erster Ehe, beides Jungs (Zwillinge), 10 Jahre alt und sie kommen im Sommer in die weiterführende Schule. Mein Partner macht sich derzeit viele Gedanken weil ihm die Kinder sehr unselbstständig erscheinen. Auf nachfragen bei seiner Ex Frau wie das zuhause abläuft und welche Aufgaben die Kinder dort übernehmen müssen kam erst gar keine Antwort und dann hieß es nur "die Zeit würde das von alleine regeln" mein Partner hat bedenken, das seine Kinder in der neuen Schule evtl Opfer von Mobbing werden können, sie haben so wenig Selbstvertrauen und sind dort dann eben nicht mehr die großen sondern die kleinen. Die Bedenken wurden ebnefalls von seiner Ex Frau abgewunken mit der Begründung Mobbing würde es auf einer christlichen Schule nicht geben. Ganz nebenbei sind Gespräche zwischen den beiden absolut nicht machbar, leider :( Nun ist es so, das mein Partner das Ruder in die Hand genommen hat und die Jungs in Richtung Selbstständigkeit gelenkt hat. Am Anfang war es beispielsweise so, dass sie gar nichts gemacht haben (eigene Sachen wegräumen, Brot schmieren, Was zu trinken eingießen) dies hatte sich relativ schnell gebessert. Trotzdem haben wir das Gefühl, die Kinder sind mit solchen Kleinigkeiten schon recht schnell überfordert, so fing einer der beiden sogar an zu weinen als er sich seine Pizza selber schneiden sollte. Mittlerweile ist es so, dass die Kinder schon mal alleine ein Schwimmbad besucht haben, dies war anfangs von großem Theater begleitet, jedoch waren sie am Ende wahnsinnig stolz und haben auf dem Weg nach Hause lauthals Fußball Lieder gesungen und wollten zwei Tage später gleich nochmal los :). Jetzt ca 1 1/2 Monate später wollten wir das ganze steigern und die Kinder sollten den Weg, zum bekannten Schwimmbad selbstständig meistern ( laut Rücksprache mit dem Jugendamt sprach da nichts gegen wenn man dies seinem Kind zutraut und vertraut ). Die Steigerung mit der Selbstständigen Bahnfahrt haben wir gewählt, da bald der Schulwechsel ansteht und ein abholen zeitlich dann nicht mehr möglich ist und mein Partner möchte, dass die Jungs den Heimweg sicher und souverän meistern können. Nachdem auch dies von Theater begleitet war, haben wir am Ende aber auch hier wieder stolze und zufriedene Gesichter in Empfang genommen. Jetzt kommt das eigentliche Problem: Als die Kinder dann wieder bei Ihrer Mama waren erreichte uns eine Nachricht, dass es den Kindern deswegen total schlecht ginge. Sie könnten nicht schlafen und hätten gewaltige Angst was als nächstes passiert und hätten uns das "glücklich sein" eine Woche lang nur vorgespielt um uns zu gefallen. Ist es so falsch Kinder zur Selbstständigkeit zu unterstützen und wie ist Ihre Meinung? In vielen Foren haben wir gelesen das der Weg zu bekannten Orten etc. in dem Alter meist selbstverständlich ist. Laut seiner Ex Frau sind die Anforderungen die mein Partner stellt angeblich 3-4 Jahre zu früh. Über eine Antwort wäre ich dankbar.
von Nadine2017 am 07.06.2017, 17:10