Hallo zusammen.
Ich bin wirklich langsam ratlos. Unser Sohn ist des Nachts schon immer eher ängstlich gewesen. Ich muss dazu sagen das er seit knapp 2 Jahren eine diagnostizierte Rolando Epilepsie hat mit nächtlichen Anfällen. In unserer alten Wohnung hatte er das erste Zimmer neben der Wohnungstür. Von Zeit zu Zeit überkam ihn immer mal die Angst das Einbrecher kommen und ihn zuerst klauen da er ja das erste Zimmer hat. Nun haben wir im letzten Jahr ein Haus gebaut und er durfte sich im oberen Stockwerk sein Zimmer aussuchen. Er nahm das Zimmer welches ganz hinten im Flur liegt neben dem 3 jährigen Bruder. Am 14.12. 19 sind wir eingezogen und die erste Woche lief es gut. Dann kam Weihnachten und wir waren alle Zuhause. Eines abends war mein Mann nicht da und er hat sich so in die Angst vor Einbrechern hineingesteigert das er fast erbrochen hat. Seitdem gibt es jeden Abend großes "Theater ". Er fängt an zu weinen und hört nicht auf. Heute ging es dann direkt los als wir heim kamen. Er meinte er fühlt sich nicht wohl im neuen Haus und er hat Angst. Mein Mann und ich reden jeden Abend wirklich ausgiebig mit ihm über seine Ängste und versichern ihm das ihm nichts passieren würde solange wir bei ihm sind. Die Haustür sperren wir jeden Abend gemeinsam zu und lassen alle Außenrollos runter. Meinst schläft er ein aber es muss einer liegen bleiben. Nachts wacht er dann auf und kommt in unser Bett. Das ist vollkommen in Ordnung für uns. Dennoch möchten wir gerne sein Vertrauen erlangen und ihm die Angst nehmen. Wieder ausziehen ist ja keine Option. Wie können wir ihm noch helfen das er wieder mit gutem Gefühl alleine einschlafen kann? Der kleine Bruder von knapp 4 Jahren steckt das anscheinend besser weg.
Vielleicht haben Sie noch Tipps wie er sich hier wohl fühlt. Möbel und Bett ist alles aus seinem alten Zimmer.
von
Jungsmama2
am 06.01.2020, 20:52
Antwort auf:
Seit dem Einzug ins Haus hat der 7 Jährige Angst
Liebe Jungsmama2,
setzen Sie sich in einem ruhigen Moment, nicht aber am Abend, mit Ihrem Sohn zusammen und fragen konkret nach seinen Ängsten/Gefühlen. Sie schreiben, er fühlt sich nicht wohl und dass er in der alten Wohnung Angst vor Einbrechern hatte. Was ist es aber aktuell? Kann er es benennen? Kann er benennen, was sie vielleicht gemeinsam tun können, dass es ihm besser geht? Ggf. schlagen Sie ihm Maßnahmen vor, wie z.B. die von meiner Vorrednerin angesprochene "Alarmanlage".
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 08.01.2020
Antwort auf:
Seit dem Einzug ins Haus hat der 7 Jährige Angst
Nächtliche Ängste sind ja grundsätzlich normal und treten bei fast allen Kindern auf. Ob vor Monstern oder eben Einbrechern.
Wie kommt er denn aber darauf, dass ER geklaut werden könnte?
hat er sowas irgendwo mal mitbekommen/etwas aufgeschnappt?
Einbrecher klauen idR ja eher Gegenstände, Geld etc.
Oder fühlt er sich evt. auf Grund seiner Erkrankung hilflos und hat deswegen solche Ängste?
von
cube
am 07.01.2020, 08:06
Antwort auf:
Seit dem Einzug ins Haus hat der 7 Jährige Angst
Ich glaube nicht das es mit den nächtlichen Anfällen zu tun hat. Er weiß in der Regel morgens nicht mehr wenn er einen Anfall hatte. Er nimmt auch keine Medikamente also sind es auch keine Nebenwirkungen. Ich hab keine Ahnung wie er drauf kommt das ER geklaut wird. Gesehen hat er eigentlich auch nichts blödes oder komisches sagt er.
von
Jungsmama2
am 07.01.2020, 08:23
Antwort auf:
Seit dem Einzug ins Haus hat der 7 Jährige Angst
Naja, an Träume erinnert man sich auch nicht, obwohl jeder Mensch des Nachts träumt. Das Unterbewusstsein speichert sie sehr wohl, indem man morgens eben trotz mangelnder Erinnerung schlecht geschlafen hat oder sogar sagt, "habe wohl was Blödes geträumt".
Und die Rolando Epilepsie äußert sich ja zB in Mißempfindungen wie Kribbeln, Zuckungen, Taubheitsgefühl im Mund/Gesichtsbereich bis hin zu einem Spracharrest. Ich würde das evt. doch mal mit einem Facharzt besprechen, in wie weit diese gutartige Form einer Epilepsie für Nachtängste verantwortlich sein bzw. sie verstärken könnte.
Eine Beeinflussung des Schlafes ist ja auf einem EEG deutlich nachzuweisen.
Aber mal diese Möglichkeit außen vor gelassen:
unser Kind hatte - wie vermutlich alle Kinder - auch dies Phase mit Angst vor Einbrechern.
Wir haben ganz klar gesagt, das es diese gibt, die aber nicht an Kindern, sondern Wertgegenständen, Geld etc interessiert sind.
Seit dem wir einen Hund haben, ist das Thema eh durch. Ganz klar: der Hund bellt, wenn Fremde kommen (ist wirklich so).
Ihm ist klar, dass es Einbrecher gibt - aber die würden abhauen, sobald der Hund bellt. Und wir ja dadurch auch wach.
Nun könnt ihr natürlich nicht deswegen einen Hund anschaffen, aber vielleicht etwas anderes, eben rational wirksames? Alarmanlage?
Wäre ja eigentlich eh zu raten.
Und/Oder im nochmal erklären, das Einbrecher bereits durch Rolläden, die beim Hochschieben krach machen, abgeschreckt werden. Das ist tatsächlich so - eine Freundin ist Polizistin, die uns schon mal genau erklärt hat, wo Einbrecher zuschlagen und wo sie sich die Mühe sparen, weil das Risiko zu groß im Verhältnis zur möglichen Beute ist.
Also seine Befürchtungen nicht als "passiert eh nicht bei uns" "abtun", sondern ernst nehmen im Sinne von "ja, gibt es - aber ...".
Ich könnte mir nämlich vorstellen, das in seiner Vorstellung zwischen ihm schlafend und euch schlafend kein Unterschied ist. Wie könnt ihr da also verhindern, das Einbrecher kommen?
Da könnte - und wenn Fake - eine Alarmanlage, also offiziell ein zur Abschreckung gemachtes Gerät, vielleicht eher für Beruhigung sorgen.
Ich bin aber gespannt, was Frau Ubbens als Tipps hat. Mir würde nämlich sonst auch nicht mehr einfallen, als ihr eh schon tut. Evt. noch, das Thema nicht jeden Abend auch noch in aller Ausführlichkeit besprechen? Und dem dadurch immer wieder auch eine enorme Bedeutung zuweisen? Heißt ja nicht, gar nicht darüber zu sprechen - aber vielleicht nicht zu ausführlich immer wieder darauf eingehen?
von
cube
am 07.01.2020, 09:15